Wiesbaden. Kunst- und Kulturminister Boris Rhein hat die Jury-Entscheidung für den Robert Gernhardt Preis 2016 bekannt gegeben. Die Lyrikerin Silke Scheuermann und der Prosaautor Norbert Zähringer erhalten den gemeinsam vom Land Hessen und der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) ausgelobten Robert Gernhardt Preis 2016 und teilen sich das Preisgeld in Höhe von 24.000 Euro.
Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: „Ich gratuliere den beiden Preisträgern zu ihrem Erfolg und freue mich, dass die Auszeichnung in diesem Jahr zwei stark mit Hessen verbundenen Autoren zugutekommt. Ich hoffe, dass der Preis dazu beitragen kann, die im Entstehen begriffenen Werke von Silke Scheuermann und Norbert Zähringer zu vollenden und zu veröffentlichen. Der Robert Gernhardt Preis zeigt auch in diesem Jahr wieder, wie erfolgreich eine gute Zusammenarbeit verschiedener Institutionen sein kann.“
Zudem dankte der Minister der Fachjury sowie der WIBank für das Engagement, das eine herausragende Autorenförderung in Hessen ermögliche.
„Wenn durch den Robert Gernhardt Preis auch nur ein einziger guter Roman, ein einziger guter Gedichtband mehr erscheint als ohne ihn, dann hat sich die Stiftung durch die WIBank auf Jahre hinaus gelohnt“, so Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der WIBank. „Die Jury hat über viele Jahre bewiesen, dass sie ein gutes Händchen für Literatur hat und ich freue mich jetzt schon auf die Werke der beiden Preisträger aus 2016.“
Silke Scheuermann erhält die Auszeichnung für ihr Lyrikprojekt „Zweites Buch der Unruhe“, das sich mit Bewegungen aller Art beschäftigt, seien es durch das Wasser gleitende Fische, sei es ein Vogelzug oder seien es Migranten auf ihrem Weg nach Europa. Silke Scheuer-mann gelingt in ihren doppelbödigen Gedichten ein schwebender, poetischer Ton, der den-noch immer wieder ironische Brechungen zulässt; das hat die Jury überzeugt. Silke Scheu-ermann wurde in Karlsruhe geboren und lebt in Offenbach am Main. Sie ist Autorin mehrerer Gedichtbände und Romane, ihr letzter Gedichtband „Ich fragte den Vogel. Lyrische Momente“ wurde im letzten Jahr veröffentlicht.
Norbert Zähringer erhält die Auszeichnung für sein Romanprojekt „Wo wir waren“, in dem ein Waisenjunge am Tag der ersten Mondlandung die Flucht aus dem von autoritären Strukturen beherrschten Heim wagt und beschließt, in Amerika sein Glück zu suchen. Die Kunst, realistisches Erzählen mit Reflexionen über die Möglichkeiten des Erzählens, zusammenzubringen beeindruckte die Jury. Norbert Zähringer wurde in Stuttgart geboren, wuchs in Wiesbaden auf und lebt heute in Berlin. Er ist Autor von vier Romanen und verschiedenen Hörspielen und Features. Sein letzter Roman „Bis zum Ende der Welt“ erschien 2012.
Der Robert Gernhardt Preis wird am 21. September 2016 um 19.30 Uhr im Museum Ange-wandte Kunst in Frankfurt übergeben.