
ffm. Resilienz der Städte, identitätsstiftende Architektur, nutzungsflexible Gebäude- und Stadtstrukturen, Umnutzung und Sanierung: Die Grundsätze nachhaltiger Planung bestimmen seit jeher die Architektur des Büros KSP Engel. Was sind – neben Neugier, Kreativität, Methodenkompetenz und einem ausgeprägten Gestaltungswillen – die Werkzeuge, mit denen qualitätvolle, ästhetisch anspruchsvolle Architektur und Stadtplanung gelingt? Formal bewusst zurückhaltend, dafür umso klarer im Duktus der konstruktiven Ausgestaltung?
Die Ausstellung „Tools for Better Cities by KSP Engel“ im Museum Angewandte Kunst zeigt vom 19.09. 2025 bis 18. 01.2026, aus welchem Erfahrungsschatz und Wissen die Planerinnen und Planer schöpfen und wie sich im gestalterischen Prozess die für sie typische Eindeutigkeit und Klarheit von Funktion und Ästhetik entwickelt – aus den jeweiligen Anforderungen und aus dem Wesen der Bauaufgabe heraus. Mit dem stetigen Ziel, zukunftsfähige Gebäude und Quartiere zu schaffen, national wie international. Kuratiert wurde die Ausstellung von Cornelia Hellstern und Roland Pawlitschko.
Zum Inhalt der Ausstellung:

Ob es um Büro- und Wohngebäude, Museen, Sakralbauten, Stadträume oder den sensiblen Umgang mit bestehenden Architekturikonen geht: Neugier, Lust am Gestalten und ein hoher Qualitätsanspruch prägen seit jeher die Projekte des Architekturbüros KSP Engel. Auf die Bauaufgaben und die damit einhergehenden Fragen der Zeit reagieren die Planer:innen mit einer ganzheitlichen Herangehensweise und einem ebenso funktionalen wie nachhaltigen Entwurfsverständnis. Formal bewusst zurückhaltend, mit klaren Strukturen und
Konstruktionen, entstehen resiliente Stadtbausteine und identitätsstiftende Architekturen. Ziel ist stets die Zukunftsfähigkeit der Projekte – das Zusammenspiel ökologischer, ökonomischer und soziokultureller Aspekte.
Ort, Stadt, Haus, Struktur, Raum und Kultur: Sechs wesentliche Typologien und Themen gliedern die Städtebau- und Architekturprojekte von KSP Engel. Diese Gliederung bildet die gestalterische Grundlage für den Hauptausstellungsraum mit freistehenden Wandscheiben und punktuell platzierten turmartigen Aufbauten. Jeder dieser „Türme“ f okussiert auf relevante Aspekte realisierter und zukünftiger Projekte, die Einblicke in das Schaffensspektrum des Architekturbüros geben. Ausziehbare Präsentationsflächen ermöglichen den Besucher:innen die aktive Beschäftigung mit der inhaltlichen Vielfält igkeit der Arbeiten.
Räumlich und inhaltlich interagieren die turmartigen Aufbauten mit einer umlaufenden „Werkbank“, die den Besuchenden die Möglichkeit gibt, mehr über den langjährigen Wissens- und Erfahrungsschatz sowie die Entwurfsprozesse bei KSP Engel zu erfahren. Diese Prozesse basieren auf Werkzeugen, die sich aus den Methoden, Strategien und Lösungsansätzen für zukunftsfähige Gebäude und Quartiere ableiten. Der Blick auf die für diese Ausstellung ausgewählten Projekte der vergangenen Jahre zeigt: Egal für welchen Maßstab und für welche Aufgabe – durch den kreativen Einsatz dieser Werkzeuge lässt KSP Engel jeweils individuelle, robuste und flexibel nutzbare Lösungen entstehen.
Mit dem Werkzeug der Vielschichtigkeit gelingt die Balance zwischen dem Zusammenspiel und der Differenzierung unterschiedlicher Bedeutungsebenen eines Entwurfs. Mit Maßkonfiguration entstehen selbstbewusste und präzise in den städtebaulichen Kontext eingefügte Architekturen. Sensibilität als Werkzeug beinhaltet einerseits den respektvollen Umgang mit der Bauaufgabe, andererseits die Fähigkeit, sich in vorhandene Strukturen einzufühlen. Vernetzung als weitgreifendes Werkzeug wird von KSP Engel sowohl im Sinne des städtebaulichen Verständnisses als auch im Sinne des interdiszipl inären Arbeitsansatzes angewendet. Resilienz widerspiegelt den Weitblick, mit dem sich das Büro den Bauaufgaben annähert – und dabei den Wandel als die einzige Konstante begreift: auf der Suche nach Lösungen, die nicht nur heute, sondern auch in Zukunft Be stand haben.
Kuratoren: Cornelia Hellstern und Roland Pawlitschko
Die Ausstellung ist eine Kooperation des Museum Angewandte Kunst mit dem Architekturbüro KSP Engel.
Zur Ausstellungsarchitektur

Der bewusste Umgang mit vorhandenen städtebaulichen und gebauten Ressourcen prägt die Projekte von KSP Engel ebenso wie ein überlegter Materialeinsatz, der sich aus optimierten Strukturen ableitet. Diesem Anspruch folgt auch die Architektur der Wanderausstellung Tools for Better Cities – von der Gestaltung über die Umsetzung und Montage bis hin zu Transport und Weiterverwendung.
Für die Ausstellungsobjekte wurden folgende Prinzipien umgesetzt:
• Wiederverwendbare Module: Die Ausstellungselemente lassen sich mit wechselnden Inhalten bespielen und können so bei Ausstellungen, bei Veranstaltungen und zu Kommunikationszwecken an den einzelnen Bürostandorten zum Einsatz kommen.
• Materialverbindungen werden möglichst trennbar ausgeführt (schrauben statt kleben), um die spätere Weiterverwendung und das Recycling zu erleichtern.
• Annähernd vollständige Vermeidung von Verbundmaterialien
• Zwischenlagerung und Weiterverwendung der auf ein Minimum reduzierten Transportverpackungen, so weit möglich
• Demontierbare, leichte und materialsparende Ausstellungselemente für einen ressourcenschonenden Transport zu weiteren Ausstellungsorten
Verwendete Materialien
• Unbehandelte Kanthölzer aus heimischem Nadelholz
• Zertifizierte, emissionsarme Holzwerkstoffplatten aus heimischen Fichtenh olz- Produktionsabfällen des Herstellers (elka ESB Plus P5 -Platten)
• Hohlkammerplatten aus Polycarbonat mit mindestens 50% Recyclinganteil (Salux 2nd Life Line)
Die LED-Strahler sind eine Leihgabe für alle Ausstellungsorte und gehen anschließend zurück an den Hersteller (Zumtobel)
Weitere Infos: Museum Angewandte Kunst