Am Sonntag besuchten der rheinland-pfälzische Kulturminister Professor Dr. Konrad Wolf und Prof. Dr. Jürgen Hardeck, Geschäftsführer der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur, mit ihren Ehefrauen während ihres Rundgangs der Eröffnungsveranstaltungen des 26. Kultursommer Rheinland-Pfalz in Bad Kreuznach auch die Ausstellung „Reformation im Hier und Jetzt“, Teil II, der Künstlergruppe Nahe im Kunstraum der Stadt Bad Kreuznach „Install“. Diplom-Designerin Heike v. Goddenthow, Vorstandsmitglied der KGN u. turnusmäßig mit der Aufsicht betraut, erläuterte den interessierten die aktuelle Installation der Künstler Gruppe Nahe zum Lutherjahr: Hier werden auf einer langen Tafel, in Anlehnung an die 95 Thesen Luthers und seine Tischreden, 95 Teller präsentiert, beschrieben mit – zumeist universellen – Bedürfnissen, die dem Menschen wichtig sind: sei es Liebe, Nahrung, Zugehörigkeit, Sicherheit, Anerkennung, Freude, Mut oder Wertschätzung – und vieles mehr. Besucher können sich inspirieren lassen und versuchen, ob in einem Gruppenprozess oder allein, zu ihren eigentlichen Bedürfnissen zu finden und diesen nachzuspüren, um vielleicht zu ihren eigenen Kernbedürfnissen oder was im Leben zählt, vorzudringen. Zudem können die Besucher der Ausstellung sich mit Ihren Bedürfnissen und Wünschen auf Zetteln einbringen und somit eine Botschaft senden..
Am Nachmittag sprach Sonja Welp, Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation (GFW), einer Kommunikationstechnik und Lebenshaltung in den 70er Jahren, über gewaltfreie Kommunikation nach M. B. Rosenberg. Dazu hatten sie und Karin S. Hans sowie Oberstudienrat Jürgen Mai eine Performance zu der Installation mit Schülern des Lina-Hilgert-Gymnasiums erarbeitet. Die Schüler hatten sich im Vorfeld intensiv mit den menschlichen Bedürfnissen auseinandergesetzt und diese in einen reformatorischen Kontext gestellt. Während der Performance umrundeten die Schüler mit den Händen auf dem Rücken langsam im Takt eines Metronoms die Tafel. Sobald der Taktgeber verstummte, lasen die Protagonisten das auf ihrem Teller stehende Bedürfnis laut vor.
Zum Abschluss forderte Sonja Welp die Besucher auf, an einer gemeinsamen Meditation zu den Bedürfnis-Thesen teilzunehmen, in der das Bewusstsein für die eigenen Wünsche vertieft werden konnte.