Selbst das nasskalte Regenschnee-Wetter schreckte niemanden ab, auch aus der Eifel, dem Westerwald, dem Hunsrück und der Pfalz in die Landeshauptstadt Mainz zum diesjährigen Neujahrsempfang des Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer anzureisen. Es war brechend voll, und trotz der Krise im Land war die Stimmung drinnen gut. Denn, so Ministerpräsident Alexander Schweitzer: „Wir in Rheinland-Pfalz sind ein Land der Macherinnen und Macher“, die auch Krisen meistern können – das hätten die Rheinland-Pfälzer rückblickend in ihrer vielfältigen turbulenten Geschichte immer wieder bewiesen.
Ihm sei es wichtig, so Schweitzer, in diesen Zeiten einmal mehr die Leistungen aus Zivilgesellschaft, Medien, Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung sowie Staat und Politik zu würdigen und den Bürgerinnen und Bürgern, vertreten durch die anwesenden Gäste aus all diesen Bereichen, für ihr Engagement zu danken. Dabei richtete Schweitzer den Blick auf das neue Jahr, das kein unbeschriebenes Blatt sei, sondern bereits mit vielen Aufgaben und Herausforderungen auf die Politik, die Wirtschaft, die Kultur und den Sozialsektor warte.
Insbesondere hob er die Bedeutung von Entschlossenheit, Teamgeist und demokratischer Stärke hervor und rief dazu auf, gemeinsam für ein gutes Leben und ein starkes Miteinander in Rheinland-Pfalz zu arbeiten.
Schwerpunkte der Landesregierung
Schweitzer unterstrich die Schwerpunkte der Landesregierung in den Bereichen innere und soziale Sicherheit, Bildungsgerechtigkeit, gleichwertige Lebensverhältnisse, eine starke und nachhaltige Wirtschaft sowie Klimaschutz. Er verwies auf den im Dezember verabschiedeten Doppelhaushalt, der Investitionen in Bildung vorsieht – insbesondere durch Programme wie „First Class“ zur Sprachförderung und das „Start-Chancen-Programm“ zur Unterstützung benachteiligter Schulen. Zudem fließe jeder vierte Euro des Landeshaushalts in die Bildung.
Investitionen und Standortstärke durch Biotechnologie
Der Ministerpräsident betonte besonders die zentrale Bedeutung der Biotechnologie für den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz. Schweitzer bezeichnete die Branche als einen Schlüsselbereich für die Zukunftsfähigkeit des Landes und betonte, dass sich Rheinland-Pfalz in den letzten Jahren erfolgreich als ein führender Biotechnologie-Standort in Deutschland etabliert habe.
Schweitzer verwies auf bedeutende Investitionen und Ansiedlungen von Unternehmen, die die wirtschaftliche Entwicklung maßgeblich vorantreiben. Beispiele wie Eli Lilly in Alzey, TRON in Mainz und AbbVie in Ludwigshafen zeigen, dass Rheinland-Pfalz nicht nur ein attraktiver Standort für etablierte Unternehmen, sondern auch für innovative Forschungsinstitute ist. Diese Ansiedlungen schaffen neue, hochwertige Arbeitsplätze und stärken die wirtschaftliche Diversität des Landes.
Die Biotechnologie ist eng mit den wissenschaftlichen Einrichtungen in Rheinland-Pfalz verknüpft. Schweitzer betonte die enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, die dafür sorgt, dass Rheinland-Pfalz weiterhin führend bei Innovationen bleibt. Die Landesregierung unterstützt diese Zusammenarbeit durch gezielte Förderprogramme, etwa für Start-ups und Forschungsprojekte in der Biotechnologie.
Der Ministerpräsident hob hervor, dass die Biotechnologie nicht nur wirtschaftliche Bedeutung hat, sondern auch einen direkten Beitrag zur Lösung globaler Herausforderungen leistet. Von der Entwicklung neuer Medikamente über Impfstoffe bis hin zu nachhaltigen Technologien zur Bewältigung des Klimawandels ist die Branche ein entscheidender Treiber für Fortschritt. Rheinland-Pfalz setzt darauf, diese Potenziale weiter auszubauen und Innovationen in den Dienst von Gesundheit und Nachhaltigkeit zu stellen.
Der Biotechnologie falle eine Schlüsselrolle für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Rheinland-Pfalz zu, so Schweitzer. Er rief dazu auf, weiterhin in diese Zukunftsbranche zu investieren und die Rahmenbedingungen für Unternehmen zu verbessern, insbesondere im Hinblick auf Energieversorgung und Infrastruktur. Rheinland-Pfalz, so Schweitzer, werde auch in Zukunft ein verlässlicher Partner für die Biotechnologiebranche bleiben und mit deren Entwicklung den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt im Land sichern.
Weinkulturland Rheinland-Pfalz
Einmal mehr thematisierte der Ministerpräsident beim Neujahrsempfang am 9. Januar 2025 die besondere Bedeutung des Weinanbau und der Landwirtschaft für Rheinland-Pfalz hervor. Rheinland-Pfalz sei ein echtes Weinkulturland. Schweitzer beschrieb den Wein als ein Aushängeschild des Landes, das nicht nur tief in der Kultur und Geschichte verwurzelt ist, sondern auch einen entscheidenden Wirtschaftsfaktor darstellt.
Rheinland-Pfalz ist eines der führenden Weinanbaugebiete in Deutschland, mit renommierten Regionen wie der Pfalz, Rheinhessen, der Mosel, dem Mittelrhein, der Nahe und dem Ahrtal. Schweitzer hob hervor, dass etwa 70 % der deutschen Weinproduktion aus Rheinland-Pfalz stammen, was die wirtschaftliche Relevanz dieser Branche unterstreicht. Der Wein sei nicht nur ein Produkt, sondern ein Botschafter des Landes auf internationaler Ebene, der zu einem positiven Image beitrage und jährlich zahlreiche Touristen in die Weinregionen ziehe.
Die Landesregierung, so Schweitzer, unterstütze den Weinbau aktiv durch Förderprogramme, Investitionen in nachhaltige Anbaumethoden und den Ausbau des Weintourismus. Zudem betonte er die Rolle des Weins als Innovationstreiber: Viele Winzerinnen und Winzer setzen auf neue Technologien und ökologische Verfahren, um den Weinbau zukunftssicher zu machen. Diese Entwicklung sei ein Beispiel dafür, wie Tradition und Innovation miteinander verbunden werden können.
Abschließend hob Schweitzer hervor, dass der Wein nicht nur ein wirtschaftliches Gut, sondern auch ein Symbol für das Lebensgefühl, die Gemeinschaft und die Gastfreundschaft der Menschen in Rheinland-Pfalz sei.
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