Wie die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) Wiesbaden mitteilte, erhalten Dieter Hallervorden und der Musiker Andreas Bourani den diesjährigen Medienpreis für Sprachkultur, mit dem besondere Verdienste um die Sprach- und Sprechkultur in den Medien ausgezeichnet werden. Der Hans-Oelschläger-Preis der Gesellschaft für deutsche Sprache geht an den Nachrichtenjournalisten Peter Kloeppel. Der Preis richtet sich an Journalisten und Journalistinnen in Rundfunk und Fernsehen, die durch entsprechende Sendungen das Empfinden für klares, verständliches Deutsch stärken. Die Preise werden am 28. Mai 2016 im Wiesbadener Kurhaus verliehen.
Dieter Hallervorden versteht es seit Jahrzehnten, die deutsche Sprache auf vielfältigste Weise zu nutzen. Er ist Kabarettist, Schauspieler, Sänger, Synchronsprecher und Moderator. In jedem seiner Berufe steht die deutsche Sprache im Vordergrund und mit ihr spielt er wie auf seiner persönlichen Klaviatur: Lustig, geistreich, tiefsinnig und provozierend sind nur einige der von ihm bedienten Tasten. Dabei schaffte er es sogar, neue, kreative Wortschöpfungen deutschlandweit populär zu machen. „Palim palim“ und „Zumsel“ boten Gesprächsstoff für so manche Schulhofgeneration, so die Begründung der Jury, die sich aus namhaften Sprachwissenschaftlern und Journalisten zusammensetzte.
Doch Hallervorden kann auch ernsthaft, ist politisch und eckt manchmal an. Seit 2010 ist er verstärkt in ernsthaften TV- und Kinofilmen zu sehen. Der humorvolle Hallervorden spielte 2012 sogar einen Kinderschänder und setzte zwei Jahre später ein filmisches Ausrufezeichen in seiner Rolle als ein an Alzheimer erkrankter Mann in „Honig im Kopf“.
Hallervorden gilt als einer der letzten großen Unterhalter seiner Art und lebt die deutsche Sprache, arbeitet auch mit Dialekten. Seit Jahren setzt er sich mit einem eigenen Kleinkunstfestival intensiv für den Nachwuchs ein.
Andreas Bourani singt seine Lieder ausschließlich auf Deutsch. „Ich bin sehr verliebt in die deutsche Sprache, weil sie für jedes Gefühl, das es gibt, ein Wort bietet“, bekannte Bourani kürzlich in einem Zeitungsinterview. Er ist nicht nur Musiker, sondern auch Poet. „Mit seinen Liedern und seiner gefühlvollen Sprache berührt er Abermillionen Zuhörer ungeachtet der Altersgruppe“, erklärt die Geschäftsführerin der GfdS, Andrea-Eva Ewels.
Der Nachrichtenjournalist Peter Kloeppel hat in den langen Jahren als Moderator und Anchorman von RTL-Aktuell „eine alltagsnahe verständliche Sprache gefunden und damit – auch in publizistischen Stresssituationen – komplexe Themen einem breiten Publikum zugänglich gemacht“, so Ewels.
Besonders am Herzen liegt Kloeppel der journalistische Nachwuchs. Seit 2001 betreibt er eine Journalistenschule für TV und Multimedia und ist Botschafter der Stiftung Lesen.
Die Preise werden am Samstag, den 28. Mai 2016 in einem feierlichen Rahmen im Kurhaus Wiesbaden verliehen.
Der Medienpreis für Sprachkultur wird seit mehr als 25 Jahren vergeben. Preisträger waren bisher u. a. Hape Kerkeling, Günther Jauch, Marietta Slomka, Ranga Yogeshwar. Alle Preise sind mit 3.000 Euro dotiert.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an ewels@gfds.de.