„Caesar & Kleopatra“ – Liebe und Legenden in Wendezeiten der Antike – ab 13. April 2025 – Historisches Museum der Pfalz in Speyer

Die kunsthistorische Ausstellung „Caesar und Kleopatra“ läuft vom  13. April bis 26. Oktober 2025. Über 240 Objekte aus acht Ländern von 30 Leihgebern, darunter der Louvre in Paris und die Kapitolinischen Museen in Rom, erzählen nicht nur die Lebensgeschichte von Kleopatra und Caesar, sondern veranschaulichen den politischen und gesellschaftlichen Wandel dieser entscheidenden Ära. Virtuelle Rekonstruktionen bieten völlig neue und faszinierende Einblicke in die kunsthistorischen Schauplätze. Interaktive Stationen vermitteln spielerisch Wissenswertes aus der Welt der Antike. Eine eigene Kinderspur sowie zwei kostenfreie Audioguides für Erwachsene und Kinder in der Museumsapp runden das Angebot ab.

Ab dem 13. April 2025 widmet das Historische Museum der Pfalz in Speyer dem wohl berühmtesten Liebespaar der Antike, Caesar und Kleopatra, eine große Sonderausstellung mit 240 Objekten, von denen 25 bisher noch nie außerhalb Italiens gezeigt werden konnten. Damit „rückt nun erstmals überhaupt eine große kulturgeschichtliche Ausstellung die Beziehung zwischen Caesar und Kleopatra in den Mittelpunkt. Sie beleuchtet die Legenden, die sich um das Paar ranken, gibt aber auch den Blick auf die historischen Ursprünge frei“, so Museumsdirektor Alexander Schubert. Diese dramatische Epoche des ersten Jahrhunderts vor Christus war geprägt vom Untergang der Römischen Republik, dem Ende des Ptolemäerreiches in Ägypten und dem Aufstieg des ersten römischen Kaisers Augustus.

Kleopatra entstammte einer makedonischen Herrscherfamilie und auch die städtische Elite Alexandrias war hellenistisch geprägt. Sie setzte sich aus griechisch-makedonischen Adeligen, hohen Beamten, Gelehrten und wohlhabenden Kaufleuten zusammen. Bild: XI. Alexandrias High Society. © Foto Heike von Goddenthow

Die erste Ausstellung, die Caesar und Kleopatra zugleich ins Zentrum rückt

Museumsdirektor Prof Dr. Alexander Schubert. © Foto Diether von Goddenthow

Mit der neuen Ausstellung „Caesar und Kleopatra“ vom 13. April bis 26. Oktober 2025 setzt das Historische Museum der Pfalz in Speyer dem wohl berühmtesten Liebespaar der Antike nicht nur ein wunderbares Denkmal. Es rückt auch erstmals die „Beziehung zwischen Caesar und Kleopatra in den Mittelpunkt einer großen historischen Ausstellung“, erklärt Museumsdirektor Prof. Dr. Alexander Schubert beim Pressegespräch. Es habe zwar „schon viele Ausstellungen an anderen Orten über Caesar und Kleopatra gegeben, die Caesar oder Kleopatra thematisiert haben. Aber eine Ausstellung, die beide, Caesar und Kleopatra, in den Fokus setzt, das ist etwas Neues.“ Damit schlägt das Historische Museum der Pfalz in Speyer ein weiteres Kapitel der Weltgeschichte auf und setzt gleichzeitig die Reihe der großen geschichtlichen Ausstellungen – zuletzt „Maya“, „Richard Löwenherz“, „Medicus – Die Macht des Wissens“ oder „Die Habsburger im Mittelalter“ – mit „Caesar und Kleopatra“ fort, so Schubert.

 

Lügen, Legenden und Leidenschaft

Kaum eine Verbindung habe mehr Lügen und Legenden hervorgebracht – man denke nur an die erste Begegnung zwischen Caesar und Kleopatra, bei der Kleopatra angeblich leicht bekleidet in einen Teppich gewickelt zu Caesar gebracht wurde und diesen vom ersten Moment an betört haben soll. Oder an die sagenumwobene Nilfahrt der beiden, von der Kleopatra angeblich schwanger zurückgekehrt sei. Oder an die verschiedenen Legenden zum Selbstmord Kleopatras, wonach sie zuerst mehrere Giftsorten an zu Tode verurteilten Menschen ausprobiert habe. Oder an Spekulationen, ob Caesar und Kleopatras Beziehung leidenschaftlich, politisches Kalkül oder vielleicht auch beides war.

War Kleopatra wirklich die raffinierte schöne Verführerin? © Foto Diether von Goddenthow

In jedem Fall, so Schubert, „zählt die Geschichte, die Geschichten rund um das Paar, zu den spannendsten der Weltgeschichte“. Das wusste und weiß auch Hollywood. Bekanntermaßen „ließ es Kleopatra mit Claudette Colbert, Vivian Leigh, Sophia Loren und Monica Bellucci in dieser Rolle brillieren“. Gar ikonisch geworden sei „die Darstellung Kleopatras durch Elizabeth Taylor in dem großen Filmepos von 1963, mit Rex Harrison in der Rolle des Gaius Caesar und Richard Burton als Marcus Antonius“. Liz Taylor, durch diesen Sandalenfilm selbst zum Mythos geworden, prägte in ihrer Paraderolle der ptolemäischen Herrscherin das Aussehen Kleopatras. Allein 26 mal wechselte sie ihre Kostüme. Die original lizensierte Abformung ihrer Lebendmaske wird den Büsten von Kleopatra und Caesar hinzugefügt.  Die Produktionsgeschichte sei über die Jahre so umfassend angewachsen, „dass sie so turbulent war wie der historische Stoff selbst“, erläutert Schubert.

„Zeitenwende“ in  der Antike 

Lars Börner Ausstellungsleiter beim Pressegespräch. © Foto Heike von Goddenthow

Doch, so Schubert, „erzählen wir natürlich nicht nur die Legenden und Mythen, sondern prüfen und decken auf, was sich dahinter verbirgt.“ Denn so prächtig die Reiche von Rom und auch Ägypten erscheinen mögen, standen diese zur Zeit von Caesar und Kleopatra „am Rande großer Umwälzungen. Während in Rom die Republik zu Ende ging und sich schon das Kaiserreich abzeichnete, verlor Ägypten nach vielen Jahrhunderten seine Unabhängigkeit.“ Damit erhalte die Ausstellung „Caesar und Kleopatra“ – ungeahnt – hohe Aktualität, da sie zeige, „dass scheinbar unerschütterliche und stabile politische Systeme ins Wanken geraten können und politische Macht tatsächlich sehr fragil sein kann.“

Während bei Ausstellungen zu Caesar so ziemlich jedes Objekt, das heute in großen Museen gezeigt werde, die römische Geschichte „kaiserzeitlich“ erzähle, thematisiere die Speyerer Ausstellung „Caesar und Kleopatra“ die „Endphase der Republik, den Niedergang der römischen Republik und den damit verbundenen Aufstieg des sogenannten Prinzipats, des Römischen Kaiserreichs“, erläutert Projekt- und Ausstellungsleiter Lars Börner. Man höre also mit der Ausstellung dort auf, wo die anderen beginnen.

Dieser sogenannte Niedergang der römischen Republik sei jedoch ein politischer Niedergang, der andererseits durch die Formung des Römischen Kaiserreichs unter Caesar in Rom einen gewaltigen kulturellen Aufstieg bedeutete.

Was aber hat das alles mit Kleopatra zu tun? Viel, auch wenn es nicht sofort auf den ersten Blick erkennbar wird. „Deshalb haben wir, das Projektteam, uns an dieser Stelle der Ausstellung entschieden, den Fokus nicht nur auf die beiden historischen Persönlichkeiten zu legen, sondern vor allem auch die dahinterliegenden Kulturräume darzustellen“, so der Ausstellungsleiter. Die Ausstellung „Caesar und Kleopatra“ wolle sowohl das ägyptische als auch das ptolemäische Reich beleuchten – „eine Epoche, die sich deutlich von der klassischen altägyptischen Kultur unterscheidet, wie wir sie auch in früheren Ausstellungen bereits thematisiert haben.“

Das ptolemäische Ägypten eine eigene Zeit innerhalb der ägyptischen Geschichte

Um die Zusammenhänge besser verständlich zu machen, richtet die Ausstellung im ersten großen Bereich den Blick zunächst auf das Ptolemäische Ägypten, das eine besondere Phase markiert: Es ist ein Ägypten, das von einer kleinen, hellenistisch-makedonischen Oberschicht regiert wurde. „Es handelt sich um eine ganz eigene Zeit innerhalb der ägyptischen Geschichte – und das ist uns ein zentrales Anliegen“, so Börner. Denn, wenn Menschen heute an Kleopatra dächten, hätten viele das Bild einer Ägypterin vor Augen. „Aber wir sind fest davon überzeugt: Kleopatra war keine Ägypterin im ethnischen Sinne, sondern eine makedonische Königin – Teil einer griechischen Dynastie. Die Frage, ob Kleopatra möglicherweise eine ‚Farbige‘ war, würden wir aus unserer wissenschaftlichen Perspektive klar verneinen“, gibt Börner den derzeitigen Forschungsstand wider.

Die ägyptische Priesterschaft war eine privilegierte und gebildete Elite, die als Stellvertreter des Pharaos die Weltordnung bewahrte. Die Priester bekleideten hohe Ämter, dienten als Berater am Königshof und spielten eine zentrale Rolle in der Herrschaftsrepräsentation der Ptolemäer. Zahlreiche Statuen zeugen noch heute von ihrem weitreichenden Einfluss. © Foto Diether von Goddenthow

Kleopatras Ägypten war das Ägypten der ptolemäischen Dynastie – das sei ein entscheidender Punkt. „Zur gleichen Zeit war die Römische Republik übrigens noch nicht das kulturelle Zentrum der antiken Welt – das wurde sie erst später, in der Kaiserzeit“, so der Ausstellungsleiter. Die Ausstellung zeige daher zunächst den Einfluss der hellenistischen Welt, die rund 300 Jahre nach dem Tod Alexanders des Großen die antike Kultur entscheidend geprägt hat. Besonders prächtig und glanzvoll war die Metropole Alexandria, zugleich mit ihrem großen Hafen und berühmten Leuchtturm, Tor zur damaligen Welt. Das hellenistische Alexandria war von einer heterogenen Gesellschaft und engen Verbindungen zum östlichen Mittelmeerraum geprägt und wurde von Zeitgenossen als eine der schönsten Städte der Antike gerühmt. Dieses Alexandria spielte in Kleopatras Politik eine zentrale Rolle und war zugleich ein Symbol für die Macht und den Glanz der ptolemäischen Dynastie. All dies thematisiert und zeigt die Ausstellung samt Exkursen zu Alexander dem Großen und Kleopatras Faible für Eleganz und Schmuck.

Blick auf die von Bürgerkriegen erschütterte Römische Republik

In einem zweiten großen Abschnitt wirft parallel dazu die Ausstellung einen Blick auf die Römische Republik und ihre letzten, von Unruhe und Machtkämpfen geprägten Jahrzehnten. Die politische und soziale Ordnung Roms geriet zunehmend unter Druck – ausgelöst durch innere Konflikte, soziale Spannungen und die Rivalität einflussreicher Persönlichkeiten. Eine der zentralen Figuren dieser Zeit war Gaius Julius Caesar. Sein steiler Aufstieg – den Besucher über eine leicht ansteigende Weges-Rampe selbst erfahren können – und Caesars umfassenden Reformen mündeten in einer faktischen Alleinherrschaft, die von vielen Zeitgenossen als Bedrohung der traditionellen republikanischen Ordnung empfunden wurde.

Digital-Curator Leonie Kremer beim Presserundgang. © Foto Diether von Goddenthow

Caesar hatte Kleopatra VII. nach Rom mitgenommen. Dort residierten sie und ihr Brudergemahl Ptolemaios XIV. in einer Villa „in den sogenannten ‚Gärten des Caesar‘.“ Caesars Ehefrau Calpurnia hingegen lebte in der Villa in der Stadt. Den antiken Quellen nach sorgte Kleopatras Anwesenheit in Rom für Aufsehen, da ihre Beziehung zu Caesar nicht unbeachtet blieb“, erfahren Besucher von Wandtafel Nr. 16 „In der Villa Caesars“.

Machtkampf nach Caesars Tod 

Relief Antonius u Kleopatra um 1525. © Foto Heike von Goddenthow

Caesars Ermordung an den Iden des März im Jahr 44 v. Chr. markierte einen dramatischen Wendepunkt, nämlich das Ende der Römischen Republik und den Beginn einer neuen Ära. So entbrannte nach dem Tod Caesars ein erbitterter Machtkampf um sein politisches Erbe. Auf der einen Seite stand Octavian, Caesars Adoptivsohn und späterer Kaiser Augustus, auf der anderen Marcus Antonius, einst enger Vertrauter und Mitstreiter Caesars.

Kleopatras Allianz mit Marc Antonius 

Kleopatra, die nach Caesars Tod ihre Herrschaft über Ägypten geschickt festigte, wurde in diesem Machtkampf zu einer Schlüsselfigur. Ihre politische und persönliche Verbindung mit Marcus Antonius führte zu einer Allianz, die sowohl diplomatisch als auch militärisch bedeutsam war. Doch ihr gemeinsamer Versuch, gegen Octavian zu bestehen, scheiterte jäh in der entscheidenden Seeschlacht bei Actium im Jahr 31 v. Chr. Hier befindet sich das schwerste Exponat der Ausstellung: das 1,5 Tonnen schwere Relief zur „Seeschlacht von Actium“ aus den Vatikanischen Museen in Rom.

 

Antonius und Kleopatras Tod nach Sieg von Octavian 

„Octavian bei der sterbenden Kleopatra“ von Johann Georg Dathan 1738. Selbst der Moment des Sterbens wird erotisiert und zur Zielscheibe voyeuristischer Betrachtung. Der herbeigeeilte Octavian versucht vergebens sie von ihrem Selbstmord abzuhalten. Den Triumph gönnt ihm Kleopatra nicht. © Foto Diether von Goddenthow

Kleopatras Tod: Infolge dessen war 30 v. Chr. Kleopatras Macht endgültig gebrochen. Marcus Antonius beendete sein Leben durch das Schwert. Und auch Kleopatra wollte der befürchteten Schmach entgehen, von ihrem Gegenspieler Octavian im Triumphzug durch Rom geführt zu werden, weswegen sie ebenfalls den Freitod wählte. Die Ausstellung geht den verschiedenen Mythen nach, ob sie durch den Biss einer Schlange verstorben war oder aus einem Giftgemisch aus Opium, Schierling und Eisenhut. Dieses dramatische Finale, von William Shakespeare literarisch verewigt, wurde zum Herzstück des bis heute lebendigen Mythos um Kleopatra.

Octavians Geschichtsschreibung preist Caesar und zeigt Kleopatra in schlechtem Licht
In dem Moment, in dem Octavian – der spätere Augustus – seinen Sieg erringt und beginnt, seine Version der Geschichte zu erzählen, entsteht der Mythos „Kleopatra“, so Börner. Ab diesem Zeitpunkt wird über Kleopatra, von der ohnehin nur wenige gesicherte Quellen existieren, ein Bild gezeichnet, „das sie im Wesentlichen auf eine schöne, aber gefährliche Frau reduziert – eine Frau, die zwei der mächtigsten Römer ihrer Zeit um den Finger gewickelt haben soll. Der dritte, Octavian selbst, galt hingegen als derjenige, der sich ihrem Einfluss entziehen konnte – und somit als der Überlegene“, erklärt Börner, wie es zur Rezeptionsgeschichte von Kleopatra kam.

Im letzten Raum der grandiosen Ausstellung endet die Ausstellung mit Wandtafel XXXII (32) XXXII. „The Winner Takes It All“. Der Gewinner ist Octavian. „Im Januar 27 v. Chr. wurde die Zeit der Bürgerkriege offiziell beendet und formal die Republik wiederhergestellt. Octavian gab seine außerordentlichen Befugnisse wieder zurück und erhielt den Ehrennamen ‚Augustus‘ „© Foto Diether von Goddenthow

Negativ-Propaganda über Kleopatra gelangte gelangte bis in die Wissenschaft 

Die Propaganda war so stark, dass auch die römische Geschichtsschreibung dieses Bild bereitwillig aufgriff und verfestigte. „Kleopatra wird immer wieder auf die Rolle der Femme fatale reduziert.“ Dieses Narrativ wurde über Jahrhunderte hinweg unkritisch übernommen und „nicht nur in Texten tradiert, sondern auch in der Kunstgeschichte aufgegriffen.“ Zahlreiche berühmte Gemälde zeigten etwa dramatische Darstellungen ihres Todes durch den Biss einer Giftschlange – ein Motiv, das zur Ikone wurde und den Mythos zusätzlich befeuerte, so der Ausstellungsleiter.
Hierdurch sei eine Projektionsfläche entstanden, „die über die Jahrhunderte hinweg immer weiter ausgeschmückt wird – mit Elementen, die historisch kaum belegbar sind.“ Und genau diese Mythenbildung habe sich zum Teil auch in der wissenschaftlichen Forschung niedergeschlagen. „Das wurde uns bei der Recherche zur Ausstellung deutlich: Selbst in zahlreichen Werken der letzten Jahrzehnte finden sich Erzählmuster und Deutungen, die keinerlei Grundlage in den Quellen haben, sich aber dennoch hartnäckig halten“, erklärt Börner.

Speyerer Ausstellung versucht Kleopatra in ein objektiveres Licht zu rücken

Was Besucher jedoch in der Ausstellung „Caesar und Kleopatra“ in Speyer zu sehen bekommen, sei ein „bewusst nüchterner Blick: Wir zeigen nur das, was belegt und nachvollziehbar ist. Und dennoch – oder gerade deshalb – bleibt der Mythos Kleopatra lebendig. Er fasziniert bis heute und macht das Thema so spannend.“

„Lars Börner, Ausstellungs- und Projektleiter, erläutert vor ‚Kleopatras Teppich‘, was es mit den verschiedenen Legenden über Kleopatras Aktionen auf sich hat, um Caesar – unerkannt von ihren Feinden – treffen zu können.“ © Foto Diether von Goddenthow

Ein interessanter Kontrast ergebe sich, wenn man Kleopatra mit den Caesar-Narrativen vergleiche. Caesar sei einst Teil der offiziellen Geschichtsschreibung geworden – was wiederum auf Octavian (Augustus) zurückzuführen sei. „Als Adoptivsohn Caesars hat Octavian dessen Erbe für sich instrumentalisiert. Er stilisierte sich selbst zum ‚Sohn eines Gottes‘, denn Caesar war posthum vergöttlicht worden. Octavian nutzte diese Verbindung gezielt, um seine eigene Macht zu legitimieren und seine Stellung zu festigen – ein propagandistischer Akt von enormer Wirkung“, erhellt Börner die Hintergründe der so Caesar-freundlichen Geschichtsschreibung. Kleopatra hingegen fiel in diesem Prozess gewissermaßen „hinten runter“. „Während Caesar als Teil der römischen Identität erhalten blieb, wurde Kleopatra zum Mythos – zur Randfigur, zur Projektionsfläche, zur Legende. Und gerade dadurch hatte sie die Chance, zu etwas ganz Eigenem zu werden: zu einem unvergleichlichen Mythos, der bis heute nachwirkt“, erzählt der Ausstellungsleiter.

32 Wandtafeln führen als Roter Faden durch die Ausstellung 

Hannah Rathschlag, wissenschaftliche Volontärin, und Leonie Kremer, Digital Curator erläutern die Visualisierung der virtuellen Rekonstruktion Roms. © Foto Heike von Goddenthow

Die Erzählung der Ausstellung entfaltet sich entlang von 32 prägnanten Wandtexten: Sie bilden gewissermaßen den roten Faden durch alle Räume der großen historischen Schau. Gleich zu Beginn erfahren Besucherinnen und Besucher auf Tafel 1 Zwei Römer in Ägypten vom Römischen Bürgerkrieg – insbesondere von der entscheidenden Schlacht bei Pharsalos, die Caesar für sich entscheiden konnte. Auf der Suche nach seinem geflohenen Widersacher Pompeius Magnus, der Zuflucht in Alexandria gesucht hatte, gelangte Caesar selbst nach Ägypten.

Doch auch dort herrschte Bürgerkrieg: Ptolemaios XIII. und Kleopatra VII. lieferten sich einen erbitterten Machtkampf um den Thron. Caesar besetzte daraufhin umgehend das alexandrinische Palastviertel. Kleopatra jedoch reagierte rasch – wie Tafel 2 Ein Teppich und ein Krieg berichtet. Sie reiste nach Alexandria und ließ sich – der Überlieferung nach – in einen Teppich gewickelt in den Palast schmuggeln, in dem sich Caesar aufhielt. „Der Teppich – mit der leicht bekleideten Kleopatra in der Blüte ihrer Jugend darin – wurde vor Caesar ausgerollt … und die Geschichte von Liebe und Legenden in den Wendezeiten der Antike nimmt ihren Lauf – eindrucksvoll und wissenschaftlich fundiert präsentiert in 32 Akten auf 1000 Quadratmetern.“

(Diether von Goddenthow /RheinMainKultur.de)

 

Alle weiteren Informationen: 
Historisches Museum der Pfalz Speyer
© Foto Diether von Goddenthow

Domplatz 4
67346 Speyer
Telefon 06232 62 02 22
info@museum.speyer.de

Öffnungszeiten
Di bis So 10 bis 18 Uhr
Montags geschlossen

An Feiertagen und in den rheinland-pfälzischen sowie baden-württembergischen Herbst-, Weihnachts-, Winter-, Faschings-, Oster- und Pfingstferien ist das Haus auch montags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Angebot für junge Besucherinnen und
Besucher
Drei Charaktere führen durch die Ausstellung

Drei Charaktere, die eigens für die Ausstellung entwickelt wurden, begleiten junge Besucherinnen und Besucher an acht interaktiven Stationen auf ihrem Rundgang durch die Ausstellung. Das Mädchen Kleo, der Junge Juli und die Katze Bastet halten spannende Fakten zum Alten Ägypten und antiken Rom bereit.

© Foto Diether von Goddenthow

Themen in der Ausstellung
• Zeitliche Einordnung: Was hatte Kleopatra mit den Pyramiden zu tun?
• Das Niljahr
• Schrift und Schreiben im Alten Ägypten
• Wie duftete das Alte Ägypten?
• Die römische Garküche – eine Medienstation
• Wie kleideten sich Caesar und Kleopatra?
• Götterwelten im Alten Ägypten und im Alten Rom
• Die Schlacht von Actium – Schiffe versenken

Audioguide für junge Besucherinnen und Besucher „Komm mit in meine Welt“
Im Audioguide für junge Besucherinnen und Besucher erklären die beiden Protagonisten Kleo und Juli 20 ausgewählte Objekte aus der Ausstellung und ordnen diese in die Lebenswelt der Menschen im Alten Rom und im Alten Ägypten ein.
Audioguide für Erwachsene – Große Geschichte erzählt in 45 Minuten
An 23 Stationen stellt der Audioguide die Highlight-Exponate der Ausstellung vor und erläutert den historischen Kontext. Gleichzeitig geht er der Frage nach, warum Caesar Geschichte und Kleopatra ein Mythos wurde.

Angebot für Kinder, Jugendliche,
Schulklassen und Lehrkräfte

Kinder-Uni

Die Veranstaltungen mit einer Dauer von rund eineinhalb Stunden beginnen um 11 Uhr im Museum. Die Teilnahme ist kostenlos, die Zahl der Teilnehmenden pro Veranstaltung ist auf maximal 30 Personen begrenzt. Um eine frühzeitige Anmeldung unter reservierung@museum.speyer.de wird gebeten.
21. Juni, 11 Uhr
Vorlesung & Worshop I
„Pecunia! Pecunia! Wie wurde in der Antike bezahlt?“ Dr. Susanne Börner, Dozentin der Universität Heidelberg
28. Juni, um 11 Uhr
Vorlesung & Workshop II
Cena ad Triclinium: Essen und Trinken im antiken Rom Dr. Anne Sieverling, Dozentin der Universität Mainz
5. Juli, um 11 Uhr
Vorlesung & Workshop III
Toga et Tunika: Kleidung in der Antike Arne Trautmann, Kulturvermittlung

Die Teilnehmer, die alle drei Vorlesungen besuchen, erhalten ein Kinder-Uni-Diplom. Weitere Informationen zur Anmeldung unter www.museum.speyer.de

Lehrerfortbildung
Am Montag, dem 6. Mai findet eine Fortbildung für Lehrkräfte im Historischen Museum der Pfalz statt. Weitere Informationen unter www.museum.speyer.de

Der neue Podcast
Die Museumsmakler. Wir haben die Objekte! Museumsmitarbeiterin Henrike Serfas im Plausch mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis. Weitere Informationen unter www.museum.speyer.de

Spotify-Playlist
Sommernacht in Rom
65 Songs von „Walk like an Egyptian“ (The Bangles) bis
„The Ides of March“ (Iron Maiden) – zusammengestellt vom gesamten Museumsteam.

Digitale Angebote und Museumsapp
Ein umfangreiches multimediales Angebot begleitet die Ausstellung. Highlights sind die virtuellen Rekonstruktionen der antiken Städte Alexandria und Rom.

Audioguide in der Museumsapp
Der kostenlose Audioguide führt die Besuchenden auf unterhaltsame Weise in die Welt Caesars und Kleopatras. Die Museumsapp kann unter dem Namen „Historisches Museum der Pfalz“ kostenfrei in den App-Stores für Android und iOS-Endgeräte heruntergeladen werden. Es wird empfohlen, im Museum Kopfhörer zu benutzen.

Begleitprogramm (Auswahl)

24.04.: Vortragsreihe startet mit Stefan Pfeiffer über Kleopatra in Comics & Film
29.04.: Theaterpremiere „Caesar, Kleopatra et cetera pp.“
09.05.: Jugendtheater „Kleopatras letzte Schlacht“
31.05.: Biertasting mit Black Stork
11.09. & 10.10.: Olivenölverkostung mit Thomas Fuhlrott
26. & 27.09.: Filmvorführungen (ARTE-Dokus & „Cleopatra“ von 1963)
Pen & Paper-Workshop: Für Jugendliche (12–15 Jahre), Bau einer antiken Stadt
20.04. (Ostersonntag): Inszenierte Führung mit „Zeitzeuge“

Führungen & Tickets
Öffentliche Führungen: April–Juni, sonntags 14 Uhr
Tickets & Reservierungen: www.tickets.museum.speyer.de | E-Mail: reservierung@museum.speyer.de

Vorträge
24. April 2025
Dabei hat sie eine so hübsche Nase
Asterix und Kleopatra in Comic und Verfilmungen Prof. Dr. Stefan Pfeiffer, Universität Halle-Wittenberg

22. Mai 2025
Die Seeschlacht von Actium
Ein Sieg von Antonius und Kleopatra?
Prof. Dr. Christoph Schäfer, Universität Trier
5. Juni 2025
Widerstand ist zwecklos?!
Archäologische Forschungen zu Julius Caesars Gallischem Krieg Prof. Dr. Sabine Hornung, Universität des Saarlandes

21. August 2025
Augustus
Princeps, Monarch, Autokrat?
Die Herrschaft des ersten römischen Kaisers Dr. Wolfgang Havener, Universität Heidelberg

25. September 2025
Kino, Comics, Kinderspiel
Caesar und Kleopatra in populären Massenmedien Anton Neugebauer, Ministerialrat a. D.

23. Oktober 2025
Geschichte inszenieren
Ein Blick hinter die Kulissen von „Caesar & Kleopatra“ mit dem Ausstellungsteam um Kurator Lars Börner.
Die Vorträge finden donnerstags um 18 Uhr im Historischen Museum der Pfalz statt. Der Eintritt ist frei.

Veranstaltungen

Theater
Dienstag, 29. April, Freitag, 16. und Samstag, 17. sowie Sonntag, 18. Mai
Freitag 27. und Sonntag 29. Juni, Beginn um 20 Uhr (Sonntag, 18.5. und
Sonntag, 29.6., jeweils 19 Uhr)

Theater Spitz und Stumpf Caesar, Kleopatra et cetera pp.
Ein historisches Komödienspektakel von und mit Bernhard Weller & Götz Valter in Kooperation mit dem Historischen Museum der Pfalz Speyer
Als Gast: Angela Pfenninger Veranstaltungsort: Alter Stadtsaal, Speyer
Einlass: 30 Minuten vor Beginn. Freie Platzwahl
Tickets im Vorverkauf 29 Euro | ermäßigt 23 Euro (Schüler und Studenten) Inhaber Rheinpfalz-Card 28 Euro (max. 2 Tickets pro Card)
Kombiticket „C & K + Comedy“ 44 Euro (inkl. Ausstellungsbesuch am Tag der Aufführung) Tickets unter https://museum-speyer.ticketfritz.de und an der Museumskasse

Freitag, 9. Mai (Premiere) und Freitag, 30. Mai, jeweils 18 Uhr, Sonntag 1. Juni, 11 Uhr
Kleopatras letzte Schlacht
Theaterstück für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren, inszeniert durch den kulturlos e.V. Tickets: 9 Euro

Mittwoch, 28. Mai, 10.30 Uhr
Kleopatras letzte Schlacht (Schulvorstellung)
Teilnahme für Schulklassen kostenfrei – ermöglicht durch die Lotto Rheinland-Pfalz-Stiftung. Anmeldung unter reservierung@museum.speyer.de notwendig.

Workshop, Tasting und Filmabend

Samstag, 14. Juni bis Sonntag, 15. Juni (je 10.30 bis 17.30 Uhr)
Citybuilding: Gestalte Deine eigene antike Stadt!
Zweitägiger Pen & Paper-Workshop.
Für Jugendliche (Neueinsteiger) im Alter von 12 bis 15 Jahren. Teilnahme: 30 Euro

Samstag, 31. Mai, 18 Uhr
Biertasting
Verkostung in Kooperation mit der Black Stork Braumanufaktur, von der das Pale Ale „Nilgold“ als Sonderedition zur Ausstellung stammt.
Tickets: 42 Euro inkl. Wasser und kleiner Vesper, Kombiticket inkl. individuellem Besuch der Ausstellung am Veranstaltungstag 59 Euro

Donnerstag, 11. September und Freitag, 10. Oktober, jeweils um 18 Uhr
Olivenöl-Tasting
Thomas Fuhlrott, Olivenölexperte, Gründungsmitglied des „Deutschen Olivenöl Panels“ und Geschäftsführer von www.zait.de stellt die Aromenvielfalt hochwertiger Olivenöle vor.
Tickets: 18 Euro inkl. Olivenöl-Verkostung, Brot & Wasser. Kombiticket inkl. individuellem Besuch der Ausstellung am Veranstaltungstag 33 Euro

Freitag, 26. September, um 19 Uhr
Im Fokus: Kleopatra
Filmvorführung der beiden ARTE-Dokumentationen „Frauen, die Geschichte machten: Kleopatra“ (2013) sowie „Die Königinnen vom Nil: Die Tochter der Kleopatra“
(2023, je 52 Minuten) mit Gästen und moderiertem Publikumsgespräch. Teilnahme: kostenfrei – mit freundlicher Unterstützung von ARTE. Anmeldung unter reservierung@museum.speyer.de notwendig.

Samstag, 27. September, um 19 Uhr
Cleopatra (1963)
Filmvorführung des 240minütigen Klassikers mit Elizabeth Taylor und Richard Burton.
Mit Pause. Tickets: 10 Euro, unter www.tickets.museum.speyer.de oder an der Museumskasse.

Alle weiteren Informationen: 
Historisches Museum der Pfalz Speyer
© Foto Diether von Goddenthow

Domplatz 4
67346 Speyer
Telefon 06232 62 02 22
info@museum.speyer.de

Öffnungszeiten
Di bis So 10 bis 18 Uhr
Montags geschlossen

 

An Feiertagen und in den rheinland-pfälzischen sowie baden-württembergischen Herbst-, Weihnachts-, Winter-, Faschings-, Oster- und Pfingstferien ist das Haus auch montags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.