
Trotz hochsommerlicher Temperaturen von 39 Grad im Schatten fand am Dienstag, dem 2. Juli 2025, im angenehm temperierten Presseclub des Wiesbadener Literaturhauses, der Villa Clementine, die feierliche Verleihung des Hessischen Verlagspreises 2025 statt.
Im Rahmen einer festlichen Zeremonie wurde der mit 20.000 Euro dotierte Hauptpreis an den Mabuse Verlag aus Frankfurt verliehen. Der Sonderpreis in Höhe von 7.000 Euro ging an den ebenfalls in Frankfurt ansässigen Wochenschau Verlag.
Gemeinsam mit dem Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V. überreichte Hessens Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels die Auszeichnungen persönlich und würdigte das besondere verlegerische Engagement der beiden Preisträger.
Die Jury würdigte insbesondere das herausragende Engagement und den Mut des Mabuse Verlags, sich jenen Themen zu widmen, die häufig jenseits des literarischen Rampenlichts stehen: medizinische, psychologische und gesellschaftliche Fragestellungen rund um Pflege, Geburt, psychische Erkrankungen, chronische Leiden, Demenz und Sterben. Sie lobte den hohen fachlichen Anspruch, die journalistische Sorgfalt sowie die publizistische Verantwortung des Verlags. Besonders hervorgehoben wurde das Kinderfachbuchprogramm, das komplexe medizinische und soziale Themen so aufbereitet, dass sie für Kinder verständlich und für Erwachsene gleichermaßen berührend wie lehrreich seien. Der unabhängige Verlag habe dabei stets auf langfristige Wirkung gesetzt – in Kliniken, Familien, Schulen, Pflegeheimen und im öffentlichen Diskurs.
Mit dem Wochenschau Verlag ehrte die Jury ein Haus, das sich seit seiner Gründung im Jahr 1949 der politischen Bildung von Lernenden und Lehrenden verschrieben hatte. Der Verlag stand wie kaum ein anderer für eine klare publizistische Haltung, die politische Bildung nicht als bloße Wissensvermittlung, sondern als Einladung zur kritischen Auseinandersetzung und aktiven Teilhabe an gesellschaftlichen Debatten verstand. Das über 1.000 Titel umfassende Programm vermittelte politische, historische und soziale Zusammenhänge auf differenzierte und wissenschaftlich fundierte Weise.
Erstmals gab es im Jahr 2025 eine Shortlist, auf der drei weitere Verlage für ihre bemerkenswerte Arbeit hervorgehoben wurden: Edition W. aus Neu-Isenburg, Rotopol aus Kassel und das Verlagshaus Römerweg aus Wiesbaden.
Der Hessische Verlagspreis wurde vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur gemeinsam mit dem Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V. vergeben.