
Großer Andrang herrschte am Wochenende vom 23. Bis 24. Juli 2022 im Innenhof des Mainzer Landesmuseums beim großen Römerfest. Zwischen jeweils 10 und 17 Uhr hatten an beiden Tagen gleich zwei römische Historien-Gruppen aus unterschiedlichen Jahrhunderten ihre Lager aufgeschlagen. Sie gaben authentische Einblicke in römisches Militärlager-Leben und Alltag. In ihren militärischen Vorführungen zeigten die Hobby-Römer zudem anschaulich die Weiterentwicklung von Ausrüstungen und Kriegsführung des römischen Heereswesen bis zur Spätantike.

Während die Legionäre der I. Römercohorte Opladen das römische Militär des 1. Jahrhunderts n. Chr. darstellten, präsentierte die erstmals im Landesmuseum vertretene spätantike Gruppe „Truncensimani“ römische Soldaten des 4. Jahrhunderts. Bei ihren Darbietungen gelang es ihnen bestens, die Unterschiede in der Ausrüstung römischer Legionäre und Auxiliartruppen zwischen dem 1. und 4. Jahrhundert – auf für Kinder und Jungendliche – anschaulich zu vermitteln.

Zudem erklärten und zeigten die Akteure den ganzen Tag über unterschiedliche früh- und spätantike Handwerkstechniken – vom Feldschmied über Steinmetz und Rüstungsmacher bis zum Holzschnitzer – und den Gebrauch von römischen Küchenkräutern.

Den Verein I. Römercohorte Opladen e.V. gibt es bereits seit fast 40 Jahren, er zählt zu den bekanntesten Römergruppen Deutschlands und ist auch immer wieder Gast im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) . Die „Truncensimani“ war zum ersten Mal im Landesmuseum. Sie ist ein spätantikes Projekt der Classis Augusta Germanica, einer Interessengemeinschaft, die sich auf die authentische Präsentation des spätrömischen Heerwesens spezialisiert hat.

Gemälde-Premiere der Stadtansicht des spätantiken Mainz
Ein weiteres Highlight war die Präsentation der fast 2 x 1 Meter großen, rekonstruierten Stadtansicht des spätantiken Mainz des Historienmalers André Brauch, welches er im Auftrag des Mainzer Mäzens Stefan Schmitz in Öl gemalt hat.

Erstmals kann man sich damit einen Eindruck verschaffen, wie Mainz in der spätantiken Römerzeit ausgesehen haben könnte. Brauch hat sich neben aufwendigen Recherchen bei der einzigartigen Rekonstruktion auch von Archäologen und namhaften Historikern beraten lassen.

Auf dem Öl-Gemälde ist u.a. das Legionslager mit Großbauten, das Aquädukt, das Bühnentheater, aber auch der rechtsrheinische Brückenkopf mit Römerbrücke, dem Kastell, dem Germanicus-Ehrenbogen sowie der zivilen Siedlungen zu sehen.
Auch weitere Gemälde André Brauchs wurden exklusiv zum Römerwochenende präsentiert, darunter auch eine eindrucksvolle Ansicht des spätrömischen Mainzer Bühnentheaters.
Ausstellungs-Tipp: „High Tech Römer“ u. „Niedergang oder Neuanfang?“
Parallel zum Römerfest im Innenhof des Landesmuseums wurden auch zu einem weiteren Publikumsmagnet die zwei zurzeit laufenden Ausstellungen:
High Tech Römer – Das Phänomen römischer Erfindungen (12.04.2022 – 15.01.2023)
sowie
Niedergang oder Neuanfang? – Mainz und Köln zwischen Antike und Mittelalter (11. Juni 2022 bis 29. Januar 2023).
Beide Ausstellungen können weiterhin bis einschließlich zum 15.01. bzw. 29.01,2023 während der regulären Öffnungszeiten im Landesmuseum Mainz besucht werden.
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