Wiesbadener Lutherkirche: Zentrale Reformationsfeier 2025 rückt Künstliche Intelligenz in den Mittelpunkt

Glanzvolle Reformationsfeier in der Lutherkirche (Archiv-Bild) Die Lutherkirche in Wiesbaden ist ein bedeutendes Beispiel für den Jugendstil und wurde zwischen 1908 und 1910 von Architekt Friedrich Pützer erbaut. Sie ist bekannt als ein geschlossenes Gesamtkunstwerk, das sich durch eine auffällige Außengestaltung und eine reich verzierte Innenausstattung auszeichnet. © Foto Diether von Goddenthow

Brauchen wir künftig noch einen „lieben Gott?“ oder kann ein Austausch mit der  „KI“ unser Gespräch mit ihm ersetzen? In diesem Jahr stellt die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) das Thema Künstliche Intelligenz in den Mittelpunkt ihrer zentralen Reformationsfeier in Wiesbaden. Der Festgottesdienst findet am 31. Oktober um 18 Uhr statt und trägt den Titel „1-0-1-1 [G-o-t-t]?“. Im Zentrum steht die Auseinandersetzung mit dem Ersten Gebot im Spannungsfeld von Glaube und technologischer Entwicklung. Die Predigt hält Kirchenpräsidentin Christiane Tietz, die erstmals den Reformationsgottesdienst gestalten wird. Einen weiteren Impuls gibt Landesjugendpfarrer Matthias Braun.

Breite Beteiligung an der Liturgie

Die liturgische Gestaltung übernehmen unter anderem Ulrike Scherf, Stellvertretende Kirchenpräsidentin der EKHN, Birgit Pfeiffer, Präses der Kirchensynode, sowie Reverend Christopher Easthill, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hessen-Rheinhessen. Ebenso wirken der katholische Pfarrer Klaus Nebel, Pfarrer Johannes Lösch, Vikarin Paula Greb und Prädikantin Linn Katharina Döhring von der Martin-Luther-Gemeinde Wiesbaden mit. Für die musikalische Gestaltung sorgt der Bachchor Wiesbaden unter der Leitung von Kantor Niklas Sikner.

Kollekte zugunsten des Projekts „upstairs“

Die Kollekte des Gottesdienstes kommt dem Wiesbadener Projekt „upstairs“ zugute. Diese spendenfinanzierte Anlaufstelle bietet jungen Menschen in schwierigen Lebenssituationen Unterstützung und Begleitung. Weitere Informationen finden sich unter www.evim.de/jugendhilfe/upstairs
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Hintergrund zur Reformationsfeier

Am 31. Oktober erinnern Protestantinnen und Protestanten weltweit an den Beginn der Reformation vor über 500 Jahren und die Entstehung der evangelischen Kirche. Am Vorabend von Allerheiligen im Jahr 1517 brachte der Mönch und Theologieprofessor Martin Luther seine 95 Thesen zu Ablass und Buße in Umlauf. Der Überlieferung zufolge schlug er sie in lateinischer Sprache an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg, um eine akademische Diskussion anzustoßen. Mit diesem Schritt leitete Luther die Reformation der Kirche ein.
Seit 1994 veranstaltet die EKHN jährlich einen zentralen Festgottesdienst zum Reformationstag, bei dem jeweils ein aktuelles Thema aus Kirche, Gesellschaft oder Politik im Mittelpunkt steht.