Die Veranstalter und Kooperationspartner möchten kreative Impulse geben und Menschen miteinander ins Gespräch bringen
Die Veranstalter und Kooperationspartner möchten kreative Impulse geben und Menschen miteinander ins Gespräch bringen

Wie gestaltet der Mensch seine „Letzte Inszenierung“?
Großes Kunst- und Aktionsprojekt beleuchtet Themen wie Tod, Würde, Trauer

Bad Kreuznach – Ob Hospizbewegung, Diskussion um Sterbehilfe oder eigene Erfahrungen mit schwerer Krankheit: Mit dem Thema Tod und Sterben kommt jeder Mensch irgendwann in Berührung. Welche Bedeutung Tod für den Einzelnen und die Gesellschaft hat, stellt jetzt ein groß angelegtes Kunst- und Aktionsprojekt in Bad Kreuznach in den Fokus. Unter dem Titel „Letzte Inszenierung“ soll das von der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) Rhein-Nahe-Hunsrück angestoßene Projekt kreative Impulse geben und Menschen miteinander ins Gespräch bringen.

© Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück
© Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück

Getragen und gestaltet wird es von zahlreichen Künstlern, Institutionen und Einrichtungen aus der Region, Schirmherrin ist Oberbürgermeisterin Dr. Kaster-Meurer. Starten wird das Projekt am Dienstag, 19. April, 19.30 Uhr in der Volksbank (Salinenstraße 40-46) mit einer Vernissage der Künstlergruppe Nahe e.V.

 

 

„Unser Ziel ist es, die Themen Tod, Vergänglichkeit und würdevolles Abschiednehmen als Teil des menschlichen Lebens ins Bewusstsein zu rücken“, erklärt Markus Becker, Leiter der KEB. Im Zentrum des Projekts steht eine ursprünglich aus den USA stammende interaktive Aktion, die der Künstler Thomas Brenner ins Deutsche übertragen hat: An öffentlichen Plätzen stehen große Tafelwände mit dem Satz: „Bevor ich sterbe, möchte ich…“, die dann Passanten individuell vervollständigen können. In Bad Kreuznach werden sie auf dem Bahnhofsvorplatz und dem Salinenplatz sowie in der Volksbank in der Salinenstraße zu finden sein. In Städten wie Speyer oder Kaiserslautern war das Projekt bereits zu Gast. Initiator Brenner war von der Resonanz rundum positiv überrascht. „Wir waren erstaunt, was so ein einzelner Satz an einer Tafel auslösen kann, welche teils sehr persönlichen Gespräche dort entstehen. Mit den Begleitveranstaltungen spanne das Projekt übergreifend Kultur, Kunst, Kirche und Gesellschaft ein.

So auch in Bad Kreuznach: Hier beteiligen sich beispielsweise Schüler der Alfred-Delp-Schule Hargesheim mit einer Fotoausstellung und einer Live-Lesung von Gedichten; die Kunstakademie AnamCara präsentiert die Ausstellung „Leben-Tod-Leben-Natur“, Malveranstaltungen, Workshops, sowie einen Vortrag zum schamanischen Umgang mit Tod und Sterben; das Cineplex führt den Film „The Broken Circle“ vor; in der Stadtbibliothek wird es eine Lesung mit Autor Tilman Jens, eine Karikaturenausstellung sowie einen Katalog mit verschiedenen Medien zum Thema Tod und Trauer geben. Ein Vortrag von Sozialpädagogin Simone Böcher von der Lebensberatungsstelle fragt danach, wie Kinder mit Trauer umgehen, während Theologe Georg Krämer sich in einem weiteren Vortrag mit Jenseitsvorstellungen auseinandersetzt. Eine ökumenische Andacht mit Lichtern am Mühlenteichufer und ein Gottesdienst in der Pfarrkirche Heilig Kreuz vervollständigen das Programm. Enden wird das Projekt „Letzte Inszenierung“ mit einer Abschlussaktion am Donnerstag, 12. Mai, gegen 20 Uhr an den Tafeln am Bahnhofsvorplatz. Am Projekt beteiligt sind außerdem der Sozialdienst Katholischer Frauen (SkF), der christlich ambulante Hospizdienst, die Seelsorge des Diakoniekrankenhauses, das Krankenhaus St. Marienwörth, die Lebensberatungsstelle und die ökumenische Telefonseelsorge sowie die Volksbank als Sponsor. Weitere Informationen gibt es unter www.badkreuznach.letzte-inszenierung.de, sowie bei der KEB unter Tel.: 0671-27989.