Staatsministerin Prof. Monika Grütters, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), gab jetzt die Nominierungen für den BKM-Preis Kulturelle Bildung 2016 bekannt. Das Deutsche Filminstitut freut sich über die Nominierung seines Projekts MiniFilmclub, bei dem Kita-Kinder spielerisch an Avantgarde-Filme herangeführt werden. Eine vom BKM beauftragte Fachjury hatte die zehn bemerkenswertesten Angebote aus rund 100 Vorschlägen ausgewählt. Die Preisverleihung findet am 7. Juni statt. Nominiert wurden in diesem Jahr Projekte aus Baden-Württemberg, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen. Jede Nominierung ist mit einer Prämie von 5.000 Euro verbunden, die drei Preisträger erhalten jeweils 20.000 Euro.
Der MiniFilmclub startete im September 2014 als Pilotprojekt des Deutschen Filminstituts. Drei Gruppen aus dem Frankfurter Kinderladen Grüne Soße und dem städtischen Kinderzentrum Stieglitzenweg eroberten an jeweils elf Vormittagen das Filmmuseum, um Film als ästhetische Erfahrung kennenzulernen. Konzipiert und entwickelt wurde der MiniFilmclub im Rahmen des Projekts Kunst und Spiele der Robert Bosch Stiftung, dessen Ziel es ist, geeignete Formate frühkindlicher kultureller Bildung zu erarbeiten, zu erproben und im Programm der geförderten Kultureinrichtungen zu verankern.
Claudia Dillmann, Direktorin des Deutschen Filminstituts, freut sich mit Christine Kopf, Leiterin der Abteilung Filmvermittlung am Deutschen Filminstitut, und Museumspädagogin Daniela Dietrich über die Nominierung für den BKM-Preis: „Mit diesem Projekt haben wir richtige Pionierarbeit geleistet, denn obwohl Vierjährige ja oft hochgradig mediensozialisiert sind, spielt Film in der Ausbildung von Erzieher/innen kaum eine Rolle. Das Projekt ermöglichte es uns, ein Format zu entwickeln, welches Film auch als Kunstform in der frühkindlichen kulturellen Bildung verankert. Die jungen Cinephilen hätten sich beim Filmsehen im Kino und beim anschließenden film-inspirierten praktischen Gestalten ihren ganz eigenen Zugang zur Avantgardekunst erschlossen. So gehörten jetzt etwa Len Lyes experimenteller Animationsfilm RAINBOW DANCE (GB 1936), oder Jan Švankmajers HRA S KAMENY (Spiel mit Steinen, AT 1965) ebenso selbstverständlich zu ihrem Erfahrungsschatz wie die zahlreichen narrativen (Animations-) Filme, die ihren Alltag sonst bestimmten. Das in enger Kooperation mit den beteiligten Kitas entwickelte Format wurde nun dauerhaft als Angebot für Vorschulgruppen im Programm des Filmmuseums installiert. Eine DVD mit den Filmen, die sich als geeignet erwiesen, sowie eine Textsammlung zur Fortbildung pädagogischer Fachkräfte gehören mit zum Paket.