(Frankfurt a. Main Gabriele Müller) Mit der Tanzplattform Rhein-Main startet im Frühjahr 2016 ein zunächst dreijähriges Kooperationsprojekt zwischen dem Künstlerhaus Mousonturm und dem Hessischen Staatsballett. Erstmals schließen sich ein internationales Produktionshaus und die Tanzsparte zweier Staatstheater zusammen, um vielfältige Produktions-, Aufführungs-, und Vermittlungsformate zu entwickeln. Sie knüpfen dabei nicht nur an die Aktivitäten des von 2006 bis 2015 am Mousonturm ansässigen Tanzlabor 21 an, sondern auch an erste Erfahrungen, die das Hessische Staatsballett in den vergangenen anderthalb Spielzeiten im Bereich von Künstlerresidenzen, Partizipation und Vermittlung gemacht hat.
Die Kooperationspartner planen ein vielseitiges Programm: Dazu gehören u.a. ein umfassendes Residenzprogramm, zu denen auch städteübergreifende Produktionsresidenzen zählen und mobile Tanzprojekte, die urbane und ländliche Räume jenseits konventioneller Theatersäle erschließen, sowie jedes Jahr ein gemeinsames Festival für Choreografie, das die Präsentation von internationalen Gastspielen mit regional produzierten Stücken verbindet. Zudem entstehen in Darmstadt, Frankfurt und Wiesbaden mehrere Tanz-Klubs, die sich an Kinder, Jugendliche und tanzbegeisterte Erwachsene bis in hohe Alter richten. X*motion, das Residenzprogramm für Vermittlung, bringt junge Tanzvermittlerinnen und Tanzvermittler sowohl an das Hessische Staatsballett als auch an das Künstlerhaus Mousonturm, um neue Strategien und spannende Formate zu erfinden und zu entwickeln. Verschiedene, regelmäßig stattfindende Plattformen wie das Forum Tanzvermittlung und das Forum Choreografie ermöglichen regionalen Akteuren und Tanzschaffenden den Austausch mit renommierten Spezialisten und Fachleuten aus ihrem Feld.
Einige vom Tanzlabor 21 initiierten Angebote, die für professionelle Tanzschaffende unabdingbar sind, werden fortgeführt – so das werktags im Mousonturm stattfindende Profitraining, die tanzmedizinische Beratung und das Tanz-in-Schulen-Programm. Hinzu kommt ein internationales Workshopprogramm.
Die Tanzplattform Rhein-Main ist Ansprechpartner für zeitgenössischen Tanz und Choreografie, Tanzvermittlung, Tanz in Schulen und künstlerische Forschung und trägt wesentlich zur Sichtbarkeit und Stärkung der Kunstform Tanz bei. Professionelle Tanzschaffende, das tanzinteressierte Publikum sowie Studierende der Studiengänge für Tanz, Choreografie und Theater sind ebenso Adressaten der vielfältigen Aktivitäten wie tanzbegeisterte Kinder, Jugendliche und erwachsene Laien. Dabei liegt der Fokus auf dem Verstetigen bereits existierender Angebote, dem Vertiefen und Erweitern vorhandener Kenntnisse und Fragestellungen und dem Erweitern und Entgrenzen bestehender Konzepte von Tanz und Choreografie.
Die Partner der Tanzplattform Rhein-Main streben an, sich im Projektverlauf mit weiteren institutionellen Partnern zu vernetzen, dazu zählen insbesondere der Ausbildungsbereich Zeitgenössischer und Klassischer Tanz der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, das Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen und die Hessische Theaterakademie, die Dresden Frankfurt Dance Company, Dance Rhein-Main, ID_Frankfurt und tanzmainz.
Zum Auftakt der Tanzplattform Rhein-Main und somit als erster Schritt der Vernetzung richtet das Künstlerhaus Mousonturm vom 2. bis 6. März 2016 die Tanzplattform Deutschland aus, deren Hauptspielorte Frankfurt und Darmstadt sind. Das große Feuerwerk, das das fünftägige Festival mit seinen über 30 Vorstellungen darstellt, soll dafür genutzt werden, eine nachhaltige und langfristige Basisarbeit für den Tanz in der Region zu initiieren und bekannt zu machen – denn ohne solche Basisarbeit kann es keine Spitzenereignisse geben.
RESIDENZPROGRAMM
Die Tanzplattform Rhein-Main unterstützt regionale und internationale Choreografinnen und Choreografen und Kompanien mit einem vielfältigen Residenzprogramm.
So hat das Hessische Staatsballett unter dem Motto „Das Hessische Staatsballett lädt ein“ seit seiner Gründung ein Residenzprogramm entwickelt, das sich an Tanzschaffende aus der ganzen Welt richtet, die keine eigenen Proberäume besitzen oder nicht an ein bestimmtes Haus gebunden sind. In den Residenzen werden sowohl aufstrebenden als auch noch unbekannten Künstlerinnen und Künstlern für mehrere Wochen der Ballettsaal und die Strukturen des Theaters als Ort für Neukreationen zur Verfügung gestellt, damit sie sich ganz auf die künstlerische Arbeit konzentrieren können. Als nächste Gruppe wird vom 25. Mai bis 4. Juni 2016 die Kompanie zero visibility corp. beim Hessischen Staatsballett im Rahmen einer Residenz an ihrem neuen Stück in Darmstadt arbeiten. Zero visibility corp. ist derzeit eine der erfolgreichsten norwegischen Kompanien. Der künstlerischen Leiterin Ina Christel Johannessen dienen leerstehende Räumlichkeiten eines Pariser Waisenhauses als Inspiration für „Future“. Ausgangspunkt des Tanzstücks sind mögliche Wünsche, Gedanken und Zukunftsvisionen verwaister Kinder. Einen Einblick in die Arbeit können interessierte Zuschauerinne und Zuschauer im Rahmen eines Work-in-progress am 2.6.2016 im Darmstädter Ballettsaal erhalten.
Im Herbst 2016 werden außerdem der Schweizer Choreograf Philippe Saire (12.09. – 25.09.2016) und die deutsche Choreografin Helena Waldmann (8.11. – 10.12.2016) als Residenten zu Gast sein.
Als Produktionshaus für freie Künstlerinnen und Künstler sind für den Mousonturm Residenzen eine wichtige Säule seiner Arbeit. In den kommenden Monaten werden u.a. die Absolventinnen des MA Choreografie und Performance, Emilia Giudicelli und Janina Arendt, Residentinnen am Künstlerhaus sein und das Stück „The Notional“ erarbeiten. Dabei handelt es sich um eine achtstündige Performance, die die Schnittstellen zwischen Video, Sound und Choreografie erforscht. Im Herbst 2016 werden außerdem May Zarhy, Mitgründerin des Frankfurter Choreografen-Kollektivs MAMAZA und der Berliner Tänzer Herman Heisig in Residenz am Mousonturm sein. In ihrem Stück „Next to Near“ werden sie Nähe und Distanz sowohl als räumliche Kategorien als auch als mentale Phänomene untersuchen.
Städteübergreifende Residenzen
Eine besondere Form der Produktionsunterstützung sind die städteübergreifenden Residenzen. Mit ihnen stärken die Projekt-Partner das Rhein-Main-Gebiet als Produktionsstandort. Gemeinsam wählen die Häuser eine regionale Künstlerin/einen regionalen Künstler pro Jahr aus, die/der die Möglichkeit erhält, eine neue Produktion im Rahmen von mehreren Residenzen in Darmstadt, Frankfurt und Wiesbaden zu entwickeln und zur Premiere zu bringen.
Die Choreografinnen und Choreografen können so von den unterschiedlichen strukturellen und personellen Möglichkeiten eines freien Produktionshauses und zweier Staatstheater profitieren und lernen zugleich beide Institutionsformen und ihre Zuschauer kennen. Den beteiligten Häusern ist es zugleich möglich, eine nachhaltigere Arbeitsbeziehung mit den eingeladenen Tanzschaffenden zu etablieren. Neben diesem strukturellen und personellen Engagement ermöglicht und unterstützt die Städteübergreifende Residenz die entstehende Produktion auch auf finanzieller Ebene maßgeblich.
Im Anschluss an die Produktionsphase wird die neu entstandene Arbeit sowohl am Mousonturm als auch in einem der Häuser des Hessischen Staatsballetts präsentiert. Regionale Verankerung und internationale Vernetzung sind die zentralen Stichworte für die Städteübergreifenden Residenzen: Die Partner der Tanzplattform RheinMain unterstützen die Künstlerinnen und Künstler auch bei der Suche nach anderen internationalen Koproduktionspartnern und vermitteln das Projekt nach der Premiere auch an weitere Spielorte.
Erste Residentin dieses Projektmoduls ist die Frankfurter Choreografin Paula Rosolen, die im Rahmen einer Städteübergreifenden Residenz ihr neues Stück „Puppets“ erarbeitet. Rosolen hat bereits mit dem Hessischen Staatsballett und dem Mousonturm gearbeitet. In „Puppets“ setzt Rosolen die Erforschung versteckter choreografischer Strukturen, die sie mit „Piano Men“ und „Libretto“ begonnen hat, fort. Im Zentrum stehen nun die Bewegungen von Puppenspielern beim Führen von Puppen, die Rosolen auf ihre choreografischen Potentiale untersucht. In dem für fünf Tänzerinnen und Tänzer geplanten Stück nimmt sie eine Fokusverschiebung vor.
Während über viele Jahrhunderte, nicht zuletzt durch den berühmten Aufsatz „Über das Marionettentheater“ von Heinrich von Kleist, die Metapher der Puppe genutzt das Ideal eines vollständig manipulierbaren und beherrschbaren Tänzerkörpers zu beschreiben, richtet Rosolen den Blick nun auf die Körper, die eigentlich hinter den Puppen stehen. Rosolen interessiert sich dabei besonders für die Gruppenchoreografien, die entstehen, wenn mehrere Spieler eine große Puppe zusammenführen. Der emotionale Ausdruck der Puppe ebenso wie der harmonische Rhythmus entsteht durch eine besondere Form der zurückgenommenen Synchronisation der Spieler. Zur Vorbereitung des Stücks arbeitet Rosolen nicht nur in Frankfurt und Darmstadt. Sie ist aktuell Residentin des Goethe-Instituts in der Villa Kamogawa in Kyoto und forscht dort zum japanischen Puppenspiel „Bunraku“.
Paula Rosolen studierte Tanz an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt sowie Choreografie und Performance an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich regelmäßig mit ignorierten Phänomenen in Tanz und Theater und untersucht diese auf ihre choreografischen Potentiale. In ihrem letzten Stück „Aerobics! Ein Ballett in drei Akten“, mit dem sie den renommierten Preis „Danse élargie“ im 5 Pariser Théâtre de la Ville gewann und zur Tanzplattform Deutschland 2016 eingeladen ist, dekonstruiert sie die Bewegungsmuster von Aerobic und schließt sie mit Kompositionsprinzipien des romantischen Balletts kurz.
Paula Rosolens Arbeiten wurden in Deutschland sowie international in wichtigen Theatern und Festivals aufgeführt, u.a. bei ZKM Karlsruhe, Pact Zollverein, Frankfurt LAB, Künstlerhaus Mousonturm, Kampnagel, European Festival for Contemporary Dance Poland und Centro Cultural de la Cooperación in Buenos Aires.
1. Residenzphase: 30.5. – 12.6.2016, Frankfurt
2. Residenzphase: 13.6. – 4.7.2016, Darmstadt
3. Residenzphase: 5.7. – 11.7.2016, Frankfurt
Aufführungen und Showings:
29.6.2016 Work-in-progress, Staatstheater Darmstadt, 19.30 Uhr 12. & 13.7.2016, Premiere, Mousonturm, 20.00 Uhr
5. & 6.11.2016, Staatstheater Darmstadt
OUTSIDE-IN – Konzeptionsresidenzen
Die Tanzplattform Rhein-Main fördert Choreografinnen und Choreografen bei der Erprobung neuer Strategien für die Konzeption und Entwicklung ihrer Projekte. Von besonderem Interesse ist für viele dabei der frühzeitige Austausch mit Kolleginnen und Kollegen und anderen Akteuren, die nicht direkt an der Produktion beteiligt sind. Outside-In wendet sich sowohl an lokale als auch internationale Tanzschaffende. Probenarbeit, Lesegruppen, Workshops oder andere Formate, die künstlerische Prozesse öffnen, und die späterer Präsentation der fertigen Arbeiten greifen ineinander. Die Residentinnen und Residenten bekommen so die Möglichkeit, Hypothesen und Fragestellungen im Dialog mit anderen Akteuren zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Lokale Künstlerinnen und Künstler, Amateure oder andere Personengruppen erhalten die Möglichkeit, von Anfang an, an Entwicklungsprozessen teilzuhaben und in den Austausch mit internationalen Künstlerinnen und Künstlern zu treten.
Die Residentinnen und Residenten, die in den nächsten zwölf Monaten am Künstlerhaus Mousonturm zu Gast sein werden, schließen auf sehr unterschiedliche Weise an somatische Körperkonzepte an und machen sie für künstlerische Prozesse nutzbar oder entwickeln sie kritisch weiter:
Nacera Belaza
Nacera Belaza zählt zu den führenden Choreografinnen Frankreichs. In Algerien und Frankreich aufgewachsen, kam sie über Michael Jackson zum Tanz und entwickelte als Autodidaktin ihren außergewöhnlichen choreografischen Stil, in dem zeitgenössische und rituelle Bewegungspraxis miteinander verschmelzen. Jenseits etablierter Techniken und Körperkonzepte hat Belaza so ihre ganz eigene Praktik entwickelt, die über die Methode der inneren Visualisierungen durchlässige und flüssige Körper produziert. In zwei Phasen, einer technischen Residenz im April 2016 und einer Workshopphase, in der Belaza mit älteren Menschen arbeitet, wird sie ihr neustes Stück „Sur le Fil“ entwickeln.
1. Residenzphase: 25.-30.4.2016, Frankfurt LAB (30.4.2016, 19.30 Uhr, Offene Probe)
2. Workshopphase: 3.-6. November 2016 (tbc)
3. Aufführung: „Sur Le Fil“, März 2017 (tbc)
Jeremy Wade
Jeremy Wade untersucht mit seinen Arbeiten körperliche Entgrenzungsprozesse und Formen eines politisierten somatischen Körpers. Im Auftrag des Künstlerhaus Mousonturm und des Internationalen Sommerfestivals Kampnagel entwickelt er im Frühjahr einen Beitrag für das Projekt „The Greatest Show on Earth – Ein Performance-Zirkus für das 21. Jahrhundert“ (Vorstellungen in Frankfurt: September 2016), in dem er sich mit der Figur des Clowns durch die Linse von Störung, Kunst und Aktivismus auseinandersetzt. Unter dem Titel „Tactical Frivolity“ wird er in Form einer Lesegruppe, die sich in fünf Arbeitssessions trifft, und einem dreitägigen Workshop seinen Arbeitsprozess für professionelle Tanzschaffende aus dem Rhein-Main-Gebiet öffnen. Tactical Frivolity – Lesegruppe im Mai und Juni 2016, Workshop im Juni 2016
Isabelle Schad
Isabelle Schad hat auf der Basis des Body Mind-Centering® (BMC) eine einzigartige choreografische Arbeitsweise entwickelt, in der sie sich mit dem Verhältnis von Körper, Bewegung, Bild und Repräsentation auseinandersetzt. In „Solo für Lea“ (AT) sucht sie zusammen mit der Tänzerin Lea Moro in der Verbindung von somatischer Praxis und Kubismus nach einem neuen Formenverständnis. Teil der Stückerarbeitung ist eine Serie von Workshops, die Isabelle Schad und Lea Moro in Europa und im Nordafrika, u.a. in Frankfurt für Tänzerinnen und Tänzer geben werden. Workshop und Aufführungen im März 2017 (tbc).
x*motion – Vermittlungsresidenzen
In keiner anderen Kunstsparte verändert sich die Rolle des Publikums auf vergleichbar intensive und umfassende Weise wie im Tanz. Das Verhältnis von Agierenden und Betrachtenden lebt wie nirgends sonst in der Kunst von seiner wechselspielerischen Dynamik. Künstlerische Ideen, Konzepte und Realisierungspraktiken greifen im Tanz selbst in ihren abstraktesten Ausprägungen auf fundamentale Kompetenzen aller Anwesenden zurück. Ob es dabei um die Bilder und das Empfinden des eigenen Körpers geht oder um Erfahrungen choreografischer Strategien und Prinzipien in unterschiedlichsten sozialen Begegnungen oder räumlich-zeitlichen Konstellationen geht: Das Publikum ist eingeweiht.
Mit ihrem speziellen Residenzprogramm x*motion fördert die Tanzplattform Rhein-Main Tanzvermittlungsprojekte, die sich mit der ausgeprägten Fähigkeit und dem leidenschaftlichen Interesse des Tanzpublikums befassen, in das, was im Rahmen einer Aufführung geschieht, umfassend involviert zu sein. Das jeweils für einen Zeitraum von zehn Monaten ausgeschriebene Programm fördert und ermöglicht Forschungs- und Praxisprojekte für eine differenzierte Neu- und Weiterentwicklung von Einführungs-, Partizipations- und Inklusionsformaten.
Diese erstrecken sich bis in den Bereich körperlicher Grundlagenarbeit oder der Inszenierungsprozesse von Tanzschaffenden, suchen ihre spezifischen Ausgangspunkte in den Bereichen freizeitlicher Tanzaktivitäten, adressieren Kinder und Jugendliche oder arbeiten bewusst generationsübergreifend. Die Bandbreite erstreckt sich von punktuellen Veranstaltungen vor einzelnen Aufführungen bis hin zu langfristigeren Workshops oder Kooperationsprojekten. Die Idee von Vermittlung – selbst wenn sie auf Praktiken des „Zuschauens“ fokussiert bleibt – erfährt dabei eine umfassende Ausdehnung des empathischen Engagements, das weit über das singuläre Ereignis einer einzelnen Aufführung hinausreicht.
Mit x*motion macht die Tanzplattform Rhein-Main die Region zu einem Laboratorium für die Erprobung neuer, modellhafter Vermittlungsformate, die auch auf andere Theater und Kultureinrichtungen übertragbar sind.
PRODUKTIONS- UND PRÄSENTATIONSFORMATE
Ensemble Mobil
Im Rahmen der Tanzplattform Rhein-Main werden unter dem Titel Ensemble Mobil Produktionen entwickelt, mit denen Künstler durch die ganze Region touren und Tanzaufführungen an ungewohnte Orte bringen. Choreografinnen und Choreografen sind eingeladen, mobile Tanzproduktionen mit professionellen Tänzerinnen und Tänzern in der Rhein-Main-Region zu erarbeiten, die den konventionellen Theaterraum verlassen und an außergewöhnlichen Aufführungsorten wie z.B. im Klassenzimmer, Gemeindezentrum, Tennisclub, im Bus oder auf freiem Feld präsentiert werden können. Das mobile Stück soll nach seiner Fertigstellung durch die Region touren.
Das Ensemble Mobil ist ein innovatives Format: Es lädt Tanzschaffende ein, neue Spielorte und eine regionale Öffentlichkeit jenseits der Großstädte als künstlerisches Arbeitsfeld zu erschließen. Zugleich führt es Zuschauergruppen, die an ihrem Wohnort nur wenig Zugang zu Tanz haben, mit Tanzschaffenden der zeitgenössischen Szene zusammen – möglichst schon während der Probenzeit der mobilen Produktion.
Das Ensemble Mobil kann sowohl kurze Interventionen, 60-minütige Stücke als auch durational performances umfassen. Die Arbeit sollte dabei ihren Fokus auf Tanz haben, kann jedoch auch interdisziplinär angelegt sein. Das Projekt kann mit bis zu sieben Tänzerinnen und Tänzern in einem Innenraum oder im öffentlichen Raum realisiert werden.
Im Rahmen des Ensemble Mobil bietet die Tanzplattform Rhein-Main:
– Honorar für die Teilnehmer/-innen über den Probenzeitraum
– Produktionsbudget
– Proberaum im Künstlerhaus Mousonturm, Staatstheater Darmstadt oder Hessischen Staatstheater Wiesbaden mit technischer Grundausstattung
– Begleitung der Produktion durch einen/e Mentor/in bzw. Dramaturgen/in
– Kostenfreie Nutzung weiterer Angebote wie Profitraining und Workshops
– Unterstützung in den Bereichen Organisation und Technik
– Presse- und Öffentlichkeitsarbeit durch die beteiligten Häuser
Bewerbungen für das erste Ensemble Mobil – inkl. Konzept, Biografien der Beteiligten und einem Kosten- und Finanzierungsplan – sind bis zum 25. März 2016 zu richten an
info@tanzplattformrheinmain.de
Festival für Choreografie
Einmal im Jahr veranstalten die Partner der Tanzplattform Rhein-Main ein gemeinsames zehntägiges Festival für Choreografie, das im Wechsel in Darmstadt und Frankfurt bzw. in Wiesbaden und Frankfurt stattfindet. Dieses Festival bildet eine Brücke zwischen herausragenden Produktionen aus dem Rhein-Main-Gebiet und internationalen Stücken. Workshops für Laien und professionelle Tanzschaffende sowie innovative Vermittlungsformate ergänzen das Vorstellungsprogramm. Das Festival ist als eine Drehscheibe für den Austausch zwischen international und regional arbeitenden Künstlerinnen und Künstlern unterschiedlicher Generationen konzipiert. Die erste Ausgabe des Festivals macht unter dem Motto „Entgrenzungen“ die Formate und Fragestellungen der Tanzplattform Rhein-Main erfahrbar. Eine begleitende Herbstakademie richtet sich mit verschiedenen Workshops und Meisterklassen sowohl an professionelle Tanzschaffende als auch an tanzinteressierte Laien.
Die erste Ausgabe des Festivals für Choreografie findet vom 3. bis 13. November 2016 in Darmstadt und Frankfurt statt.
Tanztour Rhein-Main
Im Rahmen der Tanzplattform Deutschland bewegt sich das Publikum schon zwischen verschiedenen Aufführungsorten der Region hin und her. Dies soll über eine Spielzeit ausgedehnt werden. Durch gemeinsame Besuche von Tanzproduktionen im Verlauf einer ganzen Spielzeit in Darmstadt, Frankfurt und Wiesbaden sowie weiterer Partnerstädte soll das regionale Publikum miteinander vernetzt werden. Ein Begleitprogramm aus Warm-ups, Vorträgen und Künstlergesprächen gibt den Tanztour-Teilnehmenden besondere Einblicke in die Arbeit der Künstlerinnen und Künstler und entwickelt eine regionale Zuschaueridentität.
Die erste Tanztour Rhein-Main ab der kommenden Spielzeit ist in Vorbereitung.
ANGEBOTE FÜR PROFESSIONELLE TANZSCHAFFENDE
Profitraining
Für professionelle Tänzerinnen und Tänzer ist ein regelmäßiges Training unabdingbar, um fit zu bleiben und sich mit unterschiedlichen Tanztechniken vertraut zu machen. Das werktags am Künstlerhaus Mousonturm stattfindende Profitraining wird als wöchentlich wechselnde Klasse von international tätigen Dozentinnen und Dozenten geleitet und bietet mit seinem Angebot an zeitgenössischen Tanztechniken, Improvisationsklassen, klassischem Ballett für zeitgenössische Tänzerinnen und Tänzer sowie somatischen Praktiken ein breites Spektrum unterschiedlicher Stile und Techniken.
Im März und April 2016 wird das Training am Mousonturm u.a. von Ildikó Tóth, Luis Lara Malvacías, Allison Brown und Katja Mustonen geleitet.
Internationales Workshop-Programm
Mehrmals im Jahr werden herausragende Dozentinnen und Dozenten aus den Bereichen Tanz, Choreografie und somatische Praktiken in die Region eingeladen, die in zwei- bis dreitägigen Workshops am Künstlerhaus Mousonturm oder im Frankfurt LAB ihr Wissen weitergeben. Regionale Tanzschaffende können sich so nicht nur fortbilden, sondern kommen zugleich in Kontakt mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Regionen und Ländern. Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet werden damit zu einem Zentrum künstlerischer Forschung und Fortbildung. 2016 bietet das Workshop-Programm interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen umfassenden Einblick in Bewegungstechniken und Körperkonzepte des 20. Jahrhunderts.
Antja Kennedy: Laban/Bartenieff Fundamentals (6.5. – 8.5.2016)
Der Workshop bietet eine Einführung in die Laban/Bartenieff Bewegungsstudien (LBBS), die ein bewusstes Erleben von Bewegung ermöglichen und die bewegungsanalytischen Fähigkeiten schärfen. Irmgard Bartenieff schuf auf der Grundlage von Rudolf Labans bewegungsanalytischen Theorien die Bartenieff Fundamentals. Antja Kennedy ist Tänzerin, Choreografin, Tanzpädagogin und Bewegungsanalytikerin (CMA).
Katie Duck: Improvisation (2.9. – 3.9.2016)
Katie Duck ist eine Koryphäe der internationalen Improvisationsszene, die Generationen von Performern, Choreografen und Musikern inspiriert hat. In ihrem Workshop führt sie in die Grundlagen der Improvisation ein, die sie dann durch das Arbeiten mit strukturellen Limitierungen erweitert.
Frey Faust: Axis Syllabus (16.12. – 18.12.2016)
Axis Syllabus, entwickelt von Frey Faust, vermittelt essentielle Bewegungsprinzipien zur Unterstützung und zur Erweiterung der Fähigkeiten des Körpers. In diesem Workshop arbeiten die Teilnehmenden mit poetischen, physischen und mentalen Herausforderungen. Sie erforschen die Komplexität von Komposition und räumlichen Begrenzungen. Frey Faust praktizierte Pantomime, Ballett, Aikido, African Dance, Modern, Percussion, Capoeira, Kontaktimprovisation und arbeitete u.a. mit Merce Cunningham, Meredith Monk.
Body Mind-Centering® (BMC) – Fortbildung 2016
Ein Fortbildungskurs in BMC wird an 7 Intensiv-Wochenenden am Mousonturm angeboten. BMC, in den 1970er-Jahren von Bonnie Bainbridge Cohen entwickelt, ist eine somatische Praxis, die sich mit dem Körper in Bewegung befasst und ihn erforscht. Im Zentrum steht das Erleben und Verkörpern der eigenen Anatomie und Physiologie (Knochen, Organe, Sinnesorgane, Flüssigkeitssystem, Nervensystem etc.) sowie der frühen menschlichen Entwicklung. Spezifische Übungen und Berührungstechniken führen zu einer neuen Bewegungsqualität und Körperwahrnehmung.
BMC wird u.a. in den Bereichen Bewegung,
Tanz, Yoga, Körperarbeit, somatische Studien, Ergo- und Physiotherapie, Psychotherapie, Frühförderung, Erziehung, Stimmarbeit, Musik, Meditation, Sport und anderen Körper-Geist Disziplinen genutzt. Zur Teilnahme sind keine fachlichen Voraussetzungen oder Qualifikationen erforderlich.
Dr. Adriana Almeida Pees ist zertifizierte Body-Mind Centering®-Lehrerin, Infant-Developmental Movement Educator (IDME) und somatische Bewegungstherapeutin und Dozentin für diverse BMC-Programme. Seit 2009 leitet sie das südamerikanische BMC-Ausbildungsprogramm der School for Body-Mind Centering (SBMC).
Tanzmedizinische Beratung
Für viele professionelle Sportlerinnen und Sportler ist medizinische und therapeutische Hilfe während ihrer gesamten aktiven Laufbahn selbstverständlich. Dies wird durch die Kooperation der Tanzplattform Rhein-Main und tamed e.V. (Tanzmedizin Deutschland) auch für Tänzerinnen und Tänzer aller Tanzsparten möglich. Die bundesweit 2011 erstmalig vom Mousonturm im Rahmen von Tanzlabor 21 regelmäßig stattfindenden tanzmedizinischen Beratungstermine schlossen so eine wichtige Lücke in der medizinischen Versorgung professioneller Tanzschaffender und werden mittlerweile auch in anderen Städten angeboten.
Unter der Leitung der Ärztin und ehemaligen Tänzerin Anja Hauschild (Vorstand tamed e.V.) bietet ein interdisziplinäres Team von Tanzmedizinern, Therapeuten und Sportwissenschaftlern Hilfestellung und Unterstützung an. Die tanzmedizinischen Beratungen dienen der Prävention von Verletzungen, der Information und Aufklärung sowie der Entwicklung eines Bewusstseins für körpergerechtes Training und potenzielle Risiken im eigenen Tanzalltag. In 45-minütigen Einzelterminen gibt es Beratung zu Prävention, Erstversorgung und Therapie von Tanzverletzungen, Rehabilitation und Wiedereinstieg nach Tanzverletzungen, Tanztechnikanalyse und Technik-Coaching, alternative Trainingsmethoden für Tänzer, „tanzmedizinischer Check-up“ sowie tanzmedizinische Beratung und Betreuung.
Die nächsten tanzmedizinischen Beratungen finden im Rahmen der Tanzplattform Deutschland am 5. und 6. März 2016 im Mousonturm statt.
TANZVERMITTLUNG
Klubs
In Darmstadt, Frankfurt und Wiesbaden entstehen mehrere Tanz-Klubs, die sich an unterschiedliche Altersgruppen (Kindern, Jugendliche, Erwachsene, Senioren) richten. Bei Klub-Festivals werden die Klubs aller Städte zusammenkommen, sich und dem Publikum ihre Arbeitsergebnisse präsentieren und sich so austauschen.
Der aktuelle Jugendklub (Frankfurt) zeigt seine Abschlusspräsentation am 24.03.2016 unter dem Titel „Grundlos“ im Mousonturm. Seit September 2015 haben die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sich unter der choreografischen Leitung von Wiebke Dröge mit zeitgenössischem Tanz und Performance beschäftigt und Bewegungsmuster untersucht, um sie dann von ihrem Zweck zu befreien.
Als Pilotprojekt begann Mitte Februar unter der Leitung der Frankfurter Choreografin Petra Lehr ein Klub, der zeitgenössischen Tanz für Menschen über 60 Jahren in Frankfurt anbietet. Die Teilnehmenden kommen mit den unterschiedlichen Ansatz- und Ausdrucksformen des zeitgenössischen Tanzes in Kontakt. Sie bieten gute Voraussetzungen, an die jeweiligen Bewegungsfähigkeiten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer anzuknüpfen. Die Nachfrage für den Klub ist groß. An den Treffen nehmen regelmäßig 20 Personen teil. Auf der Grundlage dieser Erfahrung wird in den kommenden Monaten das Angebot um weitere Klubs mit anderen Zielgruppen und Schwerpunkten am Mousonturm erweitert. Auch in Wiesbaden und Darmstadt ist das Interesse von tanzbegeisterten Laien groß. Am großen Partizipationsprojekt „Odyssee_21” des Hessischen Staatsballetts, das über die gesamte Spielzeit 2015/16 läuft, nehmen über 120 Amateure aller Altersstufen, Herkunft und unterschiedlichster Hintergründe aus Darmstadt und Wiesbaden teil. Aufbauend auf diesen Erfahrungen wird das Hessische Staatsballett ab September 2016 mindestens einen Tanz-Klub an jedem seiner Standorte beginnen. Angedacht sind Klubs für Laien, Jugendliche, Senioren sowie inklusive Gruppen.
Tanz in Schulen
Die Tanzplattform Rhein-Main erweitert die bereits durch das Tanzlabor 21 begonnene Arbeit im Bereich Tanz in Schulen. Als Gründungsmitglied des Bundesverbandes Tanz in Schulen e.V. arbeitete das Tanzlabor 21 aktiv an der Entwicklung von Standards für Tanz in Schulen, dieses Arbeit wird von der Tanzplattform Rhein-Main in den kommenden drei Jahren vertieft. Das Ziel ist, die Kunstform Tanz Schülerinnen und Schülern aller Schulformen und -stufen in Verbindung von Theorie und Praxis näher zu bringen und Tanz so verstärkt zum festen Bestandteil umfassender Bildung und Persönlichkeitsentwicklung zu machen.
Inhaltlich vermitteln die Projekte auf schülergerechte Weise Entwicklungs- und Aufführungsmethoden; Ziele, Menschenbild und Motivationen, Bewegungsformen und
Techniken des zeitgenössischen Tanzes.
Die Tanzplattform Rhein-Main setzt ihren Schwerpunkt auf das Vernetzen und Kooperieren mit allen Vertretergruppen, die mittelbar und unmittelbar mit Tanz in Schulen verbunden sind. Ein Austausch auf weiteren Ebenen ist geplant, z.B. durch:
– regelmäßig stattfindende Projektleitertreffen, das eine Plattform für die Tanzkünstlerinnen und Tanzkünstler schafft, um sich gemeinsam zu unterschiedlichen Themen und Fragestellungen auszutauschen
– Fachliche Begleitung der Tanzkünstlerinnen und Tanzkünstler
– Tanz-in-Schulen-Tag
– Teamtreffen mit der Schulleitung, beteiligten Lehrerinnen und Lehrern, Tanzkünstlerinnen und Tanzkünstlern sowie Vertreterinnen der Tanzplattform Rhein-Main.
Ein Tanz-in-Schulen-Projekt an der IGS Jawlensky in Wiesbaden ist unter dem Titel „On-Off Limits“ zum Thema Grenzen am 24.2.2016 erfolgreich zum Abschluss gekommen. Bis Ende Februar 2016 wird die Tanzperformance noch schulintern vor allen anderen Jahrgangsstufen der Schule aufgeführt. Die künstlerische Leitung lag bei den Tanzkünstlerinnen und Tanzpädagoginnen Nira Priore Nouak und Sibylle Magel. An der Wallschule findet unter der Leitung der Tanzkünstlerin Sandra Baumeister ein Tanz-in-Schulen-Projekt über das komplette Schuljahr 2015/16 statt. Die Projekte an der IGS Jawlensky und der Wallschule werden ermöglicht durch das Programm für kulturelle Bildung KUNSTVOLL des Kulturfonds Frankfurt RheinMain. Weitere Tanz-in-Schulen-Projekte sind in Planung.
Kunst Rhein-Main – Weiterbildungsprogramm für Tanz-, Performance- und Theaterschaffende in Bildungskontexten
Das Ziel der Weiterbildung Kunst Rhein-Main ist die Stärkung von Kunst- und Kulturschaffenden in ihrer künstlerischen Arbeit in Bildungskontexten. Die Referentinnen und Referenten sind namhafte und erfahrene Künstler/-innen und Wissenschaftler/-innen an der Schnittstelle von Kunst und Bildung. Dabei geht es nicht darum, aus Künstlern Lehrer zu machen, vielmehr sollen sie darin bestärkt werden, von der Kunst ausgehend Methoden zu entwickeln, um durch ihre künstlerische Arbeit eine Brücke in Bildungskontexte zu schaffen. Die Weiterbildung gibt den Künstler/-innen Impulse, um spezifische künstlerische Herangehensweisen in Bildungskontexten zu entwickeln. Sie umfasst sechs ganztägige Workshops und schließt mit einem universitären Zertifikat ab.
Im Pilotprojekt kommen drei unterschiedliche Perspektiven zum Tragen:
– Kulturelle und ästhetische Bildung: Fragen zum Kunst- und Bildungsverständnis, zur Wertschätzung und Anerkennung, zur Qualität von Bildungsangeboten kultureller Bildung; Eigensinnigkeit und Kriterien für die Qualität der Künste.
– Erziehungswissenschaftliche Expertise: Vermittlung von Kenntnissen zum Entwicklungsstand von Kindern und Jugendlichen, Wahrnehmungs- und Artikulationsweisen und Eigensinnigkeiten von Kindern und Jugendlichen; Vermittlung von Techniken der Selbst- und Fremdbeobachtung z. B. bei Probe- und Übungsprozessen; Selbstbildung; Faktor Leiblichkeit/Zeitlichkeit/Räumlichkeit;
– Vermittlung von innovativen künstlerischen Verfahrensweisen unter pädagogischen und didaktisch-methodischen Gesichtspunkten: Verhältnis von kollektiven Formen vs. individuellen Formen; Techniken der Wahrnehmung und Aufmerksamkeit; Spannungsverhältnis einer prozessorientierten gegenüber einer produktorientierten Vorgehensweise; zur Rolle des Kunst- und Kulturschaffenden; Formen der Kooperation; Differenzierung künstlerischer Praktiken als Wissensproduktion.
Die erste Projektphase der Weiterbildung Kunst Rhein-Main fand von Januar 2015 bis Januar 2016 statt. Die zweite Projektphase der Weiterbildung Kunst Rhein-Main findet von April 2016 bis Juni 2017 statt. Jede Weiterbildungsphase umfasst sechs Weiterbildungstage, an denen in einem praktischen Workshop künstlerische Verfahrensweisen vorgestellt und ausprobiert sowie durch einen theoretischen Vortrag Impulse gegeben werden. Ausgehend von der These, dass sich in zeitgenössischen künstlerischen Arbeitsweisen ein pädagogischer Ansatz verbirgt, werden in einer anschließenden Reflexion die vorgestellten künstlerischen Verfahrensweisen auf pädagogische Implikationen untersucht.
Das Weiterbildungsprogramm wird durchgeführt von der Tanzplattform Rhein-Main in Kooperation mit FLUX. Theater in Hessen unterwegs. Theater für Schulen und wissenschaftlich begleitet von der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz FB 1 Bildungswissenschaften.
Das Projekt ist Teil des BMBF-Förderprogramms „Förderung von Entwicklungs- und Erprobungsvorhaben zur pädagogischen Weiterbildung von Kunst- und Kulturschaffenden“ und wird komplett durch das BMBF finanziert.
Forum Tanzvermittlung
Eine weitere Austauschplattform ist das Forum Tanzvermittlung, bei dem im Dialog mit verschiedenen Akteuren aus der Region Fragestellungen zur Vermittlung und zur kulturellen Bildung diskutiert und erprobt werden. Das Forum Tanzvermittlung ermöglicht einen intensiven Austausch zu Vermittlungsfragen, Konzepten und Ideen. Das Format wurde 2013 von Mitarbeitern von KitaTanz, dem Masterstudiengang Contemporary Dance Education und Tanzlabor 21 ins Leben gerufen.
Projekt und Kontakt:
Die Tanzplattform Rhein-Main ist ein Projekt von Künstlerhaus Mousonturm und Hessischem Staatsballett, gefördert vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain, dem Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stiftungsallianz [Aventis Foundation, BHF-BANK-Stiftung, Crespo Foundation, Dr. Marschner-Stiftung, Stiftung Polytechnische Gesellschaft].
(Pressetext von Gabriele Müller, Künstlerhaus Mousonturm)