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15. goEast Filmfestival vom 22. bis 28. April 2015 in Wiesbaden
Filmemachen in Kriegszeiten ist in diesem Jahr einer der thematischen Schwerpunkte von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films, das vom 22. bis 28. April zum 15. Mal in Wiesbaden stattfindet. Das vom Deutschen Filminstitut veranstaltete Festival präsentiert seit 2001 alljährlich die künstlerische Vielfalt des Filmschaffens aus Mittel- und Osteuropa.
Ob eigenwilliges Autorenkino oder Mainstream, Spiel- oder Dokumentarfilm – die ausgewählten Produktionen bieten beeindruckendes Kino, meist noch unentdeckt vom westlichen Kinomarkt.
Die Fülle des mittel- und osteuropäischen Autorenkinos zeigt sich bei den 16 ausgewählten Beiträgen im Spiel- und Dokumentarfilmwettbewerb. Bewegende, eigenwillige und wegweisende Produktionen zeichnen ein differenziertes Stimmungsbild der Gesellschaften Osteuropas.
goEast-Festivalsektionen von heiter bis wolkig:
Highlights und Beyond Belonging mit Kurzweiligem und Politisch-Ernstem
Ein thematisch sowie stilistisch vielseitiges Programm von politisch-ernst bis humorvoll und kurzweilig präsentiert die 15. Ausgabe des vom Deutschen Filminstitut veranstalteten goEast Filmfestival vom 22. bis 28. April in den Sektionen Highlights und Beyond Belonging. Diese ergänzen das Festivalprogramm mit seinem Wettbewerb für Spiel- und Dokumentarfilm und dem Wettbewerb für Experimentalfilm und Videokunst.
goEast Highlights: Erfolgreiches Kino aus Mittel- und Osteuropa
In der Sektion Highlights zeigt goEast in diesem Jahr drei Kinohits aus Mittelund Osteuropa, die schon in ihrer Heimat oder auf anderen Festivals für Begeisterung sorgten.
Zwei dieser Filme sind Deutschlandpremieren: Das satirische Drama DIRAUHANUŚOVIC / NIRGENDWO IN MORAVIA (Tschechische Republik, 2014) von Miroslav Krobot, bereits bei den Czech Lions für sein SchauspielerInnen-Ensemble mehrfach ausgezeichnet, hat am Donnerstag, 23. April, seine Deutschlandpremiere bei goEast.
Am selben Tag feiert auch der Coming-Of-Age-Film POT V RAJ / DER WEG INSPARADIES (Slowenien, 2014) von Blaž Završnik seine Deutschlandpremiere. Der Film gewann den Publikumspreis auf dem Slowenischen Filmfestival in Portorož und die Hauptdarstellerin Ajda Smrekar wurde vom slowenischen Kulturmagazin STOP zur Schauspielerin des Jahres gekürt.
Schwarzhumorig wird es mit der Tragikomödie SPOMENIK MAJKLU DŽEKSONU /EIN DENKMAL FÜR MICHAEL JACKSON (Serbien / Mazedonien / Deutschland /Kroatien, 2014) von Darko Lungulov am Montag, 27. April.
Beyond Belonging:
Filmen gegen Krieg – Von Trauma und Aussöhnung
Die aktuell schwierige politische Lage in der Ukraine und Russland spiegelt sich in vielen Filmen des goEast Festivalprogramms wider.
In der Sektion Beyond Belonging versammeln sich unter dem Titel „Filmen gegen Krieg: Von Trauma und Aussöhnung“ Lang- und Kurzfilme zu den kriegerischen Auseinandersetzungen in Osteuropa nach 1989.
Neben dem aktuellen Krieg in der Ukraine werden die teilweise noch schwelenden Konflikte im Kaukasus und die jugoslawischen Zerfallskriege in den Blick genommen.
„Wir verfolgen generell die politischen, sozialen und kulturellen Entwicklungen in den Ländern, deren Filmkultur sich unser Festival widmet“, erklärt Festivalleiterin Gaby Babić, „der Krieg in der Ukraine und der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland hat einen starken Einfluss auf unser Programm und unsere Arbeit am Festival. Dem können und wollen wir uns nicht entziehen.“
Beyond Belonging untersucht, wie kriegerische Gewalterfahrungen im
fiktionalen und dokumentarischen Film behandelt werden.
Insgesamt 16 Werke, etwa aus Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Serbien, der Ukraine und Georgien sowie westeuropäische Produktionen beleuchten sehr unterschiedliche Aspekte des Lebens in den von Krieg betroffenen Regionen.
Ein Höhepunkt der Beyond Belonging Sektion ist der neue Film von Michel Hazanavicius. Dieser bekam 2012 für seinen Ausnahmefilm THE ARTIST fünf Oscars©, unter anderem in der Kategorie „Bester Film“. Nun feiert seine aktuelle Arbeit THE SEARCH / DIE SUCHE (Frankreich / Georgien, 2014) Deutschlandpremiere bei goEast.
Der Film wird am Donnerstag, 23. April, zu sehen sein und am Sonntag, 26. April, in einem Vortrag von Filmwissenschaftler Martin Stiglegger mit dem Titel „THESEARCH for Humanity – How War Films Face the Challenge of Civil War and Terrorism” zusätzlich beleuchtet.
Zu ALL THINGS ABLAZE / KIEV BRENNT (Ukraine, 2014) wird am Donnerstag, 24. April, die Produzentin Yulia Serdyukova und zu DOMINO EFFEKT (Deutschland /Polen, 2014) am Samstag, 25. April, das Regie-Duo Elwira Niewiera und Piotr Rosołowski für ein Publikumsgespräch im Anschluss an den Film erwartet.
Der Produzent Pavel Kostomarov stellt am Samstag, 25. April, sein Filmprojekt KIEV/MOSKVA / KIEV/MOSKAU (Russland / Ukraine, 2014) vor.
Bei der Podiumsdiskussion „Wie und warum von Krieg filmisch erzählen?“ sind Filmschaffende und AktivistInnen am Sonntag, 26. April, zur streitbaren Debatte im Festivalzentrum eingeladen.
15. goEast Filmfestival in Wiesbaden erweitert seine Nachwuchsförderung um das engagierte Projekt Young Filmmakers for Peace
Gleich zwei Programme für den Filmnachwuchs sind in diesem Jahr Bestandteil von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films.
Das vom Deutschen Filminstitut veranstaltete Festival findet vom 22. bis zum 28. April 2015 zum 15. Mal in Wiesbaden statt.
Neu bei goEast 2015: Young Filmmakers for Peace
Inhaltlich erweitert goEast die festivaleigene Nachwuchsförderung in diesem Jahr um das Pilotprojekt Young Filmmakers for Peace, das von der Robert Bosch Stiftung ermöglicht wird: goEast lädt zwölf NachwuchsfilmemacherInnen aus der Ukraine, Russland, Georgien, Ex-Jugoslawien und Deutschland zu Vorlesungen und Workshops ein, die sich damit beschäftigen, was es bedeutet, Filme über Konflikte, beziehungsweise unter Bedingungen von gewalttätigen Auseinandersetzungen zu machen. Als MentorInnen konnten unter anderem die RegisseurInnen Tamara Trampe (Deutschland), George Ovashvili (Georgien), Marina Razbezhkina (Russland) und Ines Tanović (Bosnien-Herzegowina) gewonnen werden. Zudem haben die TeilnehmerInnen die Möglichkeit, an einzelnen Veranstaltungen des parallel stattfindenden East-West Talent Lab teilzunehmen, um weitere Kontakte zu jungen Filmschaffenden aus Mittel- und Osteuropa und Deutschland zu knüpfen, sowie ihre beruflichen Netzwerke zu erweitern.
Young Filmmakers for Peace wird inhaltlich durch die Festivalsektion Beyond Belonging ergänzt, die sich in 16 Filmen dem Thema „Filmen gegen Krieg: Von Trauma und Aussöhnung“ widmet.
East-West Talent Lab
Nach dem erfolgreichen Start im vergangenen Jahr geht das East-West Talent Lab, das mit der Unterstützung des Kulturfonds Frankfurt RheinMain und der BHF-BANK-Stiftung realisiert wird, in die zweite Runde: Mehr als 30 junge FilmemacherInnen aus Armenien, Aserbaidschan, Litauen, der Republik Moldau, Rumänien, Russland, Serbien, der Tschechischen Republik, der Ukraine, Weißrussland und Deutschland wurden ausgewählt, um ihre Projektideen auszutauschen, diese weiter zu entwickeln, sowie ihren Wissens- und Kreativitätshorizont zu erweitern.
Eine Vielzahl an Workshops und Masterclasses, die von internationalen FilmexpertInnen betreut werden, vermitteln Kernkompetenzen und Einblicke sowohl in die Filmindustrie als auch in die Produktion von Experimentalfilm und Videokunst.
Ausgewählte Lab-TeilnehmerInnen präsentieren ihre Projektideen am Montag, 27. April, von 10.00 bis 13.00 Uhr in einem öffentlichen Pitching vor einer dreiköpfigen Fachjury und konkurrieren um den mit 3.500 Euro dotierten goEast Development Award.
13 TeilnehmerInnen des Lab sind zudem mit ihren Experimentalfilmen und Videoarbeiten für den Open Frame Award nominiert. Der Preis wird im Wettbewerb für Experimentalfilm und Videokunst von einer namhaft besetzten Jury vergeben und wird von der BHF-BANK-Stiftung mit 5.000 Euro ausgestattet. Das Augenmerk des Wettbewerbs gilt ästhetisch innovativen, stilistisch und inhaltlich überraschenden Arbeiten.
Das Open Frame Screening ist am Donnerstag, 23. April, um 16.00 Uhr, die anschließende Open Frame Vernissage im Museum Wiesbaden beginnt um 18:00 Uhr.
Abgerundet wird das East-West Talent Lab durch eine Podiumsdiskussion. Unter dem Titel „Finding the Right Audience for your Work“ debattieren VertreterInnen aus Film, TV und Kunst am Dienstag, 28. April, von 11.00 bis 13.00 Uhr über die Möglichkeiten der Vermarktung der Nachwuchsarbeiten.
Förderer und Unterstützer des goEast- Festival des mittel- und osteuropäischen Films
goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films wird vom Deutschen Filminstitut veranstaltet und von zahlreichen Partnern unterstützt: Hauptförderer sind das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die Landeshauptstadt Wiesbaden, die Robert Bosch Stiftung, der Kulturfonds Frankfurt RheinMain, ŠKODA AUTO Deutschland, die BHF-BANK-Stiftung, die Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für Kunst und Kulturpflege und das Auswärtige Amt. Medienpartner sind u.a. 3sat, die FAZ und das Stadtmagazin sensor.