Nachwuchs beim Hauerelefant im Naturhistorischen Museum Mainz

Das Kalb eines Hauerelefanten als Präparation ab sofort in den „Wilden Welten“ zu sehen© Naturhistorisches Museum Mainz

Wer sich fragt, wie es vor 10 Millionen Jahren in unserer Region aussah, kann dies ab sofort in den „Wilden Welten“ des Naturhistorischen Museums Mainz (nhm) erleben. Der neue Star des erdgeschichtlichen Rundgangs ist das rund 5 Meter hohe Deinotherium giganteum – ein beeindruckendes Urzeit-Elefantenwesen. Doch jetzt ist das „Schreckenstier am Ur-Rhein“ nicht mehr allein: Ein Jungtier gesellt sich zur ausgewachsenen Figur, und zusammen vermitteln sie eine authentische Szene aus dem Miozän.

Die Präsentation des neuen Exponats, dem Kalb des Hauerelefanten, freut nicht nur die Museumsleitung, sondern auch die Stadtverwaltung. „Es ist schön zu sehen, dass das Naturhistorische Museum trotz eingeschränkter Ausstellungsfläche eine weitere Attraktion bietet,“ betont Bau- und Kulturdezernentin Marianne Grosse. „Ich bin sicher, dass das Kalb ein Publikumsmagnet wird und viele Besucher anzieht.“

Museumsdirektor Dr. Bernd Herkner erläutert die Bedeutung der neuen Szene: „Mit dem Jungtier bringen wir ein besonders sympathisches Element in unsere Ausstellung. Die Deinotherium-Kuh und ihr Kalb zeigen einen Moment, wie er vor Millionen Jahren am Ur-Rhein hätte stattfinden können, als die Mutter ihr Junges schützte.“ Damit, so Herkner, würden für die Besucher vergangene Welten anschaulich und greifbar gemacht – ein wertvoller Schritt, um das Verständnis für unsere Umwelt zu fördern. „Unsere Ausstellung vereint aktuelle Forschung, lebendige Szenen und den Spaß am Entdecken.“

Möglich wurde das neue Highlight durch die Unterstützung der „Rheinischen Naturforschenden Gesellschaft“ (RNG). „Die Finanzierung kommt durch Spenden unserer Mitglieder
zustande“, erläutert die 1. Vorsitzende, Prof. Dr. Kirsten Grimm. „Unser Ziel ist die Verbreitung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse, und wir freuen uns, das Museum hierbei unterstützen zu können.“

Die lebensechte Rekonstruktion des Kalbs stammt von dem renommierten Paläo-Künstler Ramon López, der es in Katalonien fertigte und nach Mainz transportierte. Auch die erwachsene Deinotherium-Kuh im nhm, die seit 2019 zu sehen ist, wurde von López geschaffen.

Das imposante Deinotherium-Duo ist ab sofort während der regulären Öffnungszeiten im Eingangsfoyer des Naturhistorischen Museums Mainz zu bestaunen.