„Ausprobieren. Selber machen. Erleben“ beim Tag der Technik der IHK Wiesbaden

Sascha Vohla, IHK-Ausbildungsberater. Bereich Aus- und Weiterbildung, und Mustafa Serkan Dogan, IHK Ausbildungsberatung, Prüfungsorganisation Bildung, begrüßen und informieren die Jugendlichen und ggfs. ihre Lehrer über alles, was sich auf dem Tag der Technik erwartet. © Foto: Diether von Goddenthow
Sascha Vohla, IHK-Ausbildungsberater. Bereich Aus- und Weiterbildung, und Mustafa Serkan Dogan, IHK Ausbildungsberatung, Prüfungsorganisation Bildung, begrüßen und informieren die Jugendlichen und ggfs. ihre Lehrer über alles, was sich auf dem Tag der Technik erwartet. © Foto: Diether von Goddenthow

Unter dem Motto „Ausprobieren. Selber machen. Erleben.“ hatte am 27.09.2024 die IHK Wiesbaden zu einem ihrer bedeutendsten Events, dem „Tag der Technik“, in die Friedrich-Ebert-Schule Wiesbaden sowie in die Beruflichen Schulen Untertaunus in Taunusstein eingeladen. Über 400 technikbegeisterte Jugendliche nutzten die Gelegenheit, sich von 8 bis 15 Uhr praxisnah über rund 30 technische Ausbildungsberufe zu informieren. Die Veranstaltung bot einen Einblick in die zunehmend automatisierte Arbeitswelt der Zukunft und ermöglichte den Teilnehmenden, sich an modernen High-Tech-Maschinen sowie digitalen Konstruktionsplanungen auszuprobieren.

„Wir bieten zahlreiche interessante Technik-Experimente, bei denen die Teilnehmenden selbst aktiv werden können“, erklärte Sascha Vohla, IHK-Ausbildungsberater, der zusammen mit Mustafa Serkan Dogan, verantwortlich für die Prüfungsorganisation, die Jugendlichen begrüßte. Beide gaben den Teilnehmenden einen Überblick über die verschiedenen Werkstattbereiche der vor Ort vertretenen Unternehmen und waren auch Ansprechpartner der Unternehmen.

Am Gemeinschafts-Stand von Smiths Detection und ESWE konnten sich die jungen Leute über den Ausbildungsberuf "Elektronik für Betriebstechnik" informieren und sich am Bau elektronischer Schaltkreise ausprobieren. © Foto: Diether von Goddenthow
Am Gemeinschafts-Stand von Smiths Detection und ESWE konnten sich die jungen Leute über den Ausbildungsberuf „Elektronik für Betriebstechnik“ informieren und sich am Bau elektronischer Schaltkreise ausprobieren. © Foto: Diether von Goddenthow

Die Veranstaltung ermöglichte nicht nur praktische Erfahrungen, sondern auch die Vernetzung zwischen potenziellen Azubis und Ausbildungsunternehmen. Knapp zwanzig führende Unternehmen stellten ihre Ausbildungsberufe vor und zeigten auf, wie junge Menschen bei ihnen Karrieren in den Bereichen Hightech, Digitalisierung und Dienstleistung starten können. Dabei wurden auch Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten nach einer Lehre thematisiert, um den Nachwuchs für die Anforderungen der Arbeitswelt von morgen zu begeistern.

Die BIM-Methode –  hier bei Dorsch

Eine wachsende Bedeutung in der technischen Arbeitswelt der Zukunft wird die BIM-Methode (Building Information Modeling) einnehmen, wie Sascha Vohla von der IHK Wiesbaden betonte. Immer mehr Ingenieurs-, Architektur-, Bau- und technische Service-Unternehmen setzen auf diese Gebäudedatenmodellierung. Mithilfe von BIM können Neubauten oder Bestandsobjekte durch virtuelle Begehungen bereits in der Planungsphase optimiert und Planungsfehler vermieden werden.

Joachim Ernst, Bauzeichner und IT-Spezialist ruft hier das 3D-Modell einer Bauprojekt-Planung auf. © Foto: Diether von Goddenthow
Joachim Ernst, Bauzeichner und IT-Spezialist ruft hier das 3D-Modell einer Bauprojekt-Planung auf. © Foto: Diether von Goddenthow

Wie diese Methode konkret für zukünftige Bauzeichner aussieht, konnten die potenziellen Azubis beim Planungs- und Beratungsunternehmen Dorsch erfahren. Bauzeichner und IT-Spezialist Joachim Ernst erläuterte, dass Bauzeichner mithilfe von BIM bereits in der Planungsphase dreidimensionale Modelle von Gebäuden erstellen können. Diese virtuellen Modelle ermöglichen eine realitätsnahe Begehung und erleichtern die Identifikation und Vermeidung von Fehlern in der Bauplanung.
BIM wird in der Praxis bereits bei Großprojekten wie dem neuen Wiesbadener Bürgerzentrum angewandt, und auch die Elisabeth-Selbert-Schule, ein Gymnasium für 1200 Schüler in Wiesbaden, entsteht aktuell nach dieser Planungsmethode. Solche Beispiele zeigen, wie umfassend BIM den Bauprozess optimieren kann, indem es detaillierte digitale Modelle für einzelne Räume bis hin zu gesamten Gebäudekomplexen ermöglicht.

Wiesbadener Jugendwerkstatt

Pascal Silbereisen, Ausbildungsmeister Metallbau, weist die Jugendlichen in zahlreiche manuelle, digitale und maschinelle Fertigungstechniken des Metallbaus ein, bis hin zur Planung von Gegenständen, die am 3D-Drucker ausgedruckt werden können, etwa ein Schlüsselanhänger. © Foto: Diether von Goddenthow
Pascal Silbereisen, Ausbildungsmeister Metallbau, weist die Jugendlichen in zahlreiche manuelle, digitale und maschinelle Fertigungstechniken des Metallbaus ein, bis hin zur Planung von Gegenständen, die am 3D-Drucker ausgedruckt werden können, etwa ein Schlüsselanhänger. © Foto: Diether von Goddenthow

Ein besonderes Juwel der Techniktage, schwärmt der IHK-Bildungsberater, sei  der 3D-Drucker, den die Wiesbadener Jugendwerkstatt zum Ausprobieren installiert hatte. Hier konnten Jugendliche unter Anleitung von Ausbildungsmeister Pascal Silbereisen, stv. Leiter Metall der Jugendwerkstatt, ganz verschiedene manuelle und maschinelle Fertigungstechniken spielerisch entdecken. Beispielsweise entwarfen Jugendliche, CAD-gestützt das Design eines Schlüsselanhängers, auf Wunsch mit eingraviertem Namen. Diesen konnten sie anschließend per 3D-Drucker produzieren und durften ihn mit nach Hause nehmen.

Was den Beruf von Metallbauern zudem so spannend macht, ist seine Vielfalt und das kreative Potential. So ist es mitunter nur ein kleiner Schritt von der Herstellung  rein funktionaler Gegenstände zur künstlerischen Gestaltung von Metall-Skulpturen oder anderen schönen  Dingen.

Zwei Azubis der Jugendwerkstatt zeigen stolz, was man alles machen kann, unter anderem ein Schachspiel (links) oder ein Treppengeländer-Modell. © Foto: Diether von Goddenthow
Zwei Azubis der Jugendwerkstatt zeigen stolz, was man alles machen kann, unter anderem ein Schachspiel (links) oder ein Treppengeländer-Modell. © Foto: Diether von Goddenthow

Die Wiesbadener Jugendwerkstatt (kurz WJW) ist eine gemeinnützige Gesellschaft der Landeshauptstadt Wiesbaden, mit der Aufgabe, so arbeitslose und benachteiligte Jugendliche, beruflich zu fördern, in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren oder zu re-integrieren. Das Spektrum umfasst Berufe aus Handwerk, Grünen Berufen, Lebensmittel- und Gastronomie sowie aus Verkauf und Verwaltung. Infos zur Ausbildung in der WJW.

Impression vom Tag der Technik aus dem Werkstattbereich der Friedrich Ebert Schule. Diese ist gespickt mit modernster Technik und garantiert im Rahmen der Dualen Ausbildung einen Berufsschulunterricht auf technisch höchstem Niveau. Der Schulneubau wurde am 26.09.2024 eingeweiht. © Foto: Diether von Goddenthow
Impression vom Tag der Technik aus dem Werkstattbereich der Friedrich Ebert Schule. Diese ist gespickt mit modernster Technik und garantiert im Rahmen der Dualen Ausbildung einen Berufsschulunterricht auf technisch höchstem Niveau. Der Schulneubau wurde am 26.09.2024 eingeweiht. © Foto: Diether von Goddenthow

Die Industrie 4.0 verändere die Arbeitswelt grundlegend und schaffe völlig neue Möglichkeiten, unterstreicht Christine Lutz, Geschäftsführerin Bildung der IHK. „Wer sich in diesem Bereich ausbilden lässt, kann auf eine vielversprechende berufliche Zukunft mit zahlreichen Entwicklungsmöglichkeiten hoffen“.

(Diether von Goddenthow/ Rhein-Main.Eurokunst)

Alle weiteren Informationen über „IHK – Tag der Technik“,
und „Ausbildungsbetriebe„.