Aufwertung der UNESCO-Welterbestätte Oberes Mittelrheintal
Wiesbaden. Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein hat nach rund einem Jahr Bauzeit das Besucherinformationszentrum am südlichen Eingang zum UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal eröffnet. Von dem rund 2,5 Millionen Euro teuren Projekt, das Teil des Investitionsprogramms nationaler UNESCO-Welterbestätten ist, finanziert die Landesregierung rund 1,7 Millionen Euro.
Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein: „Das neue Besucherzentrum ist architektonisch sehr gelungen und ein weiterer Höhepunkt der UNESCO-Welterbestätte. Hier wurde ein wundervoller Ort geschaffen, der noch mehr Menschen von der einzigartigen Landschaft und dem Osteinschen Park als wichtigen Platz der Deutschen Romantik begeistern wird.“
Das Besucherzentrum liegt zwischen Seilbahnstation und Niederwalddenkmal am Eingang zum Osteinschen Park rund 255 Meter oberhalb von Rüdesheim und bietet einen traumhaften Blick über das Rheintal. Besucherinnen und Besucher erfahren alles Wichtige zur Entstehung des Osteinischen Parks sowie zu seinen Bauten. Es gibt dort auch umfassende Informationen zum UNESCO-Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal sowie eine Ausstellung über die Geschichte und die Bedeutung des Niederwald-Monuments (Germania), deren Herzstück eine Replik des originalen Entwurfsmodells des Bildhauers ist.
Zusätzlich informiert eine von der Schlösserverwaltung entwickelte App mit dem Namen „Impuls Romantik“ in Englisch und Deutsch über die wichtigsten Orte der Romantik in Hessen. Ein gastronomischer Betrieb rundet das Konzept im Besucherinformationszentrum ab.
Revitalisierung Osteinscher Park
Mit einer Bruttogrundfläche von rund 450 qm ist das Besucherinformationszentrum Teil des Konzepts zur Revitalisierung des Osteinschen Parks. Dieser gehört zu den frühesten Landschaftsparks in Deutschland. Sein Erbauer, Graf von Ostein, setzte Mitte des 18. Jahrhunderts im Park Staffagebauten, die dazu dienten, eine landschaftliche Situation zu charakterisieren und beim Betrachter verschiedene Stimmungen hervorzurufen. Um dieses wichtige Zeugnis der Rheinromantik wieder erlebbar zu machen, wendet das Land Hessen fünf Millionen Euro auf, unterstützt mit weiteren 2,5 Millionen Euro vom Bund.
Mit der Sanierung des mächtigen Niederwald Denkmals und seines Umfeldes hat das Land Hessen insgesamt rund 10 Millionen Euro in diesen wichtigen Ort der deutschen Romantik investiert.
„Wir haben entschieden, viel Geld in die Hand zu nehmen, um in einer großen Kraftanstrengung die einmalige Chance zu nutzen und einer Schlüsselepoche der deutschen und europäischen Geistesgeschichte – der Romantik – in Hessen wieder den Stellenwert zukommen zu lassen, den sie verdient hat. Mit dem Kauf des Brentanohauses in Oestrich Winkel und der Förderung des Neubaus des Romantikmuseums in Frankfurt, setzt Hessen weitere Zeichen, diese wichtige Epoche der Geschichte besonders herauszustellen.
Das Ziel der Landesregierung ist es, unsere kulturellen Schätze wieder erlebbar zu machen und für nachfolgende Generationen zu erhalten“, erklärte Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein abschließend.