
Das Hessische Staatstheater Wiesbaden hat gestern sein Programm für die Spielzeit 2025/26 vorgestellt. Auf einer Pressekonferenz im Foyer des Großen Hauses zogen der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, Christoph Degen, und der Wiesbadener Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende gemeinsam mit den Intendantinnen Dorothea Hartmann und Beate Heine ein erstes Fazit der Spielzeit unter der neuen Leitung und stellten gemeinsam mit GMD Leo McFall, Ballettdirektor Bruno Heynderickx und den Leiterinnen des Jungen Staatstheaters Anne Tysiak und Emel Aydoğdu das Programm vor.
Besonders gewürdigt wurden die neuen künstlerischen Impulse und die Vielfalt des Programms. Darüber hinaus wurde das Engagement des Theaters für demokratische Werte und die offene Kommunikation – sowohl in der künstlerischen Ausrichtung als auch im Austausch mit der Stadtgesellschaft – hervorgehoben. Staatssekretär Degen betonte: „Es ist beeindruckend, mit welcher Energie und Offenheit die neue Intendanz das Staatstheater neu belebt. Die spürbar positive Atmosphäre im Haus, ein diverseres Publikum und ein couragiertes Programm sprechen für sich. Die Einladung zum Berliner Theatertreffen zeigt deutlich, dass dieser Wandel auch überregional wahrgenommen wird. Ich freue mich auf eine spannende neue Spielzeit und auf viele bereichernde Abende im Staatstheater Wiesbaden.“
Auch Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende zeigte sich erfreut über die Entwicklung des Hauses: „Schon in ihrer ersten Spielzeit sind Beate Heine und Dorothea Hartmann offen und engagiert auf die Stadtgesellschaft zugegangen. Das Staatstheater öffnet sich sichtbar für neue Zielgruppen und gestaltet einen Ort der Begegnung. Der Fokus der kommenden Spielzeit liegt auf dem gesellschaftlichen Dialog – ein konsequenter Schritt in der Ausrichtung des Hauses als Ort demokratischen Austauschs. Das Programm für 2025/26 steht spartenübergreifend für kreative Vielfalt. Mein besonderer Dank gilt allen Beschäftigten in den unterschiedlichsten Bereichen – denn Theater ist und bleibt Teamarbeit.“
Die Spielzeit 2025/26 widmet sich ganz dem Thema „Dialog“. Angesichts nationaler und internationaler politischer wie gesellschaftlicher Entwicklungen befragte das Staatstheater prominente Stimmen aus Öffentlichkeit, Kultur und Politik – darunter auch Bürgerinnen und Bürger Wiesbadens: Warum ist Dialog unverzichtbar? Wie kann er gelingen? Antworten darauf geben unter anderem Alexander Kluge, Ersan Mondtag sowie die Initiative OMAS GEGEN RECHTS. Ihre Beiträge sind im frisch erschienenen Spielzeitheft nachzulesen, das ab sofort im Staatstheater sowie an vielen Auslagestellen in der Stadt erhältlich ist.
Der Vorverkauf für das Große Haus (mit Ausnahme des Familienstücks) sowie die Konzerte im Kurhaus beginnt am 13. Mai. Der Vorverkaufsstart für Produktionen in den weiteren Spielstätten erfolgt Ende Juni. Die genauen Termine werden auf der Website des Hessischen Staatstheaters bekanntgegeben.
Vielfalt im Musiktheater: Uraufführungen, Raritäten und Klassiker

Den Spielzeitauftakt im Großen Haus macht am 30.08. das Konzert „Summertime – Broadway in concert“ mit Gesangssolisten des Ensembles und dem Hessischen Staatsorchester unter der Leitung von Leo McFall. Auf dem Programm stehen Broadwayklassiker und Songs von Leonard Bernstein, George Gershwin u. a. Die erste Musiktheaterpremiere im Großen Haus ist am 01.11. Giuseppe Verdis „La traviata“ in der Inszenierung des belgischen Regisseurs Tom Goossens, der nach gefeierten Inszenierungen in Gent, Antwerpen und Rotterdam zum ersten Mal in Deutschland arbeitet. GMD und Verdi-Spezialist Leo McFall steht am Pult.
Am 06.12. folgt die Uraufführung der Operette „Alles Liebe! – Eine queere Landoperette“: das Preisträgerwerk des mit 50.000 Euro dotierten Reinhold Otto Mayer-Wettbewerbs der Komponistin Misha Cvijović wird inszeniert von Anna Weber, die nach Jacques Offenbachs
„Fantasio“ an das Hessische Staatstheater zurückkehrt. Nikolai Rimski-Korsakows Oper „Schneeflöckchen“, die am 24.01. Premiere im Großen Haus feiert, ist ein veritables Fest der Orchesterfarben. Der russische Regisseur Maxim Didenko liest diese Oper als Parabel auf eine in sozialer Kälte und Umweltkatastrophen erstarrte Gesellschaft. Die Musikalische Leitung hat Leo McFall.
Mit „La Mamma!“ wird am 07.02. die Reihe von Bühnenstücken fortgesetzt, die auf der Vorbühne unmittelbare Nähe zum Publikum suchen. Die Komödie von Gaetano Donizetti in einer Inszenierung von Wolfgang Nägele macht das Theater selbst zum Thema und bietet eine Paraderolle für Ensemblemitglied Hovhannes Karapetyan als Mamma Agata. Regisseur und Bühnenbildner Ersan Mondtag kehrt nach „Double Serpent“ – eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2025 – nach Wiesbaden zurück: Er inszeniert mit Walter Braunfels politisch und gesellschaftskritisch aufgeladener Oper „Die Vögel“ von 1920 einen Stoff von Aristophanes und untersucht Bezüge zu heutigen utopischen Träumen. Ab 21.03. im Großen Haus.
Aus Lyon kommt Marie-Ève Signeyroles Neuproduktion von Wolfgang Amadeus Mozarts „Così fan tutte“ ab 17.06. nach Wiesbaden. Die für ihren virtuosen Einsatz von Film auf der Theaterbühne bekannte Französin hat eine ortsspezifische Inszenierung entwickelt, bei der in jeder Vorstellung 20 Paare aus Wiesbaden auf der Bühne sitzen und Teil des Geschehens werden. Die Eröffnung der Internationalen Maifestspiele 2026 am 01.05. bringt mit „Tristan und Isolde“ ein Werk des für das Festival zentralen Komponisten Richard Wagner. Die Inszenierung von Tiago Rodrigues, die der Leiter des Festival d’Avignon für die Opéra nationale de Lorraine entwarf, nähert sich aus französischer und intellektueller Perspektive dieser Oper und ihrem unsagbaren Thema der unmöglichen Liebe.
Auf der Studio-Bühne haben drei Produktionen Premiere, die die Grenzen dessen, was Musiktheater sein kann, aufstoßen und interdisziplinär denken: Die Uraufführung „Isithunzi“ der südafrikanischen Komponistin Monthati Masebe und nach einem Text der Afro Fiction-Autorin Shanice Ndlovu erfolgt am 22.05. in Kooperation mit der Münchener Biennale – Festival für neues Musiktheater. „Josefine“ nach der Kurzgeschichte „Josefine, die Sängerin oder Das Volk der Mäuse“ von Franz Kafka ist ein spartenübergreifendes musikalisches Theater der Regieabsolventin Clara Freitag, das ab dem 13.12. zu erleben ist. Kilian Bohnensack schlägt im Doppelabend „The Telephone / Il combattimento“ (Gian Carlo Menotti / Claudio Monteverdi) ab 18.10. den Bogen von Archaik zur Moderne.
Große Regisseure und aktuelle Themen im Schauspiel
Die Schauspielsaison wird am 12.09. im Kleinen Haus von der Regisseurin Sara Ostertag eröffnet, die mit „Monique bricht aus“ die Beschäftigung mit Édouard Louis fortsetzt. Die deutschsprachige Erstaufführung ist die Fortschreibung der Befreiungsgeschichte seiner Mutter, die mit „Die Freiheit einer Frau“ begann. Ostertags Arbeiten wurden u. a. mit dem Nestroy-Preis ausgezeichnet. Im Großen Haus wird der vielfach prämierte Regisseur Luk Perceval „Mephisto“ von Klaus Mann für die Bühne adaptieren. Perceval gehört zu den prägendsten Regiehandschriften der Gegenwart. Seine Arbeiten wurden zum Berliner Theatertreffen und vielfach ausgezeichnet (DER FAUST, Goldene Maske, Heddaprisen). Premiere ist der 11.10.
Ab 21.02. wird der Shakespeare-Klassiker „Romeo und Julia“ in der Regie von Charlotte Sprenger, die mit ihrer ganz eigenen Pop-Ästhetik kanonisierte Literatur in die Gegenwart holt, die Bühne des Großen Hauses erobern. Sprenger hat an zahlreichen renommierten Häusern inszeniert, darunter das Thalia Theater Hamburg und das Deutschen Theater Berlin. Der georgische Theaterregisseur Mikheil Charkviani, der 2016 das Kunstzentrum Open Space in Tiflis mitgegründet hat, wird im Kleinen Haus „Antigone“ nach Sophokles von Roland Schimmelpfennig inszenieren. In seinen dokumentarischen Arbeiten setzt er sich mit politischen Themen und Widerstand auseinander. Premiere ist der 24.10.
Schauspiel- und Opernregisseur Jan Bosse inszeniert „Entrückt“ von Lucy Kirkwood. Das Stück über Verschwörungstheorien und politisches Misstrauen im (Post-)Covid Zeitalter kommt ab
22.11. auf die Bühne des Kleinen Hauses. Bosse war Hausregisseur am Deutschen Schauspiel Hamburg und am Maxim-Gorki-Theater. Vier seiner Inszenierungen an Häusern wie dem Burgtheater Wien und dem Schauspielhaus Zürich) wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Nach „Woyzeck“ setzt Stefan Pucher seine Auseinandersetzung mit Georg Büchner fort und bringt ab 30.01. „Leonce und Lena“ auf die Bühne des Kleinen Hauses. Pucher verbindet sein Interesse am Text mit einer pop-musikalischen Bühnenshow. Seine Arbeiten sind u. a. am Deutschen Theater und der Volksbühne in Berlin, am Thalia Theater und am Wiener Burgtheater zu sehen.
Theresa Thomasbergers Produktionen zeichnen sich durch ihren feministischen Zugriff auf aktuelle Themen aus und wurden für mehrere Nestroy-Preise nominiert. Mit der deutschen Erstaufführung von Anna Neatas „Über die Notwendigkeit, dass ein See verschwindet“ bringt sie ab dem 17.04. einen Stoff auf die Bühne, der neben Umweltthematiken die Frage nach dem gesellschaftlichen Umgang mit Femiziden aufwirft. Der ungarische Regisseur András Dömötör wird ein spartenübergreifendes Projekt, das am 14.05. Premiere feiert. Dömötör inszeniert am Schauspiel Hannover, am Deutschen Theater Berlin, am Katona József Theater in Budapest und debütierte zuletzt am Schauspielhaus Hamburg.
Die Kooperation mit der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst wird in der Spielzeit 2025/26 fortgeführt: Mit „Zwei Soldaten“ bringt Regieabsolventin Julia Gudi ab 12.03. im Studio ein Theaterstück von Maria Lazar, deren Werk lange als verschollen galt, zur Uraufführung. Außerdem werden die beiden Schauspielstudierenden Hannah Lindner und Kevin Krougliak im Rahmen des Studio-Jahres Teil des Schauspielensembles.
Starke choreografische Handschriften im Tanz
Das Hessische Staatsballett bringt gleich zu Spielzeitbeginn, am 06.09., mit Sharon Eyals
„Corps de Walk“ einen Meilenstein der jüngeren zeitgenössischen Tanzgeschichte auf die Bühne des Großen Hauses. In futuristisch anmutender Ästhetik und mit hypnotischem Soundtrack, bei dem sich Technobeats und Klassik treffen, erzählt das Stück von der verführerischen Kraft der Masse. Knapp 15 Jahre nach der Uraufführung bei der norwegischen Tanzkompanie Carte Blanche wird das Werk der israelischen Choreografin und ihres Partners Gai Behar vom Hessischen Staatsballett neu einstudiert.
Ein weiterer Höhepunkt ist die Uraufführung von „Cantos“ des polnischen Choreografen Maciej Kuźmiński am 05.12. im Kleinen Haus. Darin entwickelt Kuźmiński ein Tanzstück zur Musik von Simeon ten Holts minimalistischem Meisterwerk „Canto Ostinato“. Die Choreografie spannt einen weiten Bogen über Henri Bergsons Konzept des „élan vital“, Reflexionen über Quantensysteme, reine Mathematik und den Dichter Dante.
Am 02.04. wird „Become Ocean“ des aufstrebenden taiwanesisch-ungarischen Duos LEE\VAKULYA (Chen-Wei Lee und Zoltán Vakulya) Premiere im Großen Haus feiern. Inspiriert vom gleichnamigen, 2014 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Orchesterwerk von John Luther Adams, entfaltet sich eine tänzerische Meditation über Wandel, Naturgewalt und Schönheit im Fluss des Lebens.
Neben den Eigenkreationen wird es mit „Motion Creation Design“ eine Kooperation mit dem Studiengang „Expanded Media“ der Hochschule Darmstadt unter Prof. Thorsten Greiner sowie Ausstellungsorten der Region zum Thema Tanz und Künstliche Intelligenz geben. Das Projekt wird in Form einer interaktiven Ausstellungsserie präsentiert, die auch Live-Performances mit Tänzer*innen des Hessischen Staatsballetts umfasst. Der Auftakt findet im März im Kunsthaus Wiesbaden statt.
Darüber hinaus wird in Wiesbaden wieder eine Reihe spannender Gastkünstler*innen zu sehen sein, v. a. im Rahmen der 10. Ausgabe des Tanzfestivals Rhein-Main vom 30. Oktober bis 15. November. Spotlight Artist ist der französische Top-Choreograf Rachid Ouramdane.
Hochkarätige Gäste und partizipative Formate im Konzert
Von den acht Sinfoniekonzerten des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden stehen in dieser Spielzeit vier unter der Leitung des Generalmusikdirektors Leo McFall. Zu den zentralen Werken dieser Programme gehören u. a. Antonín Dvořáks Sinfonie Nr. 7 d-Moll im 1. Sinfoniekonzert (03.09.), Dmitri Schostakowitschs Sinfonie Nr. 8 c-Moll im 2. Sinfoniekonzert (19.11.), die in Wiesbaden entstandene 3. Sinfonie von Johannes Brahms sowie Sergei Prokofjews Sinfonie Nr. 1 D-Dur im 3. Sinfoniekonzert (17.12.). Leo McFall dirigiert zudem das traditionelle Neujahrskonzert (01.01.).
Leo McFall hat für diese Spielzeit international renommierte Solist*innen verpflichtet, wie den Pianisten Gerhard Oppitz für Beethovens 3. Klavierkonzert mit der Dirigentin Anna-Maria Helsing im 5. Sinfoniekonzert (04.03.) oder die Ausnahme-Gitarristin Laura Lootens für ein
tänzerisches Konzertprogramm im 4. Sinfoniekonzert (11.02.), das den ehemaligen 1. Kapellmeister Chin-Chao Lin zurück nach Wiesbaden holt.
Der französische Klavier-Star David Fray ist mit Mozarts Klavierkonzert Nr. 24 KV 491 im 1. Sinfoniekonzert vertreten. Die irische Mezzosopranistin Paula Murrihy singt Mahlers Lieder aus
„Des Knaben Wunderhorn“ im 2. Sinfoniekonzert. Mit William Waltons Konzert für Viola und Orchester und Bratschistin Eleanor Kendra James setzt sich im Rahmen des 3. Sinfoniekonzerts die Tradition fort, Instrumentalist*innen des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden solistisch vorzustellen. Attilio Cremonesi ist eine etablierte Größe im Bereich der Alten Musik. Er dirigiert das Hessische Staatsorchester zum 6. Sinfoniekonzert (15.04.) mit einem Programm aus Werken u. a. Christoph Willibald Glucks, Carl Philipp Emanuel Bachs und Joseph Haydns.
Einen besonderen Gast hat Leo McFall für das 7. Sinfoniekonzert (20.05.) im Rahmen der Maifestspiele und Mahlers 1. Sinfonie eingeladen: den ehemaligen Generalmusikdirektor des Hessischen Staatstheaters Jonathan Nott. Von Wiesbaden aus startete er eine Weltkarriere, arbeitete mit allen großen internationalen Orchestern und ist derzeit u. a. Musikdirektor des Tokyo Symphony Orchestra und Chefdirigent des Orchestre de la Suisse Romande. Zu den herausragenden Einspielungen, die er verantwortete, gehört eine Gesamteinspielung der Werke György Ligetis mit den Berliner Philharmonikern.
Ein Konzert-Highlight stellt das Konzertfest zum 8. Sinfoniekonzert (28.06.) dar, bei dem sich wieder alle Sparten des Staatstheaters auf allen verfügbaren Bühnen des Hauses Programme und musikalische Überraschungen einfallen lassen. Das Thema „Planeten“ kommt von Gustav Holsts gleichnamiger Suite, aus der Auszüge im Rahmen des Projekts „Geteilte Pulte“ erklingen. Bei dem Projekt musizieren Laien jeden Alters gemeinsam mit den Profis des Hessischen Staatsorchesters. In dem Konzert kommen der Chor der Stadt Wiesbaden und der Chor des Hessischen Staatstheaters für Ralph Vaughan Williams „Serenade to Music“ und Bruckners „Te Deum“ zusammen.
Nach dem großen Erfolg von „Mitten im Klang“ wird das besondere Format am 01.10. fortgesetzt: Auf Sitzsäcken im Parkett des Kurhauses, zwischen den Musiker*innen des Hessischen Staatsorchesters, nimmt man dieses Mal Platz mitten im Klang von Peter Tschaikowskis Sinfonie Nr. 5 e-Moll. Das Konzert findet wieder als After-Work-Format und vormittags für Schulklassen statt.
Außerdem bietet die Kammermusikvereinigung des Hessischen Staatsorchesters bietet in sieben Kammerkonzerten, Weihnachts- und Neujahrs-Kammerkonzerten eine breit gefächerte musikalische Vielfalt.
Theatererleben und Partizipationsvielfalt im Jungen Staatstheater
Das vierköpfige feste JUST-Ensemble wird in der kommenden Spielzeit sein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Repertoire um aktuelle Themen und spannende, spartenübergreifende Formate erweitern. Das Programm richtet sich an Kinder ebenso wie an Jugendliche und junge Erwachsene.
Als Familienstück mit Live-Musik und Theater-Magie kommt mit „Der satanarchäolügenial- kohöllische Wunschpunsch“ (6+) von Michael Ende ein Kinderbuchklassiker ab 16.11. auf die Bühne des Großen Hauses. Regie führt die renommierte Regisseurin Hanna Müller.
In der Wartburg eröffnet die JUST-Spielzeit am 21.09. die Uraufführung der Kinderbuch- Adaption „Die Königin die Frösche“ (5+) von Davide Cali und Marco Soma. Musiker*innen des Hessischen Staatorchesters und Schauspieler*innen des JUST-Ensembles werden die mutmachende Fabel über Gleichheit und Gerechtigkeit in einer Inszenierung von Ulduz Ashraf Gandomi und mit Musik der Nachwuchskomponistin Laris Bäucker erzählen. Emel Aydoğdu bringt ihren im Programm „Nah dran! Neue Stücke für das Kindertheater“ ausgezeichneten Text „Wenn Wolken wachsen“ als Übernahme des Jungen Schauspiels Düsseldorf auf die Bühne der Wartburg. Das poetische Erzähltheater (3+) feiert am 15.01. Premiere.
„Troja!“ (10+) von Henner Kallmeyer behandelt ein Thema, das auch junge Menschen beschäftigt: Warum werden Kriege geführt und wie können wir einander mit Menschlichkeit und Liebe begegnen? Der Text erhielt bei den Mülheimer Theatertagen 2024 den Preis der Jugend-Jury und wird von Milan Gather inszeniert. Es feiert am 26.02. Premiere. Für Jugendliche (13+) wird Mia Constantine Liv Strömquists Graphic Novel „Im Spiegelsaal“ ab
08.05. auf die Bühne der Wartburg bringen: ein satirisch-unterhaltsamer Blick auf Schönheitsideale, Körperbilder und Social Media.
Mit „Farm der Tiere“ (ab 18.04. in der Wartburg) nach George Orwell haben Bürger*innen der Stadt und Umgebung die Möglichkeit, selbst unter professionellen Bedingungen auf der Bühne zu stehen. Das generationenübergreifende Ensemble wird gemeinsam unter der Regie von Emel Aydoğdu ihre eigene Version dieses politischen Stoffes entwickeln. Gesucht werden dafür ebenfalls musikbegeisterte Menschen. Damit wird auch die „Wiesbaden Band“, in der sich bereits in dieser Spielzeit Wiesbadener*innen mit ganz unterschiedlichen musikalischen Hintergründen zusammengefunden haben, Teil der Inszenierung.
Ein umfangreiches Konzertprogramm für junges Publikum ergänzt das Angebot: In den Schul- und Familienvorstellungen von „Wann kommst du geschneit? – Ein Winter-Warte-Konzert“ (6+) wird am 09. und 28.11. das Hessische Staatsorchester unter der Musikalischen Leitung des neuen Ersten Kapellmeisters Paul Taubitz das Große Haus in einen Wintertraum verwandeln.
„Mitten im Klang“ (11+) lädt am 01.10. als Sitzkissen-Konzert Schulklassen ein, Peter Tschaikowskis Sinfonie Nr. 5 e-Moll aus nächster Nähe zu erleben. Zwei Kinder- Kammerkonzerte (5+), sowie die Babykonzert-Reihe „Brüderchen, komm tanz mit mir“ (0-3 Jahre) richten sich an die ganz Kleinen.
Zahlreiche Angebote laden dazu ein, das Theater hinter den Kulissen, im gemeinsamen Austausch oder indem man selbst auf der Bühne steht, zu entdecken. Dafür arbeitet das Hessische Staatstheater in zahlreichen Kooperationen u. a. mit Kultur Mittendrin, Justus Wiesbaden e.V., der Volkshochschule und dem jungen Open-Stage-Kollektiv Leader of the New Generation zusammen.
Auch in dieser Spielzeit werden verschiedene Clubs ermöglichen, das Theater zu entdecken und gemeinsam kreativ zu werden. Für alle Generationen sind die Angebote so vielfaltig wie die Themen. So richtet sich der Club „How to be a woman – Dance and act like nobody is watching” in Kooperation mit dem ZONTA Club Wiesbaden, an Interessentinnen von 16 bis 60 Jahre. Der Club „How to make impact” findet in Zusammenarbeit mit JiZ (Jugend im Zentrum) statt und schafft einen Raum, in dem junge Menschen (13-18 Jahre) Theater kennenlernen und mitgestalten können.
Außerdem werden die Schultheatertage vom 16.03. bis 20.03.26 wieder hunderten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit bieten, ihre Aufführungen im Staatstheater zu zeigen.
Energiegeladene Musicals und die Chance zum Mitmachen – das Junge Staatsmusical
Das Junge Staatsmusical unter der Leitung von Iris Limbarth präsentiert auch in dieser Spielzeit zwei Premieren: „Jekyll & Hyde“ (14+) nach der Erzählung von Robert Louis Stevenson bewegt als großes Musical des preisgekrönten Broadway-Komponisten Frank Wildhorn und seiner abgründigen Geschichte um den Wissenschaftler Dr. Jekyll und sein böses Alter Ego Mr. Hyde. Premiere feiert es am 27.09. im Kleinen Haus.
„Alice by heart“ (12+) von Duncan Sheik und Steven Sater verbindet Tiefgang und Leichtigkeit, denn im neuen Werk der Tony- und Grammy- prämierten Schöpfer von „Spring Awakening“ eröffnet die Geschichte von „Alice im Wunderland“ einem jungen Mädchen während des Zweiten Weltkriegs eine Fantasiewelt, die ihr hilft, ihre bedrohliche Realität zu bewältigen.
„Alice by heart“ ist ab 14.02. in der Wartburg zu erleben.
Das jährliche Casting wird am 13. und 14. 12. talentierten Jugendlichen wieder die Möglichkeit zum Mitwirken in kommenden Produktionen eröffnen