
Patrick Bernau (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Moderator) interviewt Otfried Höffe über die Die „Hohe Kunst des Verzichts – kleine Philosophie der Selbstbeschränkung“ Otfried Höffes kurze Geschichte des Verzichts zeigt, dass ein gelingendes Leben ohne die hohe Kunst der freiwilligen Selbstbeschränkung nicht auskommen kann. Die Ausflüge in die Philosophiegeschichte sind daher nicht bloß von historischem Interesse. Höffe geht es vielmehr um begriffliche Aufklärung – und um die Formulierung einer kleinen Philosophie des Verzichts: Lässt sich der Begriff rehabilitieren und für das gegenwärtige Denken wieder fruchtbar machen?

Auf dem Stand der Frankfurter Allgemeinen Zeitung talkt Autor Florian Illies mit Stefan Trinks (FAZI über sein neuestes Epochen-Werk „Zauber der Stille Caspar David Friedrichs Reise durch die Zeiten“, erschienen im Fischer-Verlag 2023 anlässlich des 250. Geburtstags von Caspar David Friedrich in 2024. Es ist nach »1913« und »Liebe in Zeiten des Hasses« das dritte große historische Epochenportrait von Florian Illies. Der Bestseller-Autor schildert in seinem Rom wie Caspar David Friedrichs abendliche Himmel seit Jahrhunderten die leidenschaftlichsten Gefühle wecken: „Goethe macht ihre Melancholie so rasend, dass er sie auf der Tischkante zerschlagen will, Walt Disney hingegen verliebt sich so heftig in sie, dass er sein »Bambi« nur durch Friedrich’sche Landschaften laufen lässt. Von Hitler so verehrt wie von Rainer Maria Rilke, von Stalin so gehasst wie von den 68ern, von der Mafia so heiß begehrt wie von Leni Riefenstahl – am Beispiel von Caspar David Friedrich werden in diesem mitreißend erzählten Buch 250 Jahre deutscher Geschichte sichtbar. Und Friedrich, der Maler, wird zu einem Menschen aus Fleisch und Blut.“

»Die 30-Minuten-WG« ist eine Büchertalk-Reihe von STERN und Penguin Random House auf der Frankfurter Buchmesse.

Auf der Bühne der „30-Minuten-WG«, dem Talk-Format von STERN und Penguin Random House auf der Frankfurter Buchmesse, präsentiert gegen 13.30 Uhr Terézia Mora ihr neues, für den deutschen Buchpreis nominiertes Werk „Muna“ (Luchterhand 2023) im Gespräch mit Ariane Wick (Hessischer Rundfunk) über „Die Hälfte des Lebens“ und über „toxische Beziehungen.
Gleich im Anschluss diskutieren auf gleicher Bühne der Ausnahmehistoriker Christopher Clark mit Moderator David Baum über den „Frühling der Revolution 1848/49“ und „seine Auswirkungen bis heute“.

Einem breiten Publikum bekannt wurde der australische Historiker und Publizist Christopher Clark durch seine ZDF-Terra-X-Reihen „Deutschland-Saga“, Welten-Saga“ und „Europa-Saga“. In seinem neuesten Buch „Frühling der Revolution Europa 1848/49 und der Kampf für eine neue Welt“, DVA 2023, erklärt er einmal mehr wie kein anderer, wie wir Europäer wurden, wer wir heute sind, welche Werte wir vertreten und wofür wir kämpfen (sollten). In der Geschichte Europas habe es keinen Moment gegeben, der aufregender, aber auch beängstigender war, als der Frühling des Jahres 1848, so Clark. Scheinbar aus dem Nichts hätten sich in unzähligen Städten von Palermo bis Paris und Venedig riesige Menschenmengen, manchmal in friedlicher, oft auch in gewalttätiger Absicht, versammelt, um die politische Ordnung, die seit Napoleons Niederlage alles zusammengehalten hatte, neu aufzumischen. „Überall brachen sich neue politische Ideen, Glaubenssätze und Erwartungen Bahn. Es ging um die Rolle der Frau in der Gesellschaft, das Ende der Sklaverei, das Recht auf Arbeit, nationale Unabhängigkeit und die jüdische Emanzipation. Dies waren plötzlich zentrale Lebensthemen für unendlich viele Menschen – und es wurde hart um sie gekämpft. Die Ideen von 1848 verbreiteten sich um die ganze Welt und veränderten die Verhältnisse zum Bessern, zuweilen aber auch zum viel Schlechteren. Und aus den Trümmern erhob sich ein neues und ganz anderes Europa“. Heutzutage sind diese Ideen der Aufklärung von Demokratie, individueller Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit und Frieden durch Autokratien und Religions-Fundamentalismus bedroht.