Mainz. Es ist immer ein riesengroßer Spaß, wenn sich alljährlich das – vor allem jüngere – Publikum kurz vor Weihnachten im Mainzer Zentrum Baukultur zur Kür der besten Lebkuchen-Bauwerke trifft. Gestern nun war es wieder soweit. Aus den 34 eingereichten Projekten wurden die sieben besten Lebkuchen-Bauwerke des Jahres 2024 prämiert, ergänzt um einen Ehrenpreis.
Zu den Gewinnern zählten unter anderem die „Borka-Festung & Der Wichtelsüßigkeiten-Horst“, die „Space Needle“ als Wohnturm und das filigran gestaltete „Weihnachtshaus“, das durch seine Detailtreue bestach. Auch die dazugehörigen Making-of-Videos wurden von der Jury bereits im Vorfeld im Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz in Mainz gesichtet und bewertet.
Das diesjährige Motto „Lieblingsarchitektur – Wohnen in Lebkuchen“ ließ den Teilnehmern viel gestalterische Freiheit: Ob großzügige Gebäude, gemütliche Häuschen oder originelle Räume in der Natur oder Stadt – der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt. So reichten die Projekte von einem minimalistisch gestalteten „Weihnachtsdorf für Freunde“ bis hin zum „Abenteuerhaus“, das ohne elterliche Einmischung auskommt. Selbst ein Architekturbüro beteiligte sich mit einem Beitrag. Bei der Preisgerichtssitzung am 12. Dezember 2024 lobte die Jury die hohe Qualität der eingereichten Arbeiten.
Die Preisverleihung fand vor über 150 Gästen im Brückenturm in Mainz statt. Edda Kurz, Vizepräsidentin der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, begrüßte die Anwesenden, während ZDF-Moderator Sherif Rizkallah durch das Programm führte. Den stimmungsvollen Abschluss bildeten Live-Musik der „Jazzpotatoes“, Punsch und Lebkuchen in weihnachtlichem Ambiente.
Die Gewinner und ihre Werke
„Kleinste Backmeister“ (bis 6 Jahre):
Mathilda und Maximilian Jertz aus Mainz überzeugten mit ihrer „Borka-Festung & Der Wichtelsüßigkeiten-Horst“. Inspiriert von der „Ronja Räubertochter“-Welt, kombinierten sie eine Räuberhütte und einen sicheren Süßigkeitenlagerort in luftiger Höhe. Mit kreativer Präzision setzten sie Natur und Konstruktion eindrucksvoll in Szene.
Grundschule (bis 10 Jahre):
Clara Duran Garcia, Jonah Sperber und Lena Duran Garcia aus Mainz gewannen mit ihrem „Abenteuerhaus“. Der kompakte Kubus mit Satteldach und Giebelfassade punktet mit einer fantasievollen, elternfreien Innenwelt und einer Rutsche in den Garten – ein lebendiger Spielort für Kinder.
Jugendliche (bis 18 Jahre):
Lukas und Moritz Hoch aus Sprendlingen adaptierten die „Space Needle“ aus Seattle und verwandelten sie in einen Wohnturm mit innovativer Statik, Außenzugang per Aufzug und drehbaren Wohngeschossen. Inspiration aus Hundertwassers Architektur verschaffte ihrem Entwurf zusätzlichen Ausdruck.
Erwachsene/Familie:
Familie Attanasio setzte mit ihrem „Weihnachtshaus“ auf klassisch-elegante Architektur. Der traufständige Bau mit großen Rundbogenfenstern und dreiteiliger Fassadengestaltung beeindruckte durch handwerkliche Detailarbeit und stilvolle Gestaltung.
Sonderpreis „Gruppeneinreichung“:
An einem Sonderpreis der Kategorie „Gruppeneinreichung“ kam die Jury nicht vorbei. 10+1 Arbeiten des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums in Flörsheim am Main erhielten eine eigene „Abteilung“ am Ausstellungsort. Die gesammelten Werke der hier ausgezeichneten Schulklasse kommen jedes für sich mit viel Phantasie, erzählerischem Witz und erfrischender Farbenpracht daher. Allerdings legen diese Arbeiten in der Zusammenschau mit ihren narrativen Querbezüge zwischen den Entwürfen und mit überbordender Ideenvielfalt den Schluss nahe, dass hier ein kreativer Prozess in der Gruppe entstanden ist. Ein Erfindungsfeuerwerk, das sich offensichtlich verselbstständigt und die verwunderlichsten Blüten getrieben hat.
„Bestes Making-of-Video“:
Magdalena Kürner, Natascha Krist und Dina Sieroka-Matzke aus Wiesbaden erhielten den Preis für ihr Video „Süße Hafenromantik-Nyhavn“. Die gelungene Kombination aus Musikauswahl, Schnitttechnik und emotionaler Erzählung hob nicht nur die Entstehungsgeschichte hervor, sondern vermittelte auch die Freude am kreativen Prozess.
Ehrenpreis:
Das „TriDominoMulti Typenhaus | Teil 2“ wurde für seine filmische Fortsetzung ausgezeichnet. Mit humorvollem Storytelling und hohem technischen Anspruch erzählte das Team die Geschichte des Typenhauses weiter und bewies erneut ein außergewöhnliches Maß an Erfindungsreichtum.
Hintergrund
Der jährlich stattfindende Wettbewerb des Zentrums Baukultur Rheinland-Pfalz lädt kreative Köpfe aller Altersklassen dazu ein, essbare Bauwerke aus Lebkuchen und anderen Süßwaren zu gestalten. Die Jury bewertet die Beiträge nach Gestaltungsqualität, thematischer Umsetzung, handwerklicher Ausführung, Innovationsgrad und Schwierigkeitslevel. Weitere Informationen und der Publikumspreis sind ab dem 13. Dezember auf www.zentrumbaukultur.de verfügbar.
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