Frankfurt am Main, 10. Mai 2017. Vor genau 100 Jahren wurde der Deutsche Museumsbund auf einer Tagung im Städel Museum gegründet. Am 23. Mai 1917 versammelten sich 22 Museumsdirektoren in Frankfurt am Main, um einen Zusammenschluss der Museen für Kunst- und Kulturgeschichte zu erwirken. Über die Gründung des Deutschen Museumsbundes und die Demokratisierung des Kunstmuseums spricht Dr. Jana Baumann am 17. Mai 2017 um 19 Uhr in einem Vortrag im Städel Museum. Im Anschluss an den Vortrag im Metzler-Saal des Museums werden Kurzführungen durch die Städelsche Sammlung angeboten. Der Eintritt zu der vom Städelschen Museums-Verein ermöglichten Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Die Gründung des Deutschen Museumsbundes vor 100 Jahren fand auf Einladung des damaligen Städel-Direktors Georg Swarzenski (1876-1957) statt und bezweckte die zukünftige Gewährleistung von wissenschaftlicher und künstlerischer Freiheit. Damit einher ging eine visionäre Debatte zu den Herausforderungen und der Verantwortung des Kunstmuseums gegenüber einer breiten Bevölkerung. Es wurden zentrale Impulse gesetzt, die eine innovative Sammlungs-, Präsentations- und Vermittlungspolitik forcierten. Die Folge war die Herausbildung neuartiger musealer Strategien und eines Museumstypus für die Kunst des 20. Jahrhunderts – der unter anderem als Vorbild für die Gründung des New Yorkers Museum of Modern Art (MoMA) im Jahre 1927 diente.
Jana Baumann spricht in ihrem Vortrag über diese folgenreiche Phase der deutschen Kulturgeschichte, die – obwohl weitgehend in Vergessenheit geraten – den musealen Umgang mit der zeitgenössischen Kunst bis heute maßgeblich prägt.
Im Anschluss an den Vortrag finden um 20.15 Uhr zwei Kurzführungen in den Sammlungsbereichen Kunst der Moderne und Gegenwartskunst mit den Themen „Kunst der Avantgarde“ und „Neue Kunst fordert neue Präsentationen“ statt.
Jana Baumann wurde 2015 an der Universität Bonn promoviert. Von 2014 bis 2016 arbeitete sie als wissenschaftliche Volontärin in der Abteilung Gegenwartskunst am Städel Museum. Dort ist sie seit 2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin, hat an der Sammlungsentwicklung und den Ausstellungen zu John Baldessari sowie zur Fotografie der Becher-Klasse als Ko-Kuratorin mitgewirkt. Kürzlich erschien ihre Publikation „Museum als Avantgarde. Museen moderner Kunst 1918-1933“ im Deutschen Kunstverlag, Berlin.
Der Deutsche Museumsbund e.V. mit Sitz in Berlin wurde 1917 gegründet und ist die bundesweite Interessenvertretung der deutschen Museen und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Er hat derzeit rund 3.200 Mitglieder, darunter Museen aller Größen und Sparten. Sein Jubiläum feiert der Verband gerade mit einem Festakt und einer Tagung in Berlin (www.museumsbund.de).
MUSEUM ALS AVANTGARDE: EINE VISION WIRD WIRKLICHKEIT
MITTWOCH, 17. MAI 2017, 19.00 UHR
Vortrag von Dr. Jana Baumann mit anschließenden Kurzführungen in den Sammlungsbereichen Kunst der Moderne und Gegenwartskunst
Information: www.staedelmuseum.de, info@staedelmuseum.de
Telefon: +49(0)69-605098-200
Ort: Metzler-Saal, Städel Museum, Schaumainkai 63, 60596 Frankfurt am Main
Anmeldung: Nicht erforderlich
Eintritt: kostenfrei