Sumatra-Tiger Vanni hat heute nach 30-tägiger Sicherheits-Quarantäne sein neues Zuhause im Katzendschungel des Frankfurter Zoos bezogen. Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft und Zoodirektor Professor Dr. Manfred Niekisch ließen es sich nicht nehmen, dabei zu sein, als Vanni sein Neuland betrat. Zunächst herrschte noch ein wenig Zweifel, ob Vanni angesichts der zahlreichen Journalisten vor der großen Käfig-Scheibe überhaupt erscheinen oder gleich wieder verschwinden würde. Doch von Schüchternheit keine Spur: Vanni kam, sah und nahm alles in Besitz.
Das sechsjährige Tigermännchen fühlte sich von Anfang an wohl, erkundete sämtliche Kletter-Möglichkeiten seines Dschungel-Camps, biss genüsslich auf einem großem Knochen herum und fand rasch einen erhabenen Ausguck, bevor er mit den Journalisten Versteck spielte. Neben Vannis Bereich wohnt Nachbarin Malea, zu der er durch eine von Wärtern zu öffnenden Klappe gelangen kann. Rendevouz sind sehr erwünscht und Professor Niekisch hofft, dass Vanni seiner, seit drei Jahren „verwitweten“ Nachbarin ein neuer „Gefährte“ werden und mit ihr Nachwuchs zeugen kann.
„Einen Tiger begrüßen zu können – das passiert nicht alle Tage“, freut sich Dr. Ina Hartwig. „Ich weiß, dass viele Frankfurterinnen und Frankfurter lange auf einen neuen Gefährten für Tigerin MALEA gewartet haben. Zootiere wie MALEA und VANNI sind Botschafter für ihre frei lebenden Artgenossen und stehen stellvertretend für alle Tiere in ihrem Lebensraum. Sumatra-Tiger sind vom Aussterben bedroht und der Frankfurter Zoo trägt als Teilnehmer international anerkannter Zuchtprogramme dazu bei, einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz zu leisten.“
Fast drei Jahre lang lebte die 15-jährige MALEA nach dem Tod von Tigerkater IBAN alleine. Da Tiger ausgesprochene Einzelgänger sind, war das auch kein Problem. Gleichwohl war sie seinerzeit sehr verträglich mit IBAN. Viermal hatten die beiden Nachwuchs zusammen. Dass MALEA und VANNI auch gut miteinander harmonieren ist nun die große Hoffnung von Zoodirektor Niekisch und seinem Team.
Der 2010 im Zoo von Rotterdam geborene Sumatra-Tiger kam am 30. Januar aus dem Tierpark Terra Natura in Benidorm in Spanien nach Frankfurt. Die Quarantänezeit hat er gut überstanden. „VANNI ist ein sehr ruhiges aber auch aufmerksames Tier. In der Quarantänestation hat er sich die Zeit oft damit vertrieben, die Passanten auf dem Barodapfad zu beobachten. Besonders spannend fand er es, wenn Hunde dabei waren. In der neuen Anlage gibt es jetzt viel für ihn zu entdecken“, so Prof. Dr. Manfred Niekisch.
Laut Roter Liste der Weltnaturschutzunion IUCN gehören Sumatra-Tiger zu den bedrohten Tierarten. Der Aufbau einer stabilen Zoopopulation wird in einem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm gemanagt. Mit dem Zuchtbuchkoordinator wird der Zoo abstimmen, ob und wann MALEA und VANNI Nachwuchs bekommen sollen.
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