Frankfurt ist vom 5. bis 8. April wieder fünf Tage lang die internationale Bühne für Musik und Eventtechnik und technologischer Innovation. Vom Karbon-Flügelhorn bis zur Show-Drohne: Aussteller aus allen Teilen der Welt präsentieren sich in Frankfurt.
Händler, Branchenprofis, Musiker und Musikbegeisterte: Sie alle treffen sich ab gestern in den kommenden Tagen in Frankfurt auf der Musikmesse (5. bis 8. April 2017) und auf der Prolight + Sound (4. bis 7. April 2017). Die internationalen Fachmessen zeigen Produktinnovationen, die die Welt zum Klingen bringen – und die aus einem Event ein spektakuläres Ereignis machen. Neben Produkten von 1.922 Ausstellern[1] aus 55 Ländern bieten Musikmesse und Prolight + Sound ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Konzerten, Workshops, Vorträgen und Autogrammstunden, das alle vertretenen Zielgruppen individuell anspricht. Darüber hinaus findet zum zweiten Mal das Musikmesse Festival mit Auftritten nationaler und internationaler Bands und Künstler in ganz Frankfurt statt.
„Die Musikmesse und Prolight + Sound gehen mit neuen Formaten und Themen ins Rennen. In Zeiten des digitalen Wandels und fortschreitender Marktkonsolidierung setzen auch wir neue Akzente in puncto Inhalt und Zielgruppen. Die Musikmesse wird weiterhin die Begeisterung fürs Musizieren fördern, erschließt aber auch Themen wie Musikpädagogik und Musiktherapie. Sie macht damit einen weiteren Schritt von einer Instrumentenmesse zu einer Musikmesse. Auf der Prolight + Sound stehen die Chancen der digitalen Technologien in allen Produktbereichen im Fokus“, so Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt.
Messe schrumpft
Klar, wer jährlich zur Frankfurter Musikmesse und Prolight + Sound nach Frankfurt zur weltweit größten „Show-Messe der Welt“ pilgert, merkt: In manchen Bereichen scheint die Zahl der Aussteller geschrumpft zu sein: So schienen in diesem Jahr weitaus weniger Piano-Anbieter und auch Blass-Instrumenten-Hersteller ihre Instrumente zu präsentieren. Die „Blas-Instrumentenbauer“ wurden im abgetrennten Bereich der Halle 8.0 untergebracht. Auch suchte man die zahlreichen Dienstleister der Musikbranche im großen Galerie-Haus vergeblich. Diese befanden sich nun auf einer Gemeinschafts-Präsentationsfläche für Bildungsträger und Verbände in Halle 8.0. Nochmals gewachsen hingegen schien die Zahl der Aussteller in allen von Sound- und Light-Digitalisierung und Bühnentechnik.
Musikinstrumentenmarkt weiter im Umbruch
Die Deutschen sind in Kauflaune – und von der hohen Anschaffungsneigung profitiert auch der Markt für Musikinstrumente. Veränderte Rahmenbedingungen gefährden jedoch die Fortsetzung des Wachstumskurses: So hat das kürzlich in Kraft getretene Artenschutzabkommen CITES weitreichende Folgen für den Verkauf bestimmter Holzarten und stellt die Branche so vor anspruchsvolle Aufgaben. Zudem profitiert der Internethandel weit überdurchschnittlich von positiven Branchenkonjunktur, während der stationäre Handel mehr und mehr um seine Marktanteile kämpfen muss. Der Best-Price-Wettkampf drückt Margen für Händler und Hersteller gleichermaßen und beschleunigt damit die Marktkonsolidierung. Dies manifestiert sich in zahlreichen Geschäftsaufgaben. Der Schlüssel zum Erfolg liegt für den Handel auf einer intelligenten Kombination der Vorteile des Ladenverkaufs mit den Chancen, die sich durch digitale Marketingkanäle ergeben.
Auf diesem Weg möchte die Musikmesse professionelle Branchenakteure unterstützen. Mit der Business Academy inspired by SOMM bietet die Veranstaltung ein hochqualitatives Vortragsprogramm, das Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen aufzeigt und Best Practices für zukunftsfähige Geschäftsmodelle aufzeigt. Mit einem fortschrittlichen Matchmaking-Programm, das Aussteller und Fachbesucher auf intelligente Weise zusammenbringt, unterstreicht die Musikmesse ihr Engagement für den Musikinstrumentenhandel zusätzlich.
Mehr Musik auf der Musikmesse
Vier Bühnen und zahlreiche Event-Areale spiegeln die Vielfalt der Musik wider und bieten zielgerichtete Angebote für die unterschiedlichsten musikalischen Communities. Die Center Stage zeigt Auftritte bekannter Künstler verschiedener Genres, während bei der Acoustic Stage „handgemachte“ Musik aus Jazz, Folk und Klassik auf dem Programm steht. Auf der neuen Beck’s Wood & Brass Stage sorgen die Stars der Blasmusik für Stimmung. Hinzu kommt die Yamaha Main Stage, auf der das japanische Traditionsunternehmen seine Künstler präsentiert.
Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr geht das Drum Camp in eine neue Runde. Weltklassemusiker geben täglich Live-Performances an Original-Tourequipment – darunter Robbie-Williams-Drummer Karl Brazil sowie Jost Nickel (Jan Delay) und Chris Coleman (Chaka Khan). Ebenso wird das Konzept auch auf den Gitarrenbereich ausgeweitet. So zeigt das Guitar Camp Auftritte von Künstlern wie Nico Schliemann (Glasperlenspiel), Jen Majura (Evanescence) und Jeff Waters (Annihilator). Hinzu kommen Meet and Greets mit allen Musikern sowie zahlreiche Drum- und Gitarrenworkshops.
Unter dem Themenbereich „Music Education“ bündelt die Musikmesse pädagogische und gesellschaftsrelevante Angebote rund um das Musizieren. Im Areal Discover Music können musikalische Einsteiger ihre ersten Gehversuche am Instrument machen – unter Betreuung von erfahrenen Musikern der Frankfurt Music Academy. Gemeinsam mit vielen Partnern aus Bildung, Kultur und Wirtschaft veranstaltet die Messe Frankfurt das Musikbiz & Culture Forum. Hier finden Vorträge rund um die Relevanz des Musizierens sowie zu Karrierechancen und Kreativtechniken statt. Der InstruMental Room gibt einen spannenden Einblick in die Welt der Musiktherapie.
Darüber hinaus findet im Rahmen der Musikmesse der Fachtag „KlassenMusizieren“ statt, der sich besonders an Musiklehrer und Studenten der Musikpädagogik richtet. Schirmherr für den Bereich Music Education ist der hessische Minister für Wissenschaft und Kunst Boris Rhein.
Auch abseits des Messegeländes ist Musik vier Tage lang das Thema Nummer eins in Frankfurt. Das Musikmesse Festival bietet spannende Konzerte in über 30 Clubs und Event-Locations der Stadt. Zu den Highlights zählen Oleta Adams & die hr-Bigband (8. April, Congress Center Messe Frankfurt), die NDW-Band Extrabreit (6. April, Das Bett), Startrompeter Till Brönner (6. April, Congress Center Messe Frankfurt) sowie Grammy-Preisträger und Billy-Idol-Gitarrist Steve Stevens & Band (7. April, Batschkapp, Special Guest: Gus G.). Besucher der Musikmesse erhalten ein gratis-Festivalbändchen, mit dem sie die Veranstaltungen des Musikmesse Festivals zum vergünstigten Preis oder sogar kostenlos besuchen können.
Produktvielfalt und spannende Innovationen
Die neuen Anziehungspunkte auf der Musikmesse treffen den Nerv der Branche: So nutzen viele Unternehmen die Möglichkeit, sich in unmittelbarer Nähe zu Publikumsmagneten wie Drum Camp und Guitar Camp zu präsentieren. Einige Marken, die zum Teil seit mehreren Jahren nicht mehr mit eigenem Stand auf der Musikmesse vertreten waren, sind 2017 wieder dabei: darunter Ibanez, Warwick, Sonor, Tama, Meinl Cymbals, Remo, Orange, Beyerdynamik und weitere.
Darüber hinaus ist die Musikmesse auch in diesem Jahr ein Showroom für spannende Innovationen rund ums Musizieren. So wird die weltweit erste Violine präsentiert, die mit Hilfe der 3D-Druck-Technologie entstanden ist – ebenso wie das erste Karbon-Flügelhorn. Ein Trend, der sich auch in diesem Jahr auf der Musikmesse zeigt, sind Hybrid-Instrumente, die die Vorzüge von analoger und digitaler Klangerzeugung vereinen. Insgesamt können Besucher die Produkte von 972 Ausstellern auf der Messe erleben.
Prolight + Sound: Präsentations- und Informationsplattform einer facettenreichen Industrie
Die Live-Entertainment-Industrie ist weiterhin im Aufwind – auch der Markt für Events im geschäftlichen Kontext entwickelt sich erfreulich. Mit der steigenden Nachfrage nach Veranstaltungen und hohen Ansprüchen an eine spektakuläre Inszenierungen wächst auch der Bedarf an Investitionen in moderne Event- und Medientechnik, wie sie auf der Prolight + Sound präsentiert wird.
Trotz der auch in dieser Branche aufkommenden Marktkonsolidierung sind die Vorzeichen weiter positiv.
Auch die Prolight + Sound erweitert in diesem Jahr ihr Themenspektrum. So präsentiert die Messe mit Faces Behind The Voices eine multimediale Ausstellung zu Deutschlands bekanntesten Synchronstimmen.
Das neue Sonderareal Silent Stage gibt Tipps zum besseren Bühnensound und lädt auch die Besucher der Musikmesse ein – ebenso wie das Discjockey-Areal DJCon. Mit mehr als 70 Fachvorträgen hilft die Prolight + Sound Profis der Branche dabei, sich über aktuelle Entwicklungen am Markt auf dem Laufenden zu halten. Am Future Talents Day, der am Messedienstag stattfindet, ist das Augenmerk besonders auf Brancheneinsteiger gerichtet: In Vorträgen erfahren Studenten und Berufsschüler mehr über Karriereszenarien in der Event-Industrie.
Die sechs Hallenebenen der Prolight + Sound machen das kreative Potenzial der Branche erlebbar. Das Angebot reicht von beeindruckenden Laser-, Feuer- und Wassereffekten über 3D-Projektion bis hin zu automatisch gesteuerten Mikrodrohnen, die in spektakulären Flug-Choreographien zu erleben sind. Key-Player aus allen Bereichen der Eventtechnik-Industrie stellen ihre Neuerungen vor – insgesamt präsentieren sich 950 Aussteller auf der Prolight + Sound 2017.
Starkes Messeduo rückt näher zusammen
Im Zuge einer geänderten Tagesfolge der Musikmesse, die in diesem Jahr von Mittwoch bis Samstag öffnet, finden die beiden Fachmessen 2017 an drei Tagen gemeinsam statt. So werden die Synergien zwischen den beiden Veranstaltungen weiter gestärkt. Besucher der Musikmesse können während der Überschneidungstage auch die Prolight + Sound besuchen – und umgekehrt.