Ausstellung „Steinerne Teppiche“ präsentiert ab 9. Oktober Römische Mosaikböden aus Stadtvillen in Mainz im Landesmuseum

Ausschnitt aus dem Orpheus-Mosaik, einem Highlight der Ausstellung "Steinerne Teppiche" ab 9. Oktober 2024 im Landesmuseum Mainz. © Foto: Diether von Goddenthow
Ausschnitt aus dem Orpheus-Mosaik, einem Highlight der Ausstellung „Steinerne Teppiche“ ab 9. Oktober 2024 im Landesmuseum Mainz. © Foto: Diether von Goddenthow

Gemeinsam präsentieren das Landesmuseum Mainz und die Landesarchäologie Mainz ab dem 9. Oktober 2024 einzigartige, restaurierte Mosaike aus römischer Zeit.

Innenminister Michael Ebling hat gemeinsam mit der Generaldirektorin der Generaldirektion Kulturelles Erbe, Dr. Heike Otto, der Direktorin des Landesmuseums Mainz, Dr. Birgit Heide, sowie der Leiterin der Landesarchäologie Außenstelle Mainz, Stephanie Metz, die neue Ausstellung „Steinerne Teppiche – Römische Mosaikböden aus Stadtvillen in Mainz“ eröffnet. Die Schau – ein Gemeinschaftsprojekt des Landesmuseums und der Landesarchäologie – wird auf unbestimmte Dauer zu sehen sein und wartet mit einer Reihe von älteren und neuen archäologischen Highlights auf. Darunter das berühmte Mainzer Orpheus-Mosaik, die Salus-Statue aus der Mainzer Neustadt sowie eine bislang noch nicht gezeigte, fragmentierte Neptun-Statue aus dem Mainzer Zollhafen.

Archäologischer Stadtplan Mainz mit eingetragenen Mosaik-Fundstellen. © Landesmuseum Mainz
Archäologischer Stadtplan Mainz mit eingetragenen Mosaik-Fundstellen. © Landesmuseum Mainz

„Wir haben in unserer Landeshauptstadt einen bemerkenswerten römischen Fundus, der Jahr für Jahr durch teils aufsehenerregende Neufunde bereichert wird und uns immer wieder neue Erkenntnisse beschert. Mit der völlig neu konzipierten Ausstellung im Landesmuseum bieten wir einmal mehr tiefe Einblicke in unsere spannende römische Vergangenheit. Die Neufunde gelangen dabei quasi aus dem Mainzer Untergrund direkt ins Museum“, sagte der für das kulturelle Erbe zuständige Innenminister Michael Ebling.

(v.l.): Dr. Ellen Riemer, zuständige Archäologin für die Altertümer im Landesmuseum Mainz, Dr. Jens Dolata, stv. Außenstellenleiter der Landesarchäologie Mainz, Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseum Mainz, Michael Ebling, Rheinland-Pfälzischer Minister des Innern und für Sport, und Stephanie Metz, Leitung der Direktion Landesarchäologie, Außenstelle Mainz am 8.10.2024 beim gemeinsamen Rundgang durch die Ausstellung "Steinerne Teppiche". © Foto: Diether von Goddenthow
(v.l.): Dr. Ellen Riemer, zuständige Archäologin für die Altertümer im Landesmuseum Mainz, Dr. Jens Dolata, stv. Außenstellenleiter der Landesarchäologie Mainz, Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseum Mainz, Michael Ebling, Rheinland-Pfälzischer Minister des Innern und für Sport, und Stephanie Metz, Leitung der Direktion Landesarchäologie, Außenstelle Mainz am 8.10.2024 beim gemeinsamen Rundgang durch die Ausstellung „Steinerne Teppiche“. © Foto: Diether von Goddenthow

Präsentiert werden frisch restaurierte römische Mosaikböden, die teilweise zum ersten Mal zu sehen sind. Sie werden ergänzt durch Überreste einer Glaswerkstatt und durch neue Pläne zur Stadttopographie des römischen Mainz.

„Die einzigartige Schau zeigt einmal mehr, wie hochspannend die Zusammenarbeit unserer beiden GDKE-Direktionen – Landesmuseum Mainz und Landesarchäologie Mainz – ist und wie daraus für die Öffentlichkeit außergewöhnliche Präsentationen entstehen“, so die Generaldirektorin der GDKE, Dr. Heike Otto.

Gerade, weil Mosaikfußböden aus römischer Zeit – anders als in Trier oder Köln – in Mainz zu den seltenen Funden gehören, bietet die Ausstellung neben der bestehenden Präsentation des Orpheus-Mosaiks aus der Badergasse mehr als nur einen Überblick über den bislang erhaltenen Bestand. „Wir zeigen die restaurierten, gereinigten und neu gefassten Mosaike, die teilweise bereits im 19. Jahrhundert gefunden wurden, aber auch erstmals die Überreste einer Glaswerksatt, die in der Bauhofstraße in der Nähe des Landesmuseums entdeckt wurden und die in römischer Zeit unter anderem Glaswürfelchen für Mosaike herstellte“, sagte Museumsdirektorin Dr. Birgit Heide.

Damit wird der vollständige Bestand – sowohl alte Funde als auch neu entdeckte Mosaike – erstmals in einer Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert.

Blick auf das restaurierte und teilweise rekonstruierte Orpheus-Mosaik aus der Mainzer Badergasse. © Foto: Diether von Goddenthow
Blick auf das restaurierte und teilweise rekonstruierte Orpheus-Mosaik aus der Mainzer Badergasse. © Foto: Diether von Goddenthow

Der Höhepunkt dieser Ausstellung ist das Orpheus-Mosaik, das 1995 in der Badergasse bei Ausgrabungen einer römischen Stadtvilla aus dem 2. und 3. Jahrhundert entdeckt wurde und als Dauerleihgabe der Landesarchäologie Mainz dient. Das Mosaik zeigt Orpheus, den berühmtesten Sänger der griechischen Mythologie, der mit seinem Gesang und Spiel auf der Kithara wilde Tiere und Naturgewalten beruhigte. Orpheus ist auch bekannt für seinen Versuch, seine verstorbene Gattin Eurydike durch Musik aus der Unterwelt zu befreien.

Ausgrabung und Bergung des Orpheus-Mosaiks im Jahr 1995 in der Badergasse der Mainzer Altstadt durch die Landesarchäologie. Dieses Mosaik wurde restauriert und ist ein Highlight der Ausstellung "Steinerne Teppiche" im Landesmuseum Mainz ab 9. Oktober 2024. © Landesmuseum Mainz
Ausgrabung und Bergung des Orpheus-Mosaiks im Jahr 1995 in der Badergasse der Mainzer Altstadt durch die Landesarchäologie. Dieses Mosaik wurde restauriert und ist ein Highlight der Ausstellung „Steinerne Teppiche“ im Landesmuseum Mainz ab 9. Oktober 2024. © Landesmuseum Mainz

Obwohl das Orpheus-Mosaik bei seiner Auffindung nur zu etwa einem Drittel erhalten war, konnten dank der symmetrischen Struktur des Bildes und dem Vergleich mit anderen Darstellungen von Orpheus die fehlenden Teile rekonstruiert werden. Ursprünglich maß das Mosaik 5,76 x 5,35 Meter. Teile der Orpheus-Szene sowie Tiere wie Löwe, Eber und Panther wurden dabei modern ergänzt, erklärt Dr. Jens Dolata, stv. Leiter der Landesarchäologie, Außenstelle Mainz. Selbst Mosaik-Fragmente oder einzelne viereckige Stückchen oder Würfelchen, aus denen Mosaike erstellt wurden, können ganz besondere Fundstücke sein, da sie unseren Blick auf außergewöhnliche Häuser von Mogontiacum lenken“, so  Dr. Dolata.

Die Ausstellung kann besucht werden zu den allgemeinen Öffnungszeiten:

Landesmuseum Mainz
Generaldirektion Kulturelles Erbe
Große Bleiche 49 – 51
55116 Mainz
Telefon 06131 2857 0
landesmuseum-mainz@gdke.rlp.de