
Die neulich im römischen Gräberfeld „Heilmannstraße“ in Frankfurt-Praunheim unter Leitung von Dr. Andrea Hampel entdeckte und vor kurzem der Öffentlichkeit präsentierte sogenannte Frankfurter Silberinschrift ist eines der ältesten Dokumente über die Existenz des frühen Christentums nördlich der Alpen noch vor der Konstantinischen Wende. In Kooperation mit den Freunden des ARCHÆOLOGISCHEN MUSEUMS FRANKFURT, der Gesellschaft für Frankfurter Geschichte und den Freunden der Archäologie in Europa findet am 4. März 2025 ein Vortrag zum archäologischen Kontext der Frankfurter Silberinschrift über die Ergebnisse der laufenden Auswertungen statt. Es sprechen Dr. Andrea Hampel, Dr. Peter Fasold und Prof. Dr. Markus Scholz.
Die seitdem laufende Auswertung der Ausgrabungen durch Dr. Peter Fasold zur Vorbereitung der Publikation hat unser Bild von dieser Phase der römischen Herrschaft in den Gebieten rechts des Rheins nachhaltig verändert. Die Frankfurter Silberinschrift, ein silberne Amulettkapsel aus einem Körpergrab aus Zeitraum zwischen 230 und 260 n.Chr. ist ein herausragender Fund. Sie enthielt eine lateinische Inschrift auf einer eingerollten Silberfolie. Diese konnte 2024 von Prof. Dr. Markus Scholz gelesen werden, nachdem sie im Leibniz-Zentrum für Archäologie in Mainz digital entrollt worden war. Ungewöhnlich ist ihre rein christliche Botschaft ohne heidnische Einflüsse, was sie einzigartig macht. Einen so frühen, authentischen Nachweis des Christentums nördlich der Alpen gab es bisher noch nicht.
Vortrag: Mittwoch, 4. März 2025
Beginn: 18 Uhr, Einlass ab 17:30 Uhr
Ort: Archäologisches Museum
Karmelitergasse 1, 60311 Frankfurt am Main
Dr. Andrea Hampel, Dr. Peter Fasold und Prof. Dr. Markus Scholz werden erstmalig in einem gemeinsamen Vortrag die Forschungsergebnisse aus erster Hand vorstellen. Es handelt sich um eine Kooperationsveranstaltung der Freunde des ARCHÆOLOGISCHEN MUSEUMS FRANKFURT, der Gesellschaft für Frankfurter Geschichte und der Freunde der Archäologie in Europa.
Bitte beachten Sie:
Der Vortrag ist für Mitglieder der Kooperationspartner ermäßigt (bitte Mitgliedsausweis nicht vergessen).
Nichtmitglieder zahlen € 6,00 / ermäßigt € 3,00 (Schüler/Studenten/Frankfurt- und Kulturpass).
Um Anmeldung unter info.archaeolmus@stadt-frankfurt.de wird gebeten.
Mehr zur Frankfurter Silberinschrift hier.
Sonderausstellungen und Präsentationen
Aenigma 2.0 – Wer entschlüsselt den rätselhaften Code der Bronzezeit?

Noch bis zum 23. März 2025 läuft die Sonderausstellung Aenigma 2.0
Seit etwa 150 Jahren rätselt die archäologische Forschung über die Funktion von kleinen brotlaibförmigen oder täfelchenartigen Objekten. Sie bestehen aus gebranntem Ton oder Stein und wurden in Siedlungen vornehmlich der Zeit zwischen etwa 1750 und 1500 vor Christus entdeckt.
Die Fundstücke tragen auf ihrer Oberfläche Gruppen von Linien und Eindrücken unterschiedlicher Form. Die offenbar keineswegs beliebige Anordnung dieser Zeichen auf der Oberfläche lassen an ein Zeichensystem denken, möglicherweise zur Darstellung von Zahlen oder anderer Informationen. Tragen manche dieser Objekte gar eine Vorform der Schrift? — Das Wissen darum ist verloren gegangen.
Ihre weiträumige Verbreitung zwischen Mittelrheingebiet und Nordwestbulgarien sowie zwischen Kujawien und der Insel Korsika weist die „Brotlaibidole“ als Zeugen eines frühen europäischen Kommunikationsnetzes aus, in das auch das Rhein-Main-Gebiet zumindest randlich eingebunden war.
Bronzezeitliche Funde aus zehn europäischen Ländern beleuchten eine bislang ungelöste Frage internationaler archäologischer Forschung und geben Einblick in ein hierzulande bislang wenig beachtetes Phänomen früher europäischer Kontakte vor etwa 3500 Jahren.
https://archaeologisches-museum-frankfurt.de/ausstellungen/aenigma-2-0