
Mainz, Juli 2025 – Die Entscheidung ist gefallen: Prof. Dr. Stephan Füssel, renommierter Buch- und Medienwissenschaftler sowie langjähriger Leiter des Gutenberg-Lehrstuhls an der Universität Mainz, erhält den Mainzer Medienpreis 2025. Die Findungskommission stimmte einstimmig für den engagierten Wissenschaftler, der wie kaum ein anderer die Verbindung von Medien, Bildung und gesellschaftlicher Verantwortung verkörpert.
„Stephan Füssels Wirken geht weit über den Elfenbeinturm hinaus“, würdigt Prof. Dr. Christian-Friedrich Vahl, Sprecher der Kommission, den Preisträger. „Er folgt Gutenberg nicht nur wissenschaftlich, sondern auch im Geist – als leidenschaftlicher Vermittler von Wissen für alle.“
Bildung für alle, Medienkompetenz für heute
Füssel diskutiert nicht nur die Geschichte der Medien – er mischt sich auch aktiv in aktuelle Debatten ein. Ob über den Wert von Bibliotheken als Orte freien Wissenszugangs oder die Verantwortung der Medien in Krisenzeiten: Seine Stimme hat Gewicht.
„Er ist jemand, der komplexe Zusammenhänge verständlich macht – und der nie den Kontakt zur Gesellschaft verloren hat“, sagt Peter Krawietz, stellvertretender Sprecher der Findungskommission. In seinen Vorträgen, Büchern und Medienauftritten vermittelt Füssel mit Begeisterung, wie der Buchdruck die Welt verändert hat – und was wir daraus für die digitale Gegenwart lernen können.
Mehr als nur Forschung – ein Motor für Innovation
Als Wissenschaftler hat Füssel die Medienforschung an der Johannes Gutenberg-Universität entscheidend mitgestaltet: Er etablierte den Forschungsschwerpunkt Medienkonvergenz, initiierte neue Studiengänge und setzte sich für moderne Hochschulstrukturen ein.
„Er denkt immer im Zusammenhang, und das macht ihn so besonders“, bringt es Prof. Dr. Gregor Daschmann, Dekan des Fachbereichs Sozialwissenschaften, Medien und Sport, auf den Punkt. „Was Füssel erklärt, erscheint im Nachhinein selbstverständlich – das ist ein seltenes Talent.“
Auch die Stadt Mainz profitiert vom Engagement des Preisträgers. Kulturdezernentin Marianne Grosse betont: „Mit Prof. Füssel ist es gelungen, die Stadt, die Universität und das Gutenberg-Museum zu einer echten Wissensallianz zu verbinden.“
Füssel steht für Dreiklang aus Massenmedium, Bildung und Verantwortung
Dass heute fast jeder Mainzer spontan etwas über Gutenberg sagen kann, ist auch das Verdienst von Füssel, meint Prälat Hans-Jürgen Eberhardt. Für Torsten Kirchmann, Vorsitzender des Presseclubs Mainz, ist klar: „Stephan Füssel steht für den Dreiklang aus Massenmedium, Bildung und Verantwortung.“
Füssel, Jahrgang 1952, wurde in Göttingen promoviert, habilitierte sich in Regensburg und kam 1992 nach Mainz. Dort leitete er das Institut für Buchwissenschaft, engagierte sich in zahlreichen Fachgremien und gab u.a. das renommierte Gutenberg-Jahrbuch heraus. Er ist international geschätzt – nicht nur als Forscher, sondern auch als „Bildungsunternehmer“, wie Ulrich H. Drechsler betont: „Die von ihm eingeworbenen Drittmittel sind kein Selbstzweck, sondern bringen der Allgemeinheit einen echten Mehrwert.“
Preisverleihung im Herbst – Druckgrafik als Auszeichnung
Der Mainzer Medienpreis steht unter der Schirmherrschaft der Stadt Mainz und des Presseclubs Mainz. Die feierliche Preisverleihung findet im Spätherbst 2025 im Landesmuseum Mainz statt. Wie bei jedem Preisträger wird auch Prof. Füssel eine eigene Druckgrafik beisteuern – ein Künstler oder eine Künstlerin wird aktuell vom Kuratorium unter Leitung von Patrick Hermann ausgewählt.
Nach Preisträgern wie Herbert Bonewitz, Gundula Gause, Prof. Gerhard Trabert und Jürgen Klopp reiht sich Stephan Füssel als neunter Träger des Mainzer Medienpreises ein – als einer, der die Vergangenheit kennt, die Gegenwart gestaltet und die Zukunft im Blick hat.