Grundsteinlegung für den Sportpark Rheinhöhe: Wiesbaden investiert in eine sportliche und nachhaltige Zukunft

Am Konrad-Adenauer-Ring entsteht mit dem Sportpark Rheinhöhe eines der größten und ambitioniertesten Bauprojekte der letzten Jahre: ein Neubaukomplex mit Freizeitbad, ganzjährige wetterunabhängig nutzbare Eissportfläche, Saunalandschaft und der neuen mattiaqua-Zentrale unter einem Dach. Zudem kann die beim Herunterkühlen der Eisbahn entstehende Abwärme zum Erwärmen des Wassers der Schwimmbecken genutzt werden. Hier ein Blick über die Großbaustelle von der Baustelleneinfahrt aus betrachtet. © Foto Diether von Goddenthow

Mit einer feierlichen Zeremonie haben am Donnerstag, den 7. August  der Eigenbetrieb mattiaqua, die Stadtentwicklungsgesellschaft SEG sowie die Landeshauptstadt Wiesbaden mit der Grundsteinlegung den Startschuss für eines der ambitioniertesten Sport- und Freizeitprojekte der Stadt gegeben. Am Konrad-Adenauer-Ring entsteht mit dem Sportpark Rheinhöhe ein zukunftsweisendes Bauvorhaben, das ein modernes Freizeitbad, eine Eissporthalle, eine Saunalandschaft sowie die neue mattiaqua-Zentrale unter einem Dach vereint.

Der erste große, verdiente Applaus galt den rund 90 Bauarbeiterinnen und Bauarbeitern auf der Baustelle für ihre enorme Leistung. „Es ist unglaublich, was die Bauleute hier Großartiges leisten. Ohne sie gäbe es das alles hier gar nicht“, begrüßte Veranstaltungsmoderatorin Anke Seeling die rund 150 Gäste – von denen so manchem schon beim ersten Anblick der Großbaustelle vor Erstaunen der Mund offenstand, wie manch einer bekannte.

Gesprächsrunde 

Gesprächsrunde ((v.l.n.r.):Christiane Wald (Förderverein Eissport Wiesbaden), Helmut Fritz (Ortsvorsteher Wiesbaden Biebrich), David Profit (Präsident Deutscher Schwimmverband), Gerd Uwe Mende (Oberbürgermeister Wiesbaden). Thomas Baum (Betriebsleiter mattiaqua). Anke Seeling (Moderatorin), Roland Stöcklin (SEG-Geschäftsführer) und Andreas Kowol, (Bau- und Verkehrsdezernent) © Foto Diether von Goddenthow

Begleitet wurde die Grundsteinlegung von einer moderierten Gesprächsrunde. Moderatorin Anke Seeling eröffnete augenzwinkernd mit einer ungewöhnlichen Speed-Runden-Frage an die prominenten Gäste: „Was ist Ihr Aggregatzustand – fest, flüssig oder gasförmig?“ Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, Bau- und Verkehrsdezernent Andreas Kowol, SEG-Geschäftsführer Roland Stöcklin, mattiaqua-Betriebsleiter Thomas Baum, David Profit (Präsident des Deutschen Schwimmverbands), Christiane Wald (Förderverein Eissport für Wiesbaden e. V.) und Helmut Fritz (Ortsbeirat Biebrich) nahmen die Steilvorlage mit Humor auf und fanden jeweils kreative Antworten. So entstand ein lockerer Einstieg in ein Gespräch, in dem die Gäste die Bedeutung des Projekts für Stadtentwicklung, Sportförderung, Nachhaltigkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt herausstellten.

„Es ist das aktuell größte Bauvorhaben in unserer Stadt – ein Meilenstein für Familien, Schulen und den Sport. Es ersetzt nicht nur das alte Freizeitbad, sondern bietet mit Schwimmhalle, Eishalle und Sportflächen ein zeitgemäßes Angebot für alle Generationen“, hob Oberbürgermeister Gerd-Uwe Mende hervor.“ Mit dem Sportpark Rheinhöhe schaffe man hier nicht nur moderne Infrastruktur, sondern investiere in Lebensqualität, Inklusion und Klimaschutz, so Mende. „Das neue Zentrum wird ein offener, barrierefreier Ort für alle Generationen – nachhaltig gebaut, stadtnah gelegen und vielfältig nutzbar.“ Auch der sportliche Mehrwert für Wiesbaden wurde hervorgehoben: „Mit dem neuen Hallenbad und der Eislaufhalle schaffen wir dringend benötigte Angebote für Schulen, Vereine, Familien und Freizeitsportler – ein bedeutender Ausbau der sportlichen Infrastruktur für unsere Stadt“, so Mende weiter.

Über 150 Gäste feierten am 7.8.2025 die Grundsteinlegung von Wiesbadens Sportpark Rheinhöhe. © Foto Diether von Goddenthow

Ab 2028 solle der neue Sportpark am 2. Ring das in die Jahre gekommene Freizeitbad Mainzer Straße und die Henkell Kunsteisbahn ablösen. Geplant sei eine überdachte, wetterunabhängige Eislaufhalle, die im Sommer als 30 mal 60 Meter große Fläche auch für Rollsport genutzt werden könne. Dazu kämme ein wettkampfgerechtes 50 mal 25 Meter großes Schwimmbecken sowie ein Lehrbecken mit verstellbarer Wassertiefe. „Dort kann alles stattfinden vom Babyschwimmen bis zum Aquacycling“, unterstrich Mattiaqua-Chef Thomas Baum, der künftige Leiter des Sportparks Rheinhöhe. Ergänzt werde das Angebot durch ein Nichtschwimmer- und ein Planschbecken, Innen- und Außensaunen sowie Gastronomie. Der Clou des Schwimmlernbeckens sei, dass der Becken-Boden verstellbar sei von Höhe 0 bis 180 cm Tiefe, so das auf jede benötigte Schwimmlern-Situation eingegangen werden könne.

Christiane Wald von Förderverein Eissport Wiesbaden freute sich, dass Wiesbaden endlich eine große von Jahreszeiten unabhängig Eissportfläche von dieser Dimension erhielte: „Seit den 70ern war das ein Thema – endlich wird es Realität. Die Halle eröffnet vielfältige Möglichkeiten – für Eiskunstlauf, Eishockey, Inliner und moderne Rollsportarten.“ Auch Perspektiven für eine eigene Wiesbadener Eishockeymannschaft wurden angedeutet – die neue Infrastruktur schaffe dafür beste Voraussetzungen.
Helmut Fritz, Ortsvorsteher Wiesbaden Biebrich und Ehrenvorsitzender des Sportkreises Wiesbaden ergänzte: „In den letzten Jahren wurde in Wiesbaden mehr in Sportstätten investiert als in den fünf Jahrzehnten davor. Der Sportpark Rheinhöhe ist ein echtes Leuchtturmprojekt.“ Und auf die Frage, ob er Wiesbaden als Sportstadt sähe, meinte Fritz, „vielleicht nicht als Sportstadt, aber als Sportstättenstadt“ bestimmt.

Blick von der Aussichtsplattform aus über den entstehenden Neubaukomplex. Mit ein wenig Fantasie erkenne man bereits die Betonschale des künftigen Schwimmbeckens, so Andreas Guntrum (SEG-Geschäftsführer) © Foto Diether von Goddenthow

David Profit Präsident Deutscher Schwimmverband mahnte, dass immer weniger Menschen mangels Schwimmbädern heutzutage noch schwimmen könnten: „Wir verlieren in Deutschland zunehmend die Schwimmfähigkeit. Wiesbaden sendet mit diesem Projekt ein starkes Signal – nicht nur für den Breitensport, sondern auch für den Nachwuchsleistungssport – Schwimmen ist ein Menschenrecht!“

SEG-Geschäftsführer Roland Stöcklin sprach offen darüber, dass die Einhaltung des Budgets ein „schmerzhafter Prozess“ gewesen sei. Durch Einsparungen und Anpassungen habe man es geschafft, die mittlerweile auf 153 Millionen Euro gestiegenen Baukosten im Rahmen der Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung zu halten. Positiv wirke sich aus, dass die Abwärme der Eisproduktion für das Schwimmbad genutzt werden kann – so sinken die Betriebskosten langfristig.
Bau- und Verkehrsdezernent Andreas Kowol  sagte, dass es gut sei, dass der Sportpark nicht an die Peripherie gebaut wurde und zentral liege und damit sehr gut erreichbar sei – „mit dem Fahrrad, dem Auto und künftig auch per neuer Buslinie.

Die Anwohner hätten von Anfang an Wert auf eine gute Verkehrsanbindung gelegt.
Für die Nachbarschaft plant Mattiaqua, so Mattiaqua-Chef Baum, weitere Einblicke in die Baufortschritte, etwa durch Baustellenführungen. Auch böte der Baustellenbesichtigungsplattform einen guten Überblick über die Baustelle.. „Manche Nachbarn freuen sich ja schon, dass sie bald im Bademantel ins Schwimmbad gehen können.“

Zeitkapsel wurde bestückt und in den Grundstein eingelassen

Oberbürgermeister Gerd Uwe Mende gibt den tagesaktuellen Wiesbadener Kurier in die Zeitkapsel hinzu. © Foto Diether von Goddenthow

Im Anschluss an die Gesprächsrunde wurde eine Zeitkapsel mit symbolischen Gegenständen bestückt und in den Grundstein eingelassen.: Darin enthalten sind unter anderem  je eine aktuelle Ausgabe des „Biebrichers“ und „Wiesbadener Kuriers“, eine Flasche Riesling,  ein Satz Euromünzen, zwei symbolische Bad-Enten, ein aktuelles Drohnenfoto des Baugeländes sowie eine Projektbeschreibung – eine Botschaft an kommende Generationen sowie eine  Krawatte vom scheidenden SEG-Geschäftsführer Roland Stöcklin.

„Für uns als Betreiber markiert dieser Tag den Übergang von der Planungsphase zur Umsetzung“, sagte Thomas Baum, Betriebsleiter von mattiaqua. „Der Sportpark wird ein Ort, an dem Sport, Erholung und Gemeinschaft zeitgemäß zusammenfinden – funktional, offen und mit hoher Aufenthaltsqualität.“

Nach dem RheinMain CongressCenter (RMCC) ist der Sportpark Rheinhöhe das zweitgrößte Bauvorhaben der Landeshauptstadt Wiesbaden. Die Fertigstellung ist für Ende 2027, die Eröffnung im Jahr 2028 geplant. Er ersetzt das in die Jahre gekommene Freizeitbad an der Mainzer Straße sowie die Henkell-Kunsteisbahn.

Die Zeitkapsel ist in den Grundstein des Wiesbadener Sportparks Rheinhöhe eingelassen.(v.l.n.r.): Thomas Baum (Betriebsleiter mattiaqua), Roland Stöcklin (SEG-Geschäftsführer), Dimitrios Kogios (Architekt), Christian Reichert (Olympia-Schwimmer), Christiane Wald (Förderverein Eissport Wiesbaden), Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, Bau- und Verkehrsdezernent Andreas Kowol, David Profit (Präsident Deutscher Schwimmverband) und Andreas Guntrum (SEG-Geschäftsführer).© Foto Diether von Goddenthow

Sportpark Rheinhöhe auf einen Blick:

Ein Ort für alle – modern, inklusiv und nachhaltig
Das neue Sportzentrum richtet sich an alle Nutzergruppen: Schulen, Sportvereine, Freizeitsportler:innen, Familien und Erholungssuchende. Die Ausstattung umfasst:
• ein 50 x 25 Meter Wettkampfbecken,
• ein Lehrschwimmbecken mit Hubboden,
• einen Nichtschwimmerbereich mit Strömungskanal und Massagedüsen,
• Rutschen, Sprunganlagen,
• einen großzügigen Wellnessbereich mit Sauna,
• eine Gastronomie,
• eine 60 x 30 Meter große Eishalle, die im Sommer für Rollsport genutzt wird,
• sowie eine Tiefgarage mit zwei Ebenen für Besucher:innen aller Bereiche.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der guten Erreichbarkeit: Eine neue Buslinie wird den Standort regelmäßig anfahren. Fuß- und Radwege sollen zusätzlich verbessert werden.

Blick von der Aussichtsplattform auf die künftige Eisbahn 30 x 60 Meter © Foto Diether von Goddenthow

Vorzeigeprojekt für nachhaltiges Bauen
Der Neubau erfüllt höchste ökologische Standards:
• Die Gebäudehülle entspricht dem Effizienzhaus-Standard
• Das Tragwerk besteht aus regionalem Holz
• Photovoltaikanlagen auf begrünten Dächern sorgen für erneuerbare Energie
• Die bei der Vereisung der Eisfläche entstehende Abwärme soll zur Erwärmung des Schwimmwassers genutzt werden.
• Ein integriertes Energiekonzept mit Fernwärmenutzung rundet das Nachhaltigkeitsprofil ab.

Mit einem Projektvolumen von rund 153 Millionen Euro wird das Vorhaben auch durch Fördermittel von Bund und Land Hessen unterstützt.