Anlässlich des Wiesbadener Jahrs des Wassers nähert sich das Museum Wiesbaden in zwei Sonderausstellungen, einmal aus naturwissenschaftlicher und zum anderen aus künstlerischer Perspektive, dem Thema Wasser. Den Auftakt macht nun die naturwissenschaftliche Schau „Vom Wert des Wassers. Alles im Fluss?“ vom 22. April 2022 bis zum 5. Februar 2023, die die Bedeutung des Wassers für die Stadt Wiesbaden von der Frühzeit bis heute in seinen unterschiedlichsten Vorkommen, Verwendungsformen und Bedeutungen facettenreich beleuchtet und Denkanstöße gibt, wie künftig mit dem wertvollen, zumeist im Untergrund verborgenen Nass nachhaltiger umgegangen werden könnte /sollte, damit auch weiterhin alles im guten Fluss bleibt.
2016 haben die Vereinten Nationen ja die 17 Nachhaltigkeitsziele beschlossen mit einer Laufzeit von 15 Jahren in der man die Ziele, also bis 2030, erreichen will. Und das Ziel Nummer 6 sei sauberes Trinkwasser, so Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden. Obgleich sauberes Trinkwasser erst einmal völlig verständlich klinge, wäre das bei genauerer Hinterfragung, „was das eigentlich genau meint“ doch eine sehr abstrakte Aussage und man käme ins Grübeln und zu Fragen wie: „Was ist eigentlich Wasser? Wo befindet sich Wasser? Wozu dient Wasser? Waser als Lebenselement? Wer lebt alles im Wasser? Um dann am Ende die Frage zu stellen: Ist denn tatsächlich alles im Fluss? Oder was müssen wir tun, damit alles im Fluss bleibt oder auch wieder in Fluss kommt?“, so Henning. „Diese fünf Fragen wollen wir mit dieser Sonderausstellung aus naturwissenschaftlicher Sicht diskutieren“ erklärt der Museumsdirektor auf dem heutigen Pressegespräch. Diese Ausstellung sei eine der großen Hauptausstellungen, mit dem das Museum am Wiesbadener Wasserjahr teilnimmt.
Und wenn von der Stadt Wiesbaden mit ihren 27 Thermalquellen und 55 vom Taunus her kommend, zumeist unterirdisch verlaufenden Bächen ganz selbstverständlich von der Wasserstadt am Rhein gesprochen werde, dann gehörten hierzu auch „die Pferdejäger, die schon in der letzten Eiszeit an den heißen Quellen auftankten“ genauso wie 8000 Jahre später die Römer, oder im 19. Jahrhundert die Kaiserliche Kurstadt, aber auch Persönlichkeiten wie den Pionier der Chemie Carl Remigius Fresenius(1818 – 1897), der die Wasser-Analytik hier in Wiesbaden erfunden und die Basis für sämtliche Wasseranalysen bis zum heutigen Tag geschaffen hat, so Henning.
Ein wesentliches Ziel der Ausstellung sei das Thema Wasser auch als identitätsstiftende Klammer für Wiesbaden neu zu entdecken und mehr ins Bewusstsein zu rücken, was Wasser mit Wiesbaden zu tun habe, so Kurator Dr. Hannes Lerp. Die Ausstellung thematisiere zudem wichtige Zukunftsfragen, insbesondere über den steigenden Wert des Wasser vor dem Hintergrund des Klimawandels, wachsender Boden-Versiegelungen und der Agrarindustrialisierung. „Wir wollen zeigen welche Entwicklungen bevorstehen und wie nachhaltiges Handeln zum Schutz des Wassers beiträgt und hilft, damit alles im Fluss bleibt“, so der Kurator.
Auf 800 Quadratmetern zeichnet die Ausstellung facettenreiche Einblicke in die Geschichte der Wasserstadt Wiesbaden, alles sehr allgemeinverständlich und didaktisch gekonnt für Groß und Klein aufbereitet.
Eine Ausstellung für die ganze Familie
Junge Gäste können die Ausstellung selbständig erkunden – geleitet vom Riesen Ekko, einer Wiesbadener Sagengestalt. Die Entdeckungstour spürt den Fragen nach: „Was ist Wasser?“, „Wo ist Wasser und wozu dient es?“, „Wer lebt im Wasser?“ und führt dabei zu vielen Mitmachstationen. An Mikroskopen können kleinste Wasserlebewesen entdeckt werden, mit einer Murmelbahn wird der Weg des Wassers in der Stadt gefolgt. Ein großer Touchscreen gibt Auskunft über die Bäche von Wiesbaden und eine Rätselwand verrät einiges über Wiesbadener Wasserbesonderheiten.
Ein multimedialer Rundgang in der Museums Wiesbaden App begleitet die Schau.
Katalog
Zur Ausstellung erscheint ein gleichnamiger Katalog (HG: Museum Wiesbaden, ISBN 978–3–89258–140–6, 12,– Euro an der Museumskasse).
Schirmherr der Ausstellung ist der Wiesbadener Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende.
Die Ausstellung wird gefördert durch die BRITA GmbH, das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, den Nassauischen Verein für Naturkunde und die Alfred-Weigle-Stiftung Wiesbaden.
ARTE ist Medienpartner der Ausstellung.
Eröffnung am Donnerstag, 21. Apr. 2022 von 19 — 21 Uhr. Hierzu kostenfreie Tickets über: tickets.museum-wiesbaden.de
Ort:
Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden
www.museum-wiesbaden.de