Städel Museum Frankfurt zeigt „Asta Gröting ein Wolf, Primaten und eine Atemkurve“ ab 5.09.2025

Impression Wolken – Analogfoto zur Ausstellung © Foto Diether von Goddenthow

Intimität und Nähe, das Unsichtbare und Zwischentöne prägen das Werk von Asta Gröting (*1961). Als Bildhauerin bekannt geworden, erweitert sie ihre künstlerische Sprache seit den 1990er-Jahren durch Videoarbeiten und zählt heute zu den wichtigen Stimmen der zeitgenössischen Kunst in Deutschland. Das Städel Museum widmet Gröting vom 5. September 2025 bis 12. April 2026 eine Einzelausstellung in der Sammlung Gegenwartskunst – mit acht Arbeiten aus dem Zeitraum 2015 bis 2025, darunter sieben Videos und eine eigens entwickelte Laserprojektion.

Grötings Arbeiten richten den Blick auf Prozesse und Beziehungen, die im Alltag meist unbemerkt bleiben. Ihre Videos eröffnen ein sensibles Spannungsfeld zwischen Natur und Kultur, Nähe und Distanz, Vertrautem und Fremdem. Szenen aus ihrer Umwelt und inszenierte Momente werden in einer Weise festgehalten, die Zeit verlangsamt, verdichtet und intensiv erfahrbar macht. Ihre Filme sind mehr als Abbilder – sie schaffen kontemplative Räume, in denen sich die feinen Nuancen menschlicher Beziehungen nachspüren lassen.

Mit großer Empathie gelingt es Gröting, persönliche, oft stille Begegnungen filmisch so zu übersetzen, dass sie universelle Fragen aufwerfen: über Kommunikation, Wahrnehmung und die Dynamik zwischenmenschlicher Verbindungen. Ihre Werke laden dazu ein, die Poesie des Augenblicks bewusst zu erleben. Höhepunkte der Ausstellung sind die neue Arbeit Atemkurve (2025) sowie die Premiere des Videos Matthias, Helge und Asta (2025) – mit Matthias Brandt, Helge Schneider und der Künstlerin selbst.

Philipp Demandt, Direktor des Städel Museums:
„Asta Grötings Filme zeigen die visuelle Poesie des Alltags und eröffnen Räume für das Verborgene. Bereits seit 2019 besitzt das Städel mit Wir, wir, wir, du, du, ich (1994) eine skulpturale Arbeit der Künstlerin. Mit dieser Ausstellung setzen wir ein klares Zeichen für die Bedeutung der Videokunst. Grötings Werk verhandelt komplexe gesellschaftliche und existentielle Themen auf eindringliche Weise und erweitert das Profil unserer Sammlung Gegenwartskunst.“

Svenja Grosser, Leiterin der Sammlung Gegenwartskunst und Kuratorin der Ausstellung:
„Asta Gröting lenkt den Blick auf das, was leicht übersehen wird: feine Alltagsgesten, Leerstellen, Beziehungen zwischen Mensch und Tier. Ihre Videoarbeiten sind präzise beobachtete Reflexionen, in denen Bedeutungen verschoben und Empfindungen verdichtet werden. Sie machen psychische und zwischenmenschliche Prozesse sichtbar – nicht durch Erklärung, sondern durch Erfahrung. Damit schafft Gröting Raum für individuelle Wahrnehmung.“