
Nachdem das ehemalige Gelände der Freiherr-vom-Stein-Schule in der Straße der Republik 2b, 65203 Wiesbaden-Biebrich, bis auf den denkmalwürdigen Schlauchturm vom Schutt der rückgebauten Gebäude befreit wurde, fand heute gemeinsam mit Sozialdezernentin Dr. Patricia Becher der offizielle „Spatenstich“ für den Neubau des Biebricher Bürgersaals und Sozialrathauses statt.
Ein großes und wichtiges Projekt für Biebrich

Der Spatenstich sei „heute nicht nur ein symbolischer Akt – wie so oft bei anderen Projekten, bei denen man noch ein bisschen Sand aufschüttet, damit es nach ‚Baubeginn‘ aussieht. Nein, hier ist bereits eine echte Baugruppe aktiv, hier wird gearbeitet, es staubt, es ist laut – aber genau das zeigt, dass es ernst wird“, begrüßte Roland Stöcklin, Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG). Man beginne heute mit dem Bau eines neuen Bürgersaals und eines Sozialrathauses, das ein großes und wichtiges Projekt für den Stadtteil Biebrich und ein echter Gewinn für alle Bürgerinnen und Bürger sei. Er böte in einem großen Veranstaltungsraum bis zu 500 Personen Platz und sei als zentraler Treffpunkt und Veranstaltungsort für den Stadtteil gedacht. Ergänzt werde das Vorhaben, so Stöcklin, durch ein modernes Verwaltungsgebäude, das künftig das Amt für Soziale Arbeit sowie das Sozialleistungs- und Jobcenter beherbergen werde.
Natürlich gehe solch eine Baustelle nicht spurlos an der Nachbarschaft vorbei. „Es wird Staub geben, Lärm, Verkehr. Dafür bitte ich jetzt schon um Verständnis“, sagte der SEG-Geschäftsführer. Aber er glaube, „dass die Vorfreude über das, was hier entsteht, überwiegt“.
Eine besondere Herausforderung war die Integration des denkmalgeschützten Schlauchturms in das Gesamtkonzept, dessen Planung das Architekturbüro SAP im Rahmen einer Mehrfachbeauftragung geleistet habe. Eine disziplinierte Grundrissorganisation spare Fläche und Volumen und komme einer harmonischen Einfügung zugute, zu der die sensible Fassadengestaltung ein Übriges beitrage. Diese kompakte Bauweise sei auch deshalb sinnvoll, da die Unterbringung von rund 5.080 qm für Verwaltung und 1.580 qm für den Bürgersaal auf dem 3.600 qm großen Areal in einer städtebaulich verträglichen Art und Weise keine Platzverschwendung zulasse.
Kürzere Wege für Bürger – Besseres Arbeitsklima für die Mitarbeiter

Sozialdezernentin Dr. Patricia Becher freute sich als zuständige Dezernentin „ganz besonders – für die Bürgerinnen und Bürger, aber auch für unsere Kolleginnen und Kollegen“, dass sich mit dem Umzug in den Neubau „die Arbeitsbedingungen verbessern werden, bessere Kooperationsmöglichkeiten entstehen und somit neue Energie freigesetzt wird“. „Rund 157 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden 2027 hier einziehen – viele von ihnen sind heute hier, und das zeigt: Sie warten schon lange darauf, dass es endlich losgeht. Dafür ein herzliches Dankeschön!“, sagte die Sozialdezernentin, auch in Vertretung von Oberbürgermeister Gerd-Uwe Mende.
Denn die vielfältigen Aufgaben, die in den beiden Ämtern des Sozialdezernats geleistet würden – „von Anträgen nach SGB II oder XII über kommunale Arbeitsvermittlung, Bezirkssozialarbeit, Beistandschaften, Beurkundungen bis hin zu Beratungsstellen für ein selbstständiges Leben im Alter“ – all das werde hier gebündelt, auf attraktiven Flächen, an einem Ort, so Dr. Patricia Becher. Derzeit seien diese Angebote noch auf weit voneinander entfernte Standorte verteilt. Der neue Standort sei auch viel besser mit dem ÖPNV erreichbar als die bisherigen – das sei ein wichtiger Fortschritt, so die Sozialdezernentin. „Ein gutes Arbeitsumfeld, Erreichbarkeit, moderne Infrastruktur – das alles trägt dazu bei, dass die Arbeit gut gelingt und Freude macht.“ Das Projekt sei auch für Oberbürgermeister Mende besonders erfreulich: „Endlich bekommt Wiesbadens größter Stadtteil einen Bürgersaal für bis zu 500 Personen – mit Bühne, Technik und Vereinsräumen für kleinere Treffen und Veranstaltungen“, so die Sozialdezernentin.

(Diether von Goddenthow/RheinMainKultur.de)