Zum Tod von Barbara Rupp, der ehemaligen Vorsitzenden des Fördervereins „unterhaus“

© Tobias Rupp

Mit großer Trauer nehmen wir Abschied von Barbara Rupp, einer Frau, die das Mainzer „unterhaus“ über Jahrzehnte hinweg maßgeblich mitgestaltet hat. Von 1983 bis 2008 stand sie dem Förderverein des renommierten Kleinkunsttheaters als Vorsitzende vor und setzte sich über 25 Jahre hinweg mit unermüdlichem Engagement für dessen Fortbestand ein. Am 24. Juli 2025 ist Barbara Rupp von uns gegangen.

Bereits 1982 gehörte sie zu den sieben Gründungsmitgliedern des Fördervereins. Zunächst als Stellvertreterin des ersten Vorsitzenden Hans Jacobshagen gewählt, übernahm sie bereits im zweiten Jahr die Leitung – und führte diese 25 Jahre lang mit beeindruckender Kontinuität. Mit Weitblick, großem persönlichem Einsatz und einem feinen Gespür für Netzwerke und Kulturförderung war sie eine stille, aber kraftvolle Triebfeder im Hintergrund. Ihr Verdienst ist es, dass das „unterhaus“ auch in schwierigen Zeiten bestehen konnte.

Ein bedeutender Meilenstein ihrer Amtszeit war die bauliche Erweiterung des „unterhauses“ zur Münsterstraße hin – ermöglicht durch die städtebauliche Entwicklung rund um das damalige City-Hilton. Dank der Unterstützung der Stadt Mainz, des Landes Rheinland-Pfalz, der Mainzer Aufbaugesellschaft (MAG) sowie vieler engagierter Förderinnen und Förderer konnte am 30. Oktober 1994 der neue Eingangsbereich feierlich eröffnet werden. Aus einem zuvor eher trostlosen Vorplatz entstand ein modernes Foyer mit Entree, Bistro und einer dritten Bühne – ein weiterer wichtiger Schritt für die renommierte Mainzer Kleinkunstbühne.

Auch außerhalb des „unterhauses“ war Barbara Rupp bekannt und geschätzt, vor allem als versierte Gästeführerin in Mainz. Als ausgewiesene Touristikfachfrau führte sie mit Herz und Sachverstand zahlreiche Besucher durch die Stadt. Sie war Mitbegründerin des Gästeführerverbands Mainz, dessen langjährige Vorsitzende und bildete viele neue Gästeführerinnen und Gästeführer aus.

Ihr unermüdlicher Einsatz für die deutsch-deutsche Kulturbegegnung bleibt ebenfalls unvergessen: Schon zu DDR-Zeiten trug sie maßgeblich dazu bei, dass Mitglieder des Ensembles der „Leipziger Pfeffermühle“ im Mainzer „unterhaus“ auftreten konnten.

Für ihre großen Verdienste wurde Barbara Rupp vielfach geehrt – unter anderem mit der Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz sowie dem „Mainzer Pfennig“. Nach ihrem Ausscheiden als Vorsitzende im Jahr 2008 wurde sie zur Ehrenvorsitzenden des Fördervereins ernannt und blieb dem „unterhaus“ bis zuletzt eng verbunden.

Worte von Wegbegleitern

Hans Jacobshagen, Gründungsvorsitzender des Fördervereins, sagt:
„Die Nachricht von Barbaras Tod erfüllt mich mit großer Traurigkeit. Sie war eine zielstrebige Persönlichkeit, die selbst einen ehrenamtlichen Posten wie den der Vorsitzenden mit voller Hingabe ausfüllte. In einer Zeit, in der wir alle den Fortbestand des ‚unterhauses‘ infrage stellten, war sie eine tragende Stütze. Ihr verdanken wir sehr viel.“

Ce-eff Krüger, Mitgründer der Kleinkunstbühne, erinnert:
„Barbara Rupp hat den Förderverein des ‚unterhauses‘ stets mit großer Empathie und Engagement vorangebracht. Wir sind ihr zu tiefem Dank verpflichtet und werden sie in bester Erinnerung behalten.“

Michael Bonewitz, aktueller Vorsitzender des Fördervereins, sagt:
„Mit großer Betroffenheit haben wir vom Tod Barbara Rupps erfahren. Sie war eine tatkräftige und ideenreiche Vorsitzende, der die Zukunft des ‚unterhauses‘ stets am Herzen lag. Ihr werden wir im Verein ein ehrendes Andenken bewahren.“

Marianne Grosse, Kulturdezernentin und Vorsitzende des Trägervereins „unterhaus Stiftung e.V.“, würdigt:
„Barbara Rupp bleibt uns als Persönlichkeit unvergessen, die durch ihr unermüdliches Engagement, ihre Weitsicht und Leidenschaft das Mainzer ‚unterhaus‘ nachhaltig geprägt hat. Dank ihres Einsatzes blicken wir heute auf eine lebendige, vielfältige Kulturbühne, die Menschen von nah und fern begeistert. Für all das sind wir ihr unendlich dankbar.“

(Michael Bonewitz, Vorsitzender des „Förderverein für das Mainzer unterhaus e. V.“)