
„Von Gutenberg zum 3D-Druck“ – unter diesem Motto die gestrige Premiere des 3-D Drucks in der Medizin im Gutenberg-Museum. Der 3-D Druck sei heutzutage ähnlich revolutionär wie es einst die Erfindung des Buchdruck war.

Auf diese Parallelen zwischen dem Buchdruck seit seiner Erfindung durch Johannes Gutenberg und der epochalen modernen 3D-Druck-Erfindung wollen die Veranstalter mit dieser Ausstellung hinweisen, die anlässlich der 1. Internationalen Konferenz über 3D-Druck in der Medizin am 15. und 16. April 2016 im Mainzer Schloss stattfindet, betonte Kulturdezernentin Marianne Grosse bei dem Pressegespräch. „So wie die Menschen damals staunend vor den identischen Ausgaben der ersten gedruckten Bücher standen und es kaum begreifen konnten, wie diese hergestellt wurden, so stehen wir heute begeistert vor den Produkten eines 3D-Druckers und wollen verstehen, wie er funktioniert“.
Über 500 Teilnehmer aus aller Welt würden zum Kongress erwartet werden. Veranstalter ist die Universitätsmedizin Mainz. Der Kongress soll dazu dienen, den Dialog zwischen Experten aus den Disziplinen Medizin, Materialwissenschaften und Ingenieurwesen zu fördern. Obwohl die Methode des 3D-Drucks bereits seit über 20 Jahren existiert, ist ihre technische Weiterentwicklung, insbesondere für neue Anwendungsgebiete in der Medizin, heute von großer Bedeutung.

Das Potential, das in den vielen Anwendungsmöglichkeiten des 3D-Druck allein im medizinischen Sektor steckt, erinnert an das Potential, das mit dem Buchdruck vor über 500 Jahren die Welt verändert hat. Um diesen Aspekt der 3-D-Druck-Weiterentwicklung baut das Gutenberg-Museum seine Präsentation rund um die Geschichte des Drucks aus, auch im Sinne seines Ansatzes „Museum der Zukunft“ im Rahmen der geplanten Neugestaltung des Museums.
Im dritten Obergeschoss des Gutenberg-Museums sind verschiedene medizinische Objekte – vom Unterkiefer bis zu einer extrudierten Aorta – zu sehen, die mittels 3D-Druck hergestellt wurden. Außerdem ist ein 3D-Drucker ausgestellt, an dem die Technik veranschaulicht wird.
Größer Bürger-Abend „3D-Druck – Fiktion oder Wissenschaft“ im Mainzer Schloss am 15. April
Zum Kongress, der unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsidentin Malu Dreyer steht, wird es auch einen Bürgerabend geben. Unter dem Motto „3D-Druck – Fiktion oder Wissenschaft“ stehen am 15. April ab 18 Uhr Ärzte, Wissenschaftler und 3D-Druck-Anwender für einen Austausch und eine Diskussion mit Bürgern zur Verfügung. Dabei sein wird auch Museumsdirektorin Dr. Annette Ludwig, die über das Thema „Verbindungen zwischen Buchdruck und modernem 3D Druck“sprechen wird. So empfiehlt sich zuvor eine Stippvisite im Gutenberg-Museum, um schon mal mit eigenen Augen den 3D-Drucker und erschaffenen künstlichen Körperteile in Augenschein zu nehmen.
Die Präsentation „Von Gutenberg zum 3D-Druck“ ist noch bis Ende Mai im Gutenberg-Museum zu sehen.