Ausstellung im Landesmuseum präsentiert neue Themen und Exponate
In der Sonderausstellung „Mainz – ein Blick, viele Ansichten“ begeben sich das Landesmuseum und die Landesdenkmalpflege der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) auf eine stadthistorische Spurensuche. An 18 Themeninseln vermitteln insgesamt 150 Objekte – darunter Ölgemälde, Druckgrafiken, Modelle historischer Gebäude, Originalteile von niedergelegten Gebäuden und alte Fotografien – einen Eindruck davon, wie sich das Mainzer Stadtbild in den vergangenen 250 Jahren verändert hat. Im Mittelpunkt der im November 2015 eröffneten Ausstellung stehen viele Mainzer Wahrzeichen. Um den vielen unterschiedlichen Baudenkmälern gerecht zu werden und die zum Teil kostbaren Originale nicht zu gefährden, steht am 24. Mai 2016 ein Szenenwechsel an. Mit Altmünsterkirche, Johanniskirche, St. Christoph, Kronberger Hof, Schönborner Hof, Ludwigstraße und Neubrunnenplatz werden sieben neue Themenbereiche in die Ausstellung integriert. Einige von ihnen stehen aufgrund aktueller Projekte und Maßnahmen derzeit im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit.Zu jedem Baudenkmal werden mehrere Exponate gezeigt. Die vier Schwerpunkt-Themen der Ausstellung – der Dom, das ehemalige kurfürstliche Residenzviertel mit dem Schloss, der Markt und das Landesmuseum – bleiben während der gesamten Ausstellungsdauer erhalten. Mit dem Szenenwechsel ändern sich allerdings auch hier einige Exponate.
Auf diese Weise produziert die Ausstellung selbst neue Ansichten. So geschehen bereits bei der Sonderpräsentation des Werkes „Mainz von Süden, 1817“ – ein hochsensibles Aquarell des weltberühmten Malers William Turner, das für drei Monate in den Ausstellungsräumen zu sehen war. Gleichzeitig zum Themen- und Exponatenwechsel im Mai startet eine weitere Einzelpräsentation. Im Rahmen des Themas „Kriegszerstörung und Wiederaufbau“ präsentiert das Landesmuseum das Aquarell „Der Eiserne Turm und die Rheinstraße nach Süden“ des Mainzer Malers Alfred Mumbächer. Das Werk wurde erst kürzlich von dem Verein der Freunde des Landesmuseums erworben. Weitere Aquarelle von Mumbächer und Blätter von Franz Graf von Kesselstatt sind gleichfalls ab dem 24. Mai zu sehen.
„Mainz – ein Blick, viele Ansichten“ wird umrahmt von einem umfangreichen Begleitprogramm. Vorträge, Führungen und Diskussionsrunden setzen sich mit unterschiedlichen Fragestellungen auseinander: Wann wird ein Bauwerk zum Denkmal? Wie rettet man Baudenkmäler vor dem Verfall? Wie baut man zerstörte Gebäude wieder auf? Auch hier gibt und gab es zu allen Zeiten unterschiedliche Ansätze, aber auch intensive Diskussionen. Die Ausstellung bietet Beispiele einer interpretierenden, aber auch einer konservierend-bewahrenden Denkmalpflege. Wie interdisziplinär ist heute Denkmalpflege aufgestellt und wie arbeiten Architekten und Denkmalpfleger heute zusammen? Erkenntnisse dazu liefert die Reihe „Aus der aktuellen Denkmalpflege“. In diesem Rahmen werden aktuelle Anlässe genutzt, um Bauwerke näher zu beleuchten. So standen in diesem Jahr bereits, passend zum 200-jährigen Rheinhessen-Jubiläum, der Erthaler Hof als Gründungsstätte der Region ebenso im Fokus wie das barocke Bürgerhaus in der Neutorstraße 3, das erst kürzlich aufwendig saniert und restauriert wurde sowie das Kurfürstliche Schloss mit seinen historischen Innenräumen.
Landesmuseum Mainz
Große Bleiche 49-51.