Menschen – Bilder – Eine Welt
Internationales Kolloquium und öffentliche Vorträge: Menschenbilder in Missionszeitschriften aus der Zeit des Kaiserreichs
Wie zeigten frühe Massenmedien die »Anderen«? Welche Konzeptionen vom »Eigenen« und »Fremden« vermittelten Bilder und Fotografien in Missionszeitschriften in der Zeit des Kaiserreichs? Das Kolloquium »Menschen – Bilder – Eine Welt. Menschenbilder in Missionszeitschriften aus der Zeit des Kaiserreichs« (6.–8.10.2016) widmet sich der Untersuchung visueller Konstruktionen und Repräsentationen des »Eigenen« und des »Fremden« in der religiösen Publizistik des Kaiserreichs. Dabei werden insbesondere die Verwendung und die Funktion von gedruckten Abbildungen sowie ihre Bildinhalte in den Blick genommen. Ziel des Kolloquiums ist es, grundlegende Kenntnisse über Dynamiken, Muster und Ästhetik der visuellen Repräsentationen von Menschen in Asien und Afrika in den christlichen Missionszeitschriften zu erarbeiten.
In dem Abendvortrag »Das letzte Abendmahl in der roten Wüste – das Nachleben christlicher Ikonen auf Weltreise« (6.10., 19:30 Uhr) geht Monica Juneja, Professorin für Globale Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg, auf christliche Bilder ein, die in neue Leben überführt werden. So erhielten Themen aus dem christlichem Bildrepertoire – etwa die stillende oder trauernde Mutter, Verrat oder Vergebung – ein Nachleben, u.a. im Hinduismus, dass sie zur Ursache eines Affektes machte.
Der Round Table »Das Zeigen der ›Anderen‹« (7.10., 16:00 Uhr) beschäftigt sich wiederum mit der Frage, wie man heute, mit unserem Wissen um postkoloniale und Menschenrechtsdiskussionen, Bilder von »Anderen« zeigen kann. Darüber sprechen Anja Lempges (Dom- und Diözesanmuseum Mainz), Alice Pawlik (Weltkulturen Museum Frankfurt), Christoph Schwab (Archiv- und Museumsstiftung der Vereinten Evangelischen Mission Wuppertal) und Christian Tauchner SVD (Steyler Missionswissenschaftliches Institut, St. Augustin).
Organisiert wurde das Kolloquium von Judith Becker und Katharina Stornig (beide Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte) sowie Christoph Nebgen (Privatdozent am Seminar für Kirchengeschichte der Johannes Gutenberg-Universität Mainz). Das Kolloquium findet statt in Kooperation mit dem Institut für Mainzer Kirchengeschichte und wird gefördert durch die Fritz-Thyssen-Stiftung.
Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG)
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