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Die Jury des Deutschen Wirtschaftsbuchpreises hat entschieden: Zehn Titel stehen in der Endrunde und widmen sich den großen Fragen unserer Zeit – von der Macht der Tech-Konzerne über geopolitische Brüche bis zu Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz. Ziel der Auszeichnung, die vom Handelsblatt, der Frankfurter Buchmesse, Goldman Sachs und RoboMarkets Deutschland verliehen wird, ist es, ökonomische Zusammenhänge verständlich und spannend zu vermitteln. Der Sieger wird am 16. Oktober 2025 auf der Frankfurter Buchmesse gekürt, zusätzlich gibt es erneut einen Publikumspreis.

Die Shortlist 2025 im Überblick
Paul M. Achleitner: „Erfahrung beschleunigen. Erfolgsprinzipien in einer fluiden Welt“
Campus Verlag, 296 S., 32 €
Der frühere Aufsichtsratschef der Deutschen Bank analysiert, wie Unternehmen und Führungskräfte in einer immer volatileren Welt reagieren müssen. Achleitner zeigt anhand persönlicher Erfahrungen, wie man trotz Unsicherheit handlungsfähig bleibt.

Georg Diez: „Kipppunkte. Von den Versprechen der Neunziger zu den Krisen der Gegenwart“
Aufbau Verlag, 395 S., 26 €
Diez verbindet Zeitgeschichte und Wirtschaftsanalyse: Er verfolgt den Weg von den optimistischen 1990ern bis zu den heutigen ökologischen, politischen und sozialen Krisen und fragt, wo der entscheidende Wandel verpasst wurde.

Marcel Fratzscher: „Nach uns die Zukunft. Ein neuer Generationenvertrag für Freiheit, Sicherheit und Chancen“
Berlin Verlag, 224 S., 22 €
Der Ökonom entwirft einen neuen Gesellschaftsvertrag, der soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und solide Staatsfinanzen vereinen soll – ein Fahrplan, wie kommende Generationen nicht die Last heutiger Politik tragen müssen.

Jeannette zu Fürstenberg / Inge Kloepfer: „Wie gut wir sind, zeigt sich in Krisenzeiten. Ein Weckruf“
Piper Verlag, 224 S., 22 €
Die Autorinnen schildern, wie Unternehmen, Familienbetriebe und Start-ups in Ausnahmesituationen widerstandsfähig bleiben – und welche Werte es braucht, um auch in Krisen innovativ zu handeln.

Maja Göpel: „Werte. Ein Kompass für die Zukunft“
Brandstätter Verlag, 224 S., 22 €
Göpel plädiert für eine gesellschaftliche Neuausrichtung: Statt reinem Wachstum sollten gemeinsame Werte wie Nachhaltigkeit, Fairness und Verantwortung Leitlinien für Politik und Wirtschaft sein.

Sönke Iwersen / Michael Verfürden: „Die Tesla Files. Enthüllungen aus dem Reich von Elon Musk“
C.H. Beck, 246 S., 26 €
Ein investigativer Blick hinter die Kulissen von Teslas globalem Imperium. Die Autoren beleuchten interne Machtkämpfe, fragwürdige Arbeitsbedingungen und den Mythos Musk.

Rosa Lyon: „Mehr als Geld. Warum Ungleichheit unsere Zukunft bedroht“
Brandstätter Verlag, 176 S., 25 €
Lyon zeigt, wie soziale und ökonomische Ungleichheit nicht nur das Miteinander vergiftet, sondern auch Wohlstand und Demokratie gefährdet – und wie gerechtere Strukturen aussehen könnten.

James Muldoon / Mark Graham / Callum Cant: „Feeding the Machine. Hinter den Kulissen der KI-Imperien“
HarperCollins, 320 S., 24 €
Die Autoren decken auf, wie gigantische Datenmengen, Arbeitskräfte in Billiglohnländern und unsichtbare Prozesse die Macht der KI-Konzerne speisen – ein kritischer Blick auf die Infrastruktur künstlicher Intelligenz.

Douglas Rushkoff: „Survival of the Richest. Warum wir vor den Tech-Milliardären noch nicht einmal auf dem Mars sicher sind“
Suhrkamp, 281 S., 22 €
Rushkoff untersucht den Trend superreicher Technologieunternehmer, sich auf Krisen und Katastrophen vorzubereiten – von Luxus-Bunkern bis Marsplänen – und fragt, was das über unsere Wirtschaftsordnung aussagt.

Katharina Zweig: „Weiß die KI, dass sie nichts weiß?“
Heyne Verlag, 272 S., 20 €
Die Informatikerin erklärt verständlich, was KI tatsächlich leisten kann, wo ihre Grenzen liegen und welche Verantwortung Menschen bei Einsatz und Regulierung tragen.

Preisverleihung und Jury
Über den Preisträger entscheidet eine prominent besetzte Jury unter Vorsitz von Hans-Jürgen Jakobs, langjähriger Handelsblatt-Autor und früherer Chefredakteur. Mit dabei sind unter anderem Monika Schnitzer, Vorsitzende des Sachverständigenrats, Lutz Goebel vom Verband „Die Familienunternehmer“ sowie Elena von Metzler vom Bankhaus Metzler.

Der Deutsche Wirtschaftsbuchpreis wird bereits zum 19. Mal verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert. Vier Wochen vor der Preisverleihung können Leser online für ihren Favoriten beim Publikumspreis abstimmen.

So präsentiert die Shortlist 2025 eine große Bandbreite aktueller Wirtschaftsthemen – von globaler Tech-Macht über soziale Gerechtigkeit bis hin zu neuen Ideen für eine nachhaltige Zukunft.

(Quelle: Handelsblatt /Diether von Goddenthow)