Im Jahr ihrer fünften Auflage werden die Frankfurter Lyriktage vom 22. Juni bis 1. Juli 2017 internationaler und dehnen sich weiter in die Region aus Vom 22. Juni bis 1. Juli 2017 versammeln die Frankfurter Lyriktage erneut bedeutende Stimmen der deutschsprachigen und internationalen Gegenwartslyrik in der Mainmetropole.
Auch in ihrer fünften Auflage geben die gewohnt hochkarätig besetzten Lesungen und Gespräche einen Überblick über die Vielfalt und Vielschichtigkeit der Lyrik-Szene von heute. Mit 36 Veranstaltungen und annähernd 100 Beteiligten an unterschiedlichen Orten ist das Festival noch einmal deutlich gewachsen.
Seit 2006 finden in Frankfurt die städtischen Literaturfestivals literaTurm und Frankfurter Lyriktage immer abwechselnd im Frühsommer statt. In diesem Jahr bietet die fünfte Auflage der Frankfurter Lyriktage 36 Veranstaltungen zur Gegenwartslyrik an verschiedenen Orten in Frankfurt und Umgebung. Eingebunden sind die etablierten Institutionen wie das Literaturhaus, die Romanfabrik und das Hessische Literaturforum, aber auch subkulturelle Orte und Initiativen gehören wieder dazu. Erneut können durch die Förderung des Kulturfonds Frankfurt RheinMain auch Lesungen in der Region angeboten werden. Neben Bad Soden, Darmstadt, Eppstein, Hochheim, Königstein, Kronberg, Oberursel und Wiesbaden sind in diesem Jahr auch die Städte Offenbach und Bad Vilbel mit von der Partie. Erstmals wird das Festival von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen gefördert, wodurch es vier zusätzliche Veranstaltungen in Bensheim, Oestrich-Winkel, Seeheim-Jugenheim und Seligenstadt geben wird.
Die Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt, Dr. Ina Hartwig, sieht in den Frankfurter Lyriktagen ein bundesweit wichtiges Forum der Gegenwartslyrik: „Die Frankfurter Lyriktage mit ihrem interessanten und vielfältigen Programm machen deutlich, dass das Gedicht durchaus ein großes Festival füllen kann. Die Poesie ist gegenwärtig, avanciert in den Formen und stark darin, für all das, was sich unseren Alltagsbegriffen entzieht, Bilder und Worte zu finden.
Die Lyrik von heute in all ihren Facetten zu entdecken, dazu bietet dieses städtische Literaturfestival Gelegenheit.“
Primat bei der Programmarbeit war es, die wichtigsten Positionen in der Gegenwartslyrik zusammenzubringen. Das gibt dem Festival den Charakter einer performativen Anthologie, die sich sowohl literarischer Qualität als auch dem Experiment verpflichtet fühlt. „Wir alle, die an dem Festival mitwirken, verstehen uns als Lobbyisten der Lyrik. Sie ist keine Randerscheinung, sondern ein Kulminationspunkt der Literatur, an dem Sprache auf die Höhe ihrer Möglichkeiten getrieben wird. Dass sie sich allen Eindeutigkeiten entzieht, bedeutet nicht, dass sie sich der Realität verschließt. Diesen Zwischenraum zu erkunden, ist ein wesentliches Anliegen der Frankfurter Lyriktage“, so die Festival- und Programmleiterin Dr. Sonja Vandenrath.
Auch in diesem Jahr beginnt das zehntägige Programm mit einem Highlight: Auf Initiative der Frankfurter Lyriktage konzipierte Jan Wagner gemeinsam mit der Komponistin Carola Bauckholt ein Lesungskonzert, für das sie Bauckholts Kompositionen mit Wagners Gedichten kombinierten. Den musikalischen Part dieser Uraufführung übernimmt das Ensemble Modern. Musikalisch-literarische Crossover-Veranstaltungen bilden einen wiederkehrenden Schwerpunkt im Programm und zeigen, auf welch spannungsreiche Weise Musik und Lyrik interferieren. Mit einem weiteren Höhepunkt feiern die Frankfurter Lyriktage Bergfest: Am 26. Juni wird Jan Wagners erstes Hörspiel live auf die Bühne des Gallus Theaters gebracht – und damit vor der Premiere im Deutschlandfunk in Frankfurt uraufgeführt. Während das Lyrikfestival schon vor zwei Jahren einen Überblick über die Poesie im Hier und Jetzt bot und auch in diesem Jahr u. a. mit Jürgen Becker und Marcel Beyer zwei hochkarätige Vertreter am 27. Juni zu Gast hat, internationalisieren sich die diesjährigen Frankfurter Lyriktage weiter. Gleich zu Beginn steht die Situation von geflüchteten Dichterinnen und Dichtern im Fokus. Zudem wird es einen Schwerpunktabend zur fremdsprachigen Lyrik geben: Am 30. Juni stellt die britische Autorin Lavinia Greenlaw im Goethe-Haus ihre Dichtung dem deutschen Publikum vor, gefolgt von einer Gesprächsrunde zur Poesie aus der Türkei und Syrien. Daneben gibt es Veranstaltungen zur französischen (23.06.) und russischen Lyrik (26.06.). Den Abschluss bildet am 1. Juli traditionell die „Frankfurter Lyriknacht“ im gerade erst wiedereröffneten Haus der Evangelischen Akademie Frankfurt, für die unter anderem Nico Bleutge, Ursula Krechel, Steffen Popp und Ilma Rakusa ihre Teilnahme zugesagt haben.
Die Frankfurter Lyriktage werden vom Kulturamt Frankfurt am Main veranstaltet und von zahlreichen Raumsponsoren und Kooperationspartnern sowie in der Region von dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen Thüringen ermöglicht. Alle Informationen zu den Veranstaltungen und Mitwirkenden gibt es unter www.frankfurter-lyriktage.de.