Parallel zum Gastlandauftritt der Philippinen auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert die SCHIRN Kunsthalle Frankfurt ab 25.09.2025 die philippinisch-kanadische Künstlerin und Filmemacherin Stephanie Comilang (*1980) in einer großen Soloausstellung. Ihre eindrucksvollen filmischen Installationen changieren auf fesselnde Weise zwischen Dokumentation und poetischer Erzählung. Erstmals in Deutschland sind dort ihre beiden jüngsten Filme Search for Life. Diptych (2024/25) sowie Diaspora Ad Astra (2020) zu sehen.
Die eindrucksvollen filmischen Installationen von Stephanie Comilang (*1980, Toronto, Kanada) bewegen sich auf fesselnde Weise zwischen Dokumentation und poetischer Erzählung.
Die Ausstellung verknüpft den für den philippinischen Inselstaat prägenden Ozean und die Seefahrt mit Fragen nach indigener Kultur und kulturellem Austausch. Comilang setzt sich mit migratorischen Erfahrungen auseinander und untersucht Ökonomie, Arbeit, Technologie und postkoloniale Verflechtungen im globalen Zusammenhang. Ihre aufwendig produzierten, raumgreifend installierten Filme bezeichnet sie selbst als „science fiction documentaries“.
Wiederkehrende Themen ihrer vielschichtigen Erzählungen über Zukunft und Vergangenheit sind das Verhältnis von Mensch und Natur, Heimat, Arbeitsmigration und Diaspora sowie der verantwortungsvolle Umgang mit natürlichen Ressourcen.
Comilang dringt tief in die jeweiligen Kontexte ein und kombiniert sorgfältige Recherchen und historische Fakten mit fiktionalen Elementen sowie persönlichen Erzählungen unterschiedlicher Protagonist*innen. Dabei treten immer wieder Fragen von Zugehörigkeit und der Suche nach der eigenen Identität hervor.
So widmet sich Search for Life I dem Lebensalltag eines philippinischen Matrosen und Künstlers auf einem Frachtschiff sowie eines Floristen, der dem Leben auf See entkommen ist, und setzt deren Biografien in Beziehung zu einer Erzählung über den Monarchfalter – einen Wanderfalter, der enorme Distanzen überwindet.
Der zweite Teil des filmischen Diptychons verwebt Geschichten über den Wandel der traditionsreichen Perlenfischerei: Begegnungen mit indigenen Tauchern, der Leiterin eines Zuchtbetriebs – der „Mother of Pearls“ – und einer emiratisch-philippinischen Migrantin der zweiten Generation, die als Tänzerin einer K-Pop-Gruppe zwischen den Kulturen steht.
Comilang konfrontiert Märchenhaftes mit harten Realitäten. Fiktion und Authentizität verbindet sie technisch in eindrucksvollen, mit Drohne und Smartphone gedrehten High-End-Produktionen, die sie mit Lo-Fi-Aufnahmen wie Vlog-Vignetten oder Livestreams verschränkt.
Kuratorin: Martina Weinhart, Schirn Kunsthalle Frankfurt
Gefördert durch: SCHIRN FREUNDE, mit zusätzlicher Unterstützung durch fiber to the people GmbH
JenniRae ist DJ und Mitglied des Frankfurter Kollektivs GG VYBE. In ihren Sets verbindet sie Einflüsse aus Soul, R&B, Rap und House mit globalen Sounds, Future Beats und modernen Edits. Sie spielte u. a. bei Boiler Room Frankfurt, HÖR Berlin sowie auf internationalen Plattformen wie Rinse France und Soul in the Horn (NYC).
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