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Im Jahr 2025 feiert die Aufnahme des römischen Limes in Deutschland in die Liste des UNESCOWeltkulturerbes ihr 20-jähriges Jubiläum. Anlässlich dieses wichtigen Meilensteins zur Wiederentdeckung der Bedeutung des um 110 nach Chr. von den Römern errichteten Limes als Schutz- und auch durchlässige Handelsgrenze nach „Germanien“ (Barbarorum), veranstaltet das sam – Stadtmuseum am Markt in Wiesbaden vom 19. März bis 18. August 2025 die Sonderausstellung „LIMES – Weltreich. Welterbe.“ Dabei präsentiert das SAM bedeutende Fundstücke rund um das Thema Limes aus der Sammlung Nassauischer Altertümer (SNA). Einige dieser Objekte werden erstmals öffentlich zu sehen sein.

Die Ausstellung: Der Limes im Fokus

Im Zentrum der Schau steht der Obergermanisch-Raetische Limes – eine imposante römische Grenzbefestigung, die das Römische Reich von den germanischen Stammesgebieten trennte. Diese Grenze war das Ergebnis jahrhundertelanger Auseinandersetzungen mit den Germanen. Anhand von Fundstücken wie Ausrüstungsgegenständen römischer Soldaten und Alltagsobjekten aus zivilen Siedlungen wird das Leben entlang des Limes anschaulich dargestellt.

Der Limes als UNESCO-Weltkulturerbe

Seit 2005 zählt der Limes in Deutschland zum UNESCO-Weltkulturerbe. Mit einer Länge von 550 Kilometern ist er das größte archäologische Denkmal Deutschlands. Er symbolisiert nicht nur das Erbe des Römischen Reiches, sondern auch die Bedeutung des Kulturgutschutzes. Langfristig sollen alle Abschnitte der rund 9.000 Kilometer langen römischen Grenzanlagen rund um das Mittelmeer schrittweise in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen werden.

Wiesbaden – Ein Zentrum der Limesforschung und Bau der Saalburg

Rom zu Gast in Wiesbaden – Ausstellung zum 20. Jubiläum der UNESCO-WeltkulturerbeAuszeichnung des römischen Limes. Amtskette: Rückenteil der alten Amtskette für den Oberbürgermeister von Wiesbaden, 1897 © Foto: P. Bäuml, Wiesbaden.

Die Erforschung des Limes begann bereits im 19. Jahrhundert und wurde maßgeblich durch Wiesbadener Persönlichkeiten geprägt, deren Erkenntnisse bis heute Einfluss auf die Wissenschaft haben. Besonders eng mit der Stadt verbunden ist der Wiederaufbau des Römerkastells Saalburg. Als Anerkennung für die Verdienste Wiesbadens in der Limesforschung überreichte Kaiser Wilhelm II. der Stadt eine kunstvoll gestaltete Amtskette für den Oberbürgermeister – auch dieses besondere Stück wird in der Ausstellung zu sehen sein, ebenso wie historische Grabungswerkzeuge.

Der Taunuslimes: Ein regionaler Schwerpunkt

Ein besonderer Fokus liegt auf dem Taunuslimes, dem Abschnitt der römischen Grenzanlage, der durch das ehemalige Herzogtum Nassau verläuft. Dieser Bereich zählt zu den am besten erhaltenen Teilen des Limes. Dank intensiver Forschungen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung besitzt die Sammlung Nassauischer Altertümer zahlreiche einzigartige Funde aus diesem Gebiet. Ergänzt wird die Ausstellung durch Leihgaben regionaler Museen und Institutionen, die einen umfassenden Einblick in die Geschichte und Bedeutung des Limes bieten.

Vielseitiges Begleitprogramm zur Ausstellung: Führungen, Vorträge und Workshops

Begleitend zur Ausstellung werden zahlreiche Führungen, Vorträge und Workshops angeboten, die
tiefere Einblicke in die Geschichte des Limes und seine kulturelle Bedeutung als UNESCOWeltkulturerbe ermöglichen. Diese Veranstaltungen bieten die Gelegenheit, die Geschichte des Limes und die damit verbundene Forschungsgeschichte auf interaktive Weise zu entdecken.

Hinweis: Die Ausstellung im sam – Stadtmuseum am Markt ist eine einzigartige Gelegenheit, die Geschichte
des römischen Limes zu erleben und zu erfahren, wie Wiesbaden zur Geburtsstätte der modernen
Limesforschung wurde.

 

„LIMES – Weltreich. Welterbe. Wiesbaden“
19. März bis 10. August 2025 im sam – Stadtmuseum am Markt in Wiesbaden

sam – Stadtmuseum am Markt
Marktplatz, 65183 Wiesbaden
0611 – 44 75 00 60
info@stadtmuseum-wiesbaden.de

Öffnungszeiten
Di – So 11 bis 17 Uhr, Do 11 bis 20 Uhr

Eintritt
Der Eintritt in die Sonderausstellung kostet sechs Euro, ermäßigt vier Euro.
Weitere Infos auch zum Begleitprogramm unter: www.stadtmuseum‐wiesbaden.de