Während des 16. goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films (20. – 26.04.2016) startete das menschenrechtlich engagierte Projekt OPPOSE OTHERING!, gefördert durch die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ). Fünf junge internationale Regietandems aus Deutschland und Mittel- und Osteuropa stellen derzeit Filme fertig, die sich mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit – Englisch: „Othering“ -, auseinandersetzen. Die englischsprachige Website www.oppose-othering.de dokumentiert nun sukzessive die Filmprojekte und schafft mit weiteren themenbezogenen Inhalten ein aktives Netzwerk.
Ob Brexit, der jüngste US-Wahlkampf, radikaler Islamismus oder der Aufstieg populistischer und rechtsradikaler Gruppierungen hierzulande und auch im östlichen Europa – all diese Phänomene machen deutlich, dass um Solidarität, gesellschaftliche Teilhabe, Gerechtigkeit und Gleichberechtigung weltweit aktiv gerungen werden muss. goEast leistet hierzu, unterstützt von der Stiftung EVZ, einen Beitrag: Das festivaleigene Projekt OPPOSE OTHERING! widmet sich mittels Film ganz unterschiedlichen Ausprägungen von Othering – mit dem Ziel, ein Licht auf Ausgrenzung von Menschen unterschiedlicher sozialer, religiöser, kultureller und ethnischer Herkunft oder sexueller Identität zu werfen. Dabei soll es in den Filmen vor allem um positive Beispiele von Solidarität und Zivilcourage gehen; um Menschen und/oder Projekte, die sich entschieden gegen die Diskriminierung ihrer Mitmenschen einsetzen, die als „anders“ gebrandmarkt werden.
Zehn internationale Regietandems aus Deutschland und Mittel- und Osteuropa nahmen im April bei goEast in Wiesbaden an einem umfangreichen Workshop- und Filmprogramm teil. Fünf der nominierten Tandems wurden von einer Jury mit Produktionspreisgeldern ausgezeichnet. Die Gewinner-Tandems stellen derzeit ihre Filme fertig, die bei goEast 2017 (26. April bis 2. Mai) Premiere feiern werden. So begleitete ein deutsch-russisches Regie-Team Transgender-Stimmtrainingskurse in Berlin und Moskau, ein rumänisch-deutsches Regie-Tandem wiederum setzt sich mit touristischen „Fremdbildern“ und Projektionen in einem so genannten Roma-Ethno-Dorf in Rumänien auseinander.
Die Projektwebsite wird sukzessive mit den Trailern der Tandem-Filme, Informationen zu den Tandems und Filmen und schließlich mit den fertigen Filmen gefüllt. Zudem soll die Seite zu einer Plattform werden, auf der gleichgesinnte Amateur/-innen, Menschenrechtsaktivist/-innen, professionelle Filmemacher/-innen, junge und alte Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten ihre Kurzfilme, Clips und Webvideos beitragen können: Sie werden so zu OPPOSE OTHERING!-Allies und verhelfen der Idee des Projektes zu mehr Öffentlichkeit.
OPPOSE OTHERING! hat zudem damit begonnen, ein Netzwerk von Partnerfilmfestivals und Partnerinstitutionen zu bilden. Teil des Netzwerks sind etwa das Kiewer Filmfestival Docudays UA, das Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte, die NGO Sarajevo Open Centre, das FilmFestival Cottbus und die Dokumentarfilmplattform East Silver Market, Prag. Themenbezogene Neuigkeiten und Beiträge aus dem Netzwerk werden ebenfalls auf der Website veröffentlicht und die Partner helfen dabei, neue Zielgruppen für die fertigen Filme zu erschließen.
Die neue Website: http://oppose-othering.com/