Die 48. Carl-Zuckmayer-Medaille geht an Maria Schrader für ihre Verdienste um die deutsche Sprache

Am 18. Januar 2025 wird die vielseitige Künstlerin Maria Schrader im Staatstheater Mainz für ihre herausragenden Verdienste um die deutsche Sprache und das künstlerische Wort mit der Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Der rheinlandpfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer würdigt die Schauspielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung und hebt ihre besondere Fähigkeit hervor, gesellschaftlich relevante Themen durch ihren einzigartigen künstlerischen Blick einem breiten Publikum zugänglich zu machen. „Filme von und mit Maria Schrader zeichnen sich durch Feinfühligkeit und Authentizität aus und beeindrucken mit einem Blick, der das Menschliche stets in den Mittelpunkt stellt“, erklärt Schweitzer.

Ein Leben für die Kunst
Maria Schrader, 1965 in Hannover geboren, fand bereits als Jugendliche ihre Berufung auf der Bühne und gab mit nur 16 Jahren ihr Debüt am Hannoverschen Theater. Nach ihrem Studium am Max-Reinhardt-Seminar in Wien zog sie nach Berlin, wo sie ihre Karriere sowohl als Schauspielerin als auch als Drehbuchautorin und Regisseurin kontinuierlich ausbaute. Mit Filmen wie „Aimee und Jaguar“, der mit dem Silbernen Bären der Berlinale ausgezeichnet wurde, erlangte sie früh Anerkennung. Spätestens mit ihrer Verfilmung der Exiljahre des Schriftstellers Stefan Zweig im Film „Vor der Morgenröte“ und der preisgekrönten Netflix-Serie „Unorthodox“ avancierte Schrader zur international gefeierten Regisseurin. Ihre jüngsten Werke wie „Ich bin dein Mensch“ und „She Said“, ein Film über die journalistischen Enthüllungen um Harvey Weinstein und den Beginn der #MeToo-Bewegung, unterstreichen ihre gesellschaftliche Relevanz und erzählerische Tiefe.

Eine Hommage an Zuckmayer und die deutsche Sprache
Die Verleihung der Carl-Zuckmayer-Medaille ist Teil einer Tradition, die seit 1979 jährlich an Zuckmayers Todestag stattfindet und an den großen rheinhessischen Dramatiker erinnert. Die Auszeichnung würdigt Persönlichkeiten, die durch ihre Arbeit die deutsche Sprache und Kultur bereichert haben. „Schrader gelingt es – wie Zuckmayer – die Vielschichtigkeit des Menschseins durch die Kraft der Sprache und die Tiefe des künstlerischen Ausdrucks lebendig werden zu lassen“, sagt Schweitzer und fügt hinzu, dass ihre Werke den Geist Zuckmayers auf berührende Weise widerspiegeln.

Die Medaille, gestaltet vom Künstler Otto Kallenbach, wird traditionell mit einem 30-Liter-Fass Nackenheimer Wein, dem Lieblingswein des Dramatikers, überreicht. Die feierliche Preisverleihung am 18. Januar 2025 verspricht eine besondere Würdigung der vielfältigen Kunst Maria Schraders und ihren einzigartigen Beitrag zur deutschen Film- und Kulturszene.

Trägerinnen und Träger der Carl-Zuckmayer-Medaille sind:

Günther Fleckenstein (1979), Werner Hinz (1980), Georg Hensel (1982), Friedrich Dürrenmatt (1984), Ludwig Harig (1985), Dolf Sternberger (1986), Tankred Dorst (1987), Günter Strack (1988), Hanns Dieter Hüsch (1989), Martin Walser, Adolf Muschg, André Weckmann (1990), Albrecht Schöne (1991), Hilde Domin (1992), Hans Sahl (1993), Fred Oberhauser (1994), Grete Weil (1995), Mario Adorf (1996), Katharina Thalbach (1997), Harald Weinrich (1998), Eva-Maria Hagen (1999), Peter Rühmkorf (2000), Mirjam Pressler (2001), Herta Müller (2002), Monika Maron, Wolf von Lojewski (2003), Edgar Reitz (2004), Thomas Brussig (2005), Armin Mueller-Stahl (2006), Udo Lindenberg (2007), Bodo Kirchhoff (2008), Volker Schlöndorff (2009), Emine Sevgi Özdamar (2010), Hans Werner Kilz (2011), Uwe Timm (2012), Doris Dörrie (2013), Dieter Kühn (2014), Bruno Ganz (2015), Sven Regener (2016), Joachim Meyerhoff (2017), Yoko Tawada (2018), Robert Menasse (2019), Maren Kroymann (2020), Nora Gomringer (2021), Rafik Schami (2022), Nino Haratischwili (2023), Matthias Brandt (2024).