Vortrag über das Mainzer Turnier von 1480 im Landesmuseum Mainz / Schauspieler trägt historische Texte vor
Mit Schwertern und Kolben in voller Rüstung aufeinander losgehen und sein Können zeigen: In der Ritterkultur des Mittelalters waren Massenturniere ein besonderes und in jedem Fall spektakuläres Phänomen – und sie haben ihre Faszination bis heute nicht verloren. Oft nahmen 200 und mehr Kämpfer teil, so auch beim großen Mainzer Turnier von 1480. Am Sonntag, 12. Juli, begibt sich Prof. Dr. Joachim Schneider in einem Vortrag im Landesmuseum Mainz auf eine Zeitreise in die Ära der Ritterturniere. Der Professor für Mittelalterliche Geschichte und Landesgeschichte beschreibt anschaulich, wie Ritterturniere organisiert wurden, beleuchtet die Bedeutung, die sie für die Adligen hatten, und bietet interessante Einblicke rund um das Mainzer Turnier. Ihm zur Seite steht Rüdiger Hauffe, ein Schauspieler vom Staatstheater Mainz, der die Welt der Ritter mit vorgetragenen Texten zeitgenössischer Quellen lebendig werden lässt.
Der Vortrag präsentiert eine Reihe eindrucksvoller Zeugnisse zur Geschichte der prestigeträchtigen Turniere, darunter eine umfangreiche „Einkaufsliste“ für das Mainzer Turnier, die zeigt, dass bei solchen Veranstaltungen gerne viel und gut getrunken und gegessen wurde. Wenn sich verfeindete Ritter auf dem Kampfplatz begegneten, konnte das schon mal zu heftigen Auseinandersetzungen führen. So beschreibt ein Auszug aus einer Ritter-Biografie, wie ein Ritter einen anderen Teilnehmer bei einem Turnier vor der versammelten Ritter-Welt verspottete. Zahlreiche Abbildungen aus dieser Zeit ergänzen die künstlerische Präsentation und schlagen zugleich den Bogen zur Ausstellung „Ritter! Tod! Teufel? Franz von Sickingen und die Reformation“, die noch bis zum 25. Oktober im Landesmuseum zu sehen ist.
Der Vortrag beginnt am Sonntag, 12. Juli, um 11 Uhr im Landesmuseum. Er ist Teil der Reihe „Wenn Zeitzeugen berichten – Historische Texte erzählen von vergangenen Zeiten“, die zum Rahmenprogramm der Sickingen-Ausstellung gehört und in Kooperation mit dem Staatstheater Mainz realisiert wird. Der Eintritt ist frei.