goEast 2017: Willkommen, Gurus – adieu, Menschenfeindlichkeit!

Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier-goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Neue Festivalsektion: goEast Gurus // Wettbewerbe, Preise & Jurys // OPPOSE OTHERING!

goEast GURUS

Mit der neuen Sektion goEast Gurus macht goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films (26. April bis 2. Mai 2017) die Leinwand frei für Filmschaffende, deren Arbeit seit Jahren von Publikum und FilmemacherInnen besonders bewundert wird und wegweisend ist. Unabhängig vom Premierenstatus werden bei goEast Gurus gezeigt: filmische Highlights aus dem internationalen Festivalkalender, von Cannes über Venedig bis Toronto.

SIERANEVADA (Rumänien 2016, Cristi Puiu) © GoEast
SIERANEVADA (Rumänien 2016, Cristi Puiu) © GoEast

Ein wichtiger Name darf bei der ersten Edition dieser Sektion nicht fehlen: Cristi Puiu. Sein aktueller Film SIERANEVADA, der für die Goldene Palme nominiert war, ist ebenso zu sehen wie viele weitere spannende Werke altvertrauter RegisseurInnen.

WETTBEWERBE, PREISE UND JURYS

Der Wettbewerb für Spiel- und Dokumentarfilm verheißt Überraschungen, Entdeckungen und Kontroversen.

NE GLEDAJ MI UPIJAT/GLOTZ NICHT AUF MEINEN TELLER (Kroatien 2016, Hana Jušić) © GoEast
NE GLEDAJ MI UPIJAT/GLOTZ NICHT AUF MEINEN TELLER (Kroatien 2016, Hana Jušić) © GoEast

Bestätigt sind das kroatische Debüt GLOTZ NICHT AUF MEINEN TELLER (NE GLEDAJ MI U PIJAT) von Hana Jušić, in dem eine junge Frau (Mia Petričević) versucht, sich von ihrer Familie zu lösen, nachdem ihr tyrannischer Vater einen Schlaganfall erleidet.

PELNU SANATORIJA/IM EXIL (Lettland/Litauen 2016, Dāvis Sīmanis © GoEast
PELNU SANATORIJA/IM EXIL (Lettland/Litauen 2016, Dāvis Sīmanis © GoEast

Außerdem im Programm: IM EXIL (PELNU SANATORIJA), eine lettisch-litauische Co-Produktion von Dāvis Sīmanis. Der Film spielt im letzten Jahr des Ersten Weltkriegs in Lettland und erzählt die auf historischen Tatsachen basierende Geschichte eines deutschen Chirurgen, der in einem Krankenhaus auf den abgeschotteten Kosmos kriegstraumatisierter Patienten trifft. Der Hauptdarsteller Ulrich Matthes wird zum Festival erwartet.

Die von der goEast-Auswahlkommission unter dem Vorsitz von Festivalleiterin Gaby Babić ausgewählten Beiträge konkurrieren neben der Goldenen Lilie für den Besten Film (10.000 Euro) um den Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für die Beste Regie (7.500 Euro) sowie um den Preis des Auswärtigen Amtes für Kulturelle Vielfalt (4.000 Euro). Nominiert sind zehn Spiel- und sechs Dokumentarfilme, die die Vielfalt des mittel- und osteuropäischen AutorInnenkinos abbilden und ein differenziertes Stimmungsbild von Mittel- und Osteuropa vermitteln. Über die Preisvergabe entscheidet eine international besetzte, fünfköpfige Jury, die feierliche Preisverleihung in der Caligari FilmBühne ist der Höhepunkt des Festivals. Die FIPRESCI-Jury vergibt den Preis der Internationalen Filmkritik an je einen Spiel- und einen Dokumentarfilm.

In dem von der BHF-BANK-Stiftung geförderten Wettbewerb für Experimentalfilm und Videokunst wird der Open Frame Award in Höhe von 5.000 Euro vergeben. Der Preis kürt das beste Werk junger KünstlerInnen oder FilmemacherInnen aus Mittel- und Osteuropa oder von Studierenden einer hessischen Film- oder Kunsthochschule.

Weitere Preise in Gesamthöhe von 23.500 Euro werden in festivaleigenen Nachwuchsprojekten vergeben. Im East-West Talent Lab geht der mit 3.500 Euro dotierte und vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain ausgelobte goEast Development Award an das Beste Filmprojekt; bei OPPOSE OTHERING! werden fünf Regie-Tandems mit je 4.000 Euro Produktionsgeld ausgestattet.

OPPOSE OTHERING!

Brexit, der jüngste US-Wahlkampf, radikaler Islamismus, Populismus – all diese Phänomene verdeutlichen: Für Solidarität und Gleichberechtigung muss weltweit aktiv gerungen werden. goEast leistet hierzu, gefördert durch die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“, einen Beitrag: Das goEast Projekt und die gleichnamige Sektion OPPOSE OTHERING! widmet sich den Ausprägungen von Othering – also gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Ausgrenzung von Menschen unterschiedlicher sozialer, religiöser oder ethnischer Herkunft oder aufgrund ihrer sexuellen Identität. Die Filme handeln von Solidarität und Zivilcourage sowie von Menschen, die sich gegen Diskriminierung einsetzen. Fünf junge Regietandems aus Deutschland, Mittel- und Osteuropa stellen derzeit Filme fertig, die sich mit Othering beschäftigen und bei goEast Premiere feiern werden. Zehn neue Regietandems werden bei goEast 2017 an einem Workshop- und Filmprogramm teilnehmen. Fünf der nominierten Tandems werden mit Produktionsgeld in Höhe von je 4.000 Euro ausgezeichnet. // www.oppose-othering.de

Das komplette Programm zur 17. Ausgabe von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films wird Anfang April bekannt gegeben.

 

goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films wird vom Deutschen Filminstitut veranstaltet und von zahlreichen Partnern unterstützt: Hauptförderer sind das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die Landeshauptstadt Wiesbaden, die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ), der Kulturfonds Frankfurt RheinMain, die Robert Bosch Stiftung, ŠKODA AUTO Deutschland, die BHF-BANK-Stiftung, die Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für Kunst und Kulturpflege, das Auswärtige Amt, der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds, die Stadt Eschborn und Krušovice. Medienpartner sind u.a. 3sat, die FAZ und hr-iNFO.