(kus) Die Stadt Frankfurt hat am Dienstag, 10. Januar, den Ignatz Bubis-Preis an Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier verliehen.
In der Begründung heißt es: „Bundesminister Dr. h.c. Frank-Walter Steinmeier trägt mit seinem Eintreten für Menschenrechte, Freiheit und Gerechtigkeit und seinem vorbildlichen Wirken für die internationale Völkerverständigung zum Erhalt und zum weiteren Aufbau einer friedlichen Welt mit Offenheit und Toleranz bei und führt damit das Lebenswerk von Ignatz Bubis fort.“
Oberbürgermeister Peter Feldmann sagte: „Ignatz Bubis hat unsere Bundesrepublik und das friedliche Zusammenleben der Religionen in unserem Land entscheidend mitgestaltet. Frank-Walter Steinmeier steht in dieser Tradition bundesrepublikanischer Außen- und Sicherheitspolitik. Er setzt auf Verständigung und Dialog. Militärischem Säbelrasseln stellt er die Idee einer neuen Abrüstungsinitiative entgegen. Sein Nein zum Irak-Krieg war zentral. Sein Blick für die Globalisierung und sozialen Neuordnung unserer Welt ist zukunftsweisend. In dieser Tradition steht auch Ignatz Bubis. Übermorgen wäre er 90 Jahre alt geworden. Seine Bedeutung weist weit über die Grenzen unserer Stadt hinaus.“
Mit der Verleihung des Ignatz Bubis-Preises für Verständigung ehrt die Stadt Frankfurt das Lebenswerk und die Persönlichkeit von Ignatz Bubis. Die Verleihung ist darüber hinaus Ausdruck der Verpflichtung Frankfurts, für die von ihm verkörperten Werte einzutreten. Die Verleihung ist mit einem Geldpreis von 50.000 Euro verbunden.
Der Laudator und ehemalige Frankfurter Kämmerer Tom Koenigs: „Die Befürchtung von Ignatz Bubis, dass Xenophobie und alle Arten von Diskriminierung auf dem Weg in die Mitte der Gesellschaft sind, ist heute ja ganz aktuell und real, auch wenn sich manches noch als Biedermann verkleidet. Dagegen braucht es ein Bürgerbündnis der Liberalität und der guten Nachbarschaft, der Weltoffenheit, ein Bündnis, das das Recht zum Andersein hochhält, das Diskriminierung, Radikalisierung, Nationalismus, Vereinfachung und Dummheit entgegentritt und zwar aus der Tiefe der Gesellschaft heraus. Integration braucht Verantwortung (auch historische Verantwortung), Toleranz, Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft, Zuversicht und Beharrlichkeit. Diese Tugenden nennt Frank-Walter Steinmeier für eine gute Außenpolitik. In der globalisierten Welt sind uns die fernen nahe gekommen. Gute Nachbarschaft braucht Regeln und Institutionen und Menschen, die sie tragen, sich engagieren, Angebote machen, Gesprächskanäle ermöglichen, eröffnen und nutzen.“
„Frank-Walter Steinmeier ist ein aufrichtiger, glaubwürdiger und besonnener Politiker; dessen Gerechtigkeitssinn und Ausgewogenheit ausschlaggebend für die Verleihung des diesjährigen Ignatz Bubis-Preises an ihn waren“, so Salomon Korn, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurts und Vize-Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland abschließend.