
Am 17. Juni 2025 fand zum ersten Mal die feierliche Verleihung des Akademiepreises für Wissenschaftsjournalismus an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur statt. Ausgezeichnet wurden Ulrich Schnabel (›Anschluss gesucht‹, DIE ZEIT) in der Kategorie Text, Claudia Ruby (›Thunfisch – der bedrohte Jäger‹, Terra X) in der Kategorie Video und Yasmin Appelhans (›Good COP, bad COP? Die Weltklimakonferenz und die Wissenschaft‹, Synapsen) in der Kategorie Audio. Der Preis wurde im Beisein des Akademiepräsidenten Reiner Anderl und des rheinland-pfälzischen Ministers für Wissenschaft und Gesundheit, Clemens Hoch, verliehen.
Der Preis
Mit dem Akademiepreis für Wissenschaftsjournalismus zeichnete die Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz ab 2025 alle zwei Jahre exzellente journalistische Beiträge aus, die ein komplexes Thema, das die Wissenschaft beschäftigt, verständlich und präzise an die Gesellschaft vermitteln. Zentrales Auswahlkriterium war dabei nicht nur die gesellschaftliche Relevanz des Themas, sondern es wurden Beiträge gesucht, in denen die Interdisziplinarität der großen Gegenwarts- und Zukunftsfragen ausgezeichnet dargestellt und diskutiert wurde. Die Verleihung des Preises fand im Rahmen des Pilotprojekts für Wissenschaftskommunikation Wisskomm Academy statt, das an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur angesiedelt war und vom Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz gefördert wurde. Der Preis war mit 5000 € pro Kategorie dotiert. Stifter des Preises war die Hans Gál-Stiftung für Wissenschaft, Musik und Literatur.
Die Preisträger
Ulrich Schnabel, Redakteur im Ressort ›Wissen‹ der ZEIT in Hamburg und Autor, wurde in Anerkennung seines journalistischen Beitrags ›Anschluss gesucht‹ (ZEIT) mit dem Akademiepreis für Wissenschaftsjournalismus 2025 in der Kategorie Text ausgezeichnet. »Ulrich Schnabels Text zeigte die grundlegenden Dilemmata und die besondere Verantwortung der neurowissenschaftlichen Forschungen am Wendepunkt zwischen dem technisch Möglichen und praktisch Machbaren«, betonte die Laudatorin Friederike Haedecke.
Claudia Ruby, Wissenschaftsjournalistin, Autorin, Regisseurin und Producerin, wurde in Anerkennung ihres journalistischen Beitrags ›Thunfisch – der bedrohte Jäger‹ (Terra X) mit dem Akademiepreis für Wissenschaftsjournalismus 2025 in der Kategorie Video ausgezeichnet. Es gelang ihr »auf bewundernswerte Weise, Wissenschaft und Gesellschaft miteinander zu verbinden – mit erzählerischer Kraft, journalistischer Sorgfalt und einem tiefen Respekt vor der Natur«, hob die Laudatio von Prof. Dr. Angelika Brandt hervor.
Dr. Yasmin Appelhans, freie Journalistin in der Redaktion ›Wissen‹ des Radiosenders NDR Info, wurde in Anerkennung ihres journalistischen Beitrags ›Good COP, bad COP?‹ (Synapsen) mit dem Akademiepreis für Wissenschaftsjournalismus 2025 in der Kategorie Audio ausgezeichnet. Ihr Beitrag zeigte mustergültig auf, »wie erschütternd klein die Rolle der Wissenschaft bei den großen Klimakonferenzen ist. Sie ist maximal Mittel zum Zweck, darf Zahlen und Prognosen liefern – die aber geflissentlich ignoriert werden können«, hieß es in der Laudatio von Dr. Pia Heinemann.
Die Jury
Die Auswahl der Preisträger erfolgte durch eine Jury, bestehend aus Dr. Thomas Bellut (Vorsitz, ehem. Intendant des ZDF), Friederike Haedecke (Leitung der Redaktion ›Terra X‹), Dr. Pia Heinemann (Ko-Ressortleiterin »Wissenschaft« in der FAZ/FAS), Dr. Heidrun Kugeler (Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit), Prof. Dr. Volker Mosbrugger (Paläontologie und ehem. Generaldirektor des Forschungsinstituts und Naturmuseums Senckenberg) sowie Prof. Dr. Martin Werding (Professor für Sozialpolitik und öffentliche Finanzen an der Ruhr-Universität Bochum, Mitglied des Sachverständigenrates Wirtschaft).
Moderiert wurde die Preisverleihung von Birgitta Weber (SWR). Für die musikalische Begleitung sorgte das Trio Davidoff.
Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz